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Marla Blumenblatt (live auf dem Maifeld Derby Festival 2013) © Jannik Rulitschka

Vom 31. Mai bis zum 2. Juni holten die Macher des Maifeld Derbys die besten Pferde aus den Ställen. Dem Charme des bisher exklusivsten Line-Ups in der dreijährigen Geschichte des Festivals konnten sich die täglich ca. 3000 Besucher nicht entziehen.

Berichte und Fotogalerien zum Maifeld Derby Festival bei regioactive.de

→ Auf unserer Themenseite zum Maifeld Derby Festival liefern wir euch zahlreiche Eindrücke des Events und der einzelnen Auftritte.

Veranstalter am Puls der Zeit

Neben Headlinern wie The Notwist, Thees Uhlmann und CocoRosie bewiesen auch aktuelle Geheimtipps wie die Münsteraner Messer oder Sizarr, dass die Veranstalter am Puls der Zeit sind. Dank eures Votings auf regioactive.de fanden auch Jonas Knopf, Waterford und We Arms ihren Weg unter die mehr als 60 nationalen und internationalen Acts.

Das Einzige, was einem rundum gelungenen Festivalwochenenden jetzt noch in die Suppe spucken konnte, war wie immer das Wetter. Allerdings war auch für diese Eventualität gesorgt und so boten drei der vier Stages den Musikern und Gästen eine wetterfeste und atmosphärische Bühne.

Rund um den zentralen Platz gruppierten sich Palastzelt, Openair- und Brückenaward-Bühne, während sich hinter dem Parcours d´armour ein intimes Ambiente mit zahlreichen Sitzplätzen auf der überdachten Tribüne des MVV-Reitstadions verbarg. Jede dieser Locations brachte dezent ihren eigenen Charme während der Konzerte zur Geltung, wobei die Openair-Bühne einem gewöhnlichen Festival noch am nächsten kam.

Das Palastzelt machte seinem Namen alle Ehre und doch fühlte man in seinem raumgreifenden Inneren eine Intimität, die man so sonst nur von kleineren Venues kennt. Gleiches galt natürlich auch für die Brückenaward-Bühne, wo in einem kleinen Zelt und bei außergewöhnlichen Visuals die Fans von harter bis experimenteller Musik zusammenkamen.

Im Wechselbad des Wetters – Die Openair-Bühne

Alles war dabei beim Maifeld Derby in diesem Jahr: Regen und Sonne, Lachen und Weinen, Laut und Leise. Den Anfang machten Waterford aus Offenburg, die durch eure Gunst ihren Auftritt beim Maifeld Derby gewannen. Trotz Matsch und nur einer Handvoll Zuschauern gab die Band alles und überzeugte mit tanzbarem Indie-Rock. Die wundervollen Garda übernahmen auf der Openair-Bühne das Zepter und läuteten somit auch die erste Einreisewelle der Festivalgänger ein.

Mit We Arms startete man in den Samstag und konnte sich danach auf Listen to Polo, Hurricane Dean und auch Marla Blumenblatt freuen. Eindeutiges Highlight auf der Opernair-Bühne an diesem Tag jedoch waren Immanu El, die es einfach verstehen durch sanfte Töne im Gesang und bauschende Gitarrenwellen eine Gänsehaut zu erzeugen.

Yesterday Shop, Intergalactic Lovers, Jack Beauregard, Herrenmagazin und die unvergleichlichen We Were Promised Jetpacks beglückten am Sonntag mit ihren Songs bei nun strahlendem Sonnenschein das Publikum.

Lest im zweiten Teil, warum der Parcour d'amour einfach zum Verlieben war und wir gerne in das Palastzelt eingezogen wären.

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I just can’t help falling in love – Der Parcours d’amour

Im Parcours d’amour trafen sich die großen und noch kleinen Stars der Singer-Songwriter-Szene. Andächtiges Schweigen und euphorischer Applaus, ja sogar Standing Ovations, wie bei Caroline Keating, wechselten sich ab. Neue und alte Lieblingslieder, wie Girls just wanna have fun interpretiert von Herons!, unterhielten das begeisterte Publikum.

Ganz besonders war hier der Auftritt von Sea & Air die mit ihrer Perfomance an exzentrische Kunsthappenings denken ließen und durch humorvolle Intermezzi überzeugten.

Nachdem Kat Frankie die Wiedrigkeiten der Technik überwunden hatte, gelang es ihr nicht nur mit ihrer natürlichen Art, sondern auch mit ihrer ganz eigenen Art die Physiognomie des Mikrophones in Verbindung mit einem Looper zu nutzen in Stauen zu versetzen. Auch der Wahl-Mannheimer Jonas Knopf machte, dank eurer Unterstützung, zusammen mit seinem kongenialen Partner  die Bühne zu seinem zu Hause.

Caroline Keating zauberte mit wundervoller Musik, Pfeffi und Rotwein fürs Publikum auch noch dem letzten Zweifler ein Lächeln auf’s Gesicht. Mine war ein weiteres Highlight auf dem leider nur bis Samstag Abend bespielten Parcours. Je t’aime, mon Parcours d’amour!

