Tom Odell (2023)

Tom Odell (2023) © Rory Langdon-Down

Der stetig wachsende Zuspruch für Tom Odell zeigt sich in Frankfurt in der Verlegung in die größere Festhalle. Mit viel Dramatik, erstklassiger Musik und tollem Gesang rechtfertigt er die enorme Publikumsresonanz.

Das Opening von Tom Odell in der prall gefüllten Festhalle in Frankfurt ist ein prächtiges Farbenspiel. Die Bühne wird in permanentem Wechsel in blaues und rot-pinkes Licht getaucht. Dazu zeigt sich schon bei "Loving You Will Be The Death Of Me" der dramatische Aufbau vieler Songs.

Tom Odell steigert sich mit seiner Band langsam hoch zu einem furiosen Finale und mit dem letzten Schlag der Pianotasten wird es dunkel im Saal. Dem Publikum gefällt es, die Zuschauer sind jetzt schon voll auf Betriebstemperatur.

Traurig schön

An Dramatik kaum zu überbieten ist "Can't Pretend". Der emotional ergreifende Gesang und die spannungsgeladene Musik, mit der Tom Odell allein am Piano beginnt, entlädt sich in einer furiosen Steigerung zu einer wahren Gefühlsexplosion mit seiner gesamten Band. Die Fans im Saal schreien und toben vor Begeisterung.

Auch die einsame Gitarre, die kleine Zwischentöne in die Musik der Powerballade "Magnetised" setzt, erzeugt viel Atmosphäre. Die später einsetzenden, dynamischen Up-Tempo-Elemente in Kombination mit dem ständig wechselnden Schattenspiel der Band auf der Rückwand, zeigen erneut den perfekten Spannungsaufbau mit furiosem Finale. 

Klangvielfalt

Die nächste Power-Ballade "Spinning" wird musikalisch getragen von den dramatischen Klängen aus Gitarre und Violine, während Tom Odell vorne an der Bühne seine Fans ansingt. Auch die wunderschöne sehnsüchtige Ballade "The End" ist durchsetzt von den Klängen der Violine, während Tom Odell wieder am Piano sitzt. Der Raum ist dunkel. Nur zwei kleine, weiße Lichtspots sind auf beide Musiker gerichtet.

Ähnlich dramatisch ist auch die träumerische Ballade "Just Another Thing We Don't Talk About" – wieder ein Duett aus Violinist und Tom Odell am Piano, ist der Violinist diesmal in blaues Licht getaucht. Wieder so schön, aber von der Atmosphäre ganz anders als bei "The End". Ganz allein singt Tom Odell schließlich "Best Day Of My Life".

Spannungskurven

Aus der Ballade heraus beginnt "Grow Old With Me" ganz ruhig, bevor der Song zu einer groovigen Vollgasnummer explodiert. Einen ganz anderen Verlauf nimmt "I Know". Gestartet mit viel Energie, wird der Song in der Mitte plötzlich leiser mit dominierendem Pianopart, bevor der Song am Ende mit rockigem Gitarrensound wieder hochdreht.

Die letzte Ballade im ersten Teil ist "Hold Me". Wieder ein von tiefen Gefühlen durchsetzter Song, wird er zum Finale vor der Zugabe, die tatsächlich schon zur Mitte des Konzerts einsetzt. Tom singt mit dem ganzen Publikum, klettert anschließend auf sein Piano und hämmert auf den Takt, um das tobende Publikum immer weiter anzutreiben.

Frühe Zugabe

Nach einer kurzen Pausen von rund einer Minute, die wie ein Spannungsaufbau vor der Zugabe wirkt, macht Tom Odell genau so weiter wie zuvor. Mit dem sich stetig wiederholenden Refrain des Songs "Parties" heizt er das Publikum auf und bauscht so eine aufgeheizte Energiewelle auf.

Ein großes Highlight des Konzerts ist "Fighting Fire With Fire". Die Bühne ist in rotes Licht getaucht, der Song startet mit einer guten Dynamik. Wieder kippