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Joe Bonamassa (live in Leipzig, 2024) © Christian Grube

Joe Bonamassa ist der legitime Erbe von Eric Clapton, Rory Gallagher und Jeff Beck. Wir waren bei seinem Tourstop in Leipzig dabei - und erlebten einen Musiker, der ganz in seinem Schaffen aufgeht.

Pünktlich um 20 Uhr betritt Joe Bonamassa samt sechsköpfiger Band unter großem Jubel die Bühne und eröffnet den Ladne völlig unprätentiös. Bonamassa mit roter Gibson Gitarre, üblicher Sonnenbrille und im Anzug. Keine Kameras oder Leinwände an der Bühnenseite – nur die Musik steht im Vordergrund

Gleich zu Anfang zeigt sich: Es dreht sich heute alles um den Blues – zwölf Takte – mehr braucht es nicht. Ein Großteil der Songs stammt vom aktuellen Album "Blues Deluxe Vol. 2".

Alles dreht sich um die Gitarre

Klar wie zu erwarten war, soliert sich Joe Bonamassa durch die Stücke. Doch es ist keine One Man Show. Seine Band bekommt genügend Raum um sich ebenfalls zu präsentieren und alle Musiker sind Meister ihres Fachs.

Allen voran Keyboarder Reese Wynans, der bereits mit Legenden wie Stevie Ray Vaughan oder John Mayall spielte. Beeindruckend ist auch die Gitarrenauswahl, die Joe Bonamassa auffährt. Nach jedem – oder jedem zweiten Song wird die Gitarre gewechselt. Ein Fest für Gitarrenliebhaber.

Auf Gottes Spuren

Hört man Joe Bonamassa zu, hört man mit jeder Note die DNA seiner Vorbilder. Bereits als Jugendlicher galt er als Wunderkind des Blues. Mit 12 spielte er mit dem großen B.B. King. Später mit Eric Clapton oder Jeff Beck.

Deren Einfluss ist unüberhörbar. Während seine Vorbilder entweder in die Belanglosigkeit oder in den Himmel gegangen sind, geht der Amerikaner seinen Weg konsequent weiter und sprengt die Grenzen teils weit auf.

Im Mai 2024 erscheint das fünfte Album mit der Black Country Communion – einer Supergroup, der ehemalige Mitglieder von Deep Purple, Dream Theater und der Sohn des Led Zeppelin Drummer John Bonham – Jason angehören. Hier gibt es Rock voll auf die 12. Doch zurück nach Leipzig.

Erbe der großen Rockgitarristen

Das Publikum ist Leipzig-typisch zunächst eher verhalten. Doch nach und nach tauen die Leute auf und es gibt Szenen Applaus für besonders großartige Soli. Später gibt es kein Halten mehr und die Zuschauer stehen auf. Zur Zugabe "Sloe Gin" darf das Publikum bis an die Bühne herantreten.

Was bleibt hängen? Leipzig durfte einen Musiker erleben, der das Erbe der großen Rockgitarristen angetreten hat. Joe Bonamassa entstammt der Generation an Künstlern, die mit dem Einfluss der Legenden aufgewachsen sind und dann ihren eigenen Weg gehen. Dies durfte man eindrucksvoll an diesem Abend in der Leipziger Arena erleben. Nach zwei Stunden gingen die 3000 Besucher in der Arena beseelt in den Abend.

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