Hinweis: Weitere Galerien findet ihr auf der Themenseite zum Maifeld Derby 2013!

Ein Palast der Töne und Sounds – Das Palastzelt

Im großen Palastzelt waren die Hauptacts des Maifeld Derby untergebracht. Vom Regen geschützt konnte man hier entspannt der Musik lauschen. Hier überraschten die Young Dreams aus Norwegen mit ihrem Elektro-Indie-Pop, Daughter und die unvergleichlichen CocoRosie, die mit Harfe, Flöte und anderen Instrumenten, die nicht gerade in die Kategorie "Rockband" gehören, das Publikum verzauberten.

The Notwist, die Indie-Helden aus Weilheim, präsentierten sich in Mannheim in Hochform. Sie spielten ein von Neon Golden und The Devil, You + Me dominiertes Programm, das begeistern konnte.

Die Steaming Satellites stellten die größte Überraschung dar. Die Band aus Österreich überzeugte mit beginnenden Synthieklängen, die sich immer wieder zu rockigen Americana-Songs entwickelten. Und was für eine Stimme! Efterklang läuteten gebührend den Abend mit Thees Uhlmann, Is Tropical und den Pttrns ein.

In David Lemaitre musste man sich einfach verlieben, denn seine Musik nimmt einen wirklich mit auf eine Weltreise. Verschiedenste Einflüsse kommen beim Weltenbummler zusammen und konzentrieren sich in eingängigen, tanzbaren Songs. Wundervoll!

Wallis Bird in Mannheim zu hören ist immer wieder ein Genuss. Der kleine, irische Wirbelwind nahm wieder einmal die Bühne auseinander und brachte das Publikum förmlich in Extase. Aber auch die ruhigen Momente weiß die junge Musikerin zu nutzen und vollführte mit Hilfe des Publikums auch noch mehrstimmige Choreinlagen.

Mit Sophie Hunger, ja der wundervollen Sophie, endete das dritte Maifeld Derby. Rockig und laut, jazzig und imposant, leise und melancholisch...

Im dritten Teil verraten wir das Geheimnis der Brückenaward-Bühne und ziehen ein Fazit

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Zwischen Psychedelic und Hörsturz -  Die Brückenaward-Bühne

Die Macher des Brückenawards, der seit zwei Jahren im Sommer und Winter in Mannheim stattfindet, kurierten bereits im vergangenen Jahr eine Bühne auf dem Maifeld Derby und auch 2013 versammelte ein ausgewähltes Line-Up die Fans von avantgardistischer Musik und Visuals im Zelt.

Nach Trottoir, The Alicka Problem und Les Trucs, die trotz Konkurrenz auf den anderen Stages eine beachtliche Crowd begeisterten, absolvierten Messer am Freitag ihren ersten Festivalauftritt. Die etwas steife Attitüde, die gemeinsam mit dem 80er-Sound Vergleiche mit Joy Division nicht ganz so weit hergeholt erscheinen lassen, war nach den ersten paar Songs dann auch nicht mehr ohne Weiteres aufrechtzuerhalten. Nachdem die anfänglichen Soundprobleme schnell weitestgehend ausgeräumt waren, stieg die Stimmung im Publikum um einiges und man tanzte ausgelassen.

Mit ganz schwerwiegenden Soundproblemen hatte die Mannheimer Combo Whalerider am Samstag zu kämpfen: Totenstille durch Stromausfall mitten im Konzert. Der Laune der Zuschauer wurde dadurch aber nicht getrübt – die Band wurde sogar noch lauter gefeiert.

Später luden dann The Hirsch Effekt zur Brückenaward-Party und ließen sich nach einem etwas verlängerten Soundcheck auch nicht lumpen: Ein verrücktes Tempo, harte Brüche, laute Gitarren und ein Schlagzeuggewitter zeigten, warum die Hirschies gerade auf dem aufsteigenden Ast sind.

Zuvor hatten Schnaak und The Tidal Sleep gezeigt, was eine Harke ist. Vergleichsweise ruhiger, weil auch poppiger, ging das Programm für dieses Jahr auf der Brückenaward-Bühne mit dem Auftritt von The History of Colour TV zu ende.

Kleinod zwischen Rhein und Neckar

In seinem dritten Jahr hat das Maifeld Derby wieder einen Gang zugelegt und konnte mit noch mehr erstklassigen Bands und absoluten Geheimtipps überzeugen. Trotz der wenig einladenden Witterung, die so manches normales Festival in eine deprimierende Schlammschlacht verwandelt hätte, konnten sich die Bands über eine durchweg ausgelassene Stimmung freuen.

Wenn sich die Zukunft des Kleinods zwischen Rhein und Neckar so weiterentwickelt, dann darf sich die deutsche Festivallandschaft bald einen weiteren Orden namens Maifeld Derby ans Revers heften.

Hinweis: Weitere Galerien findet ihr auf der Themenseite zum Maifeld Derby 2013!

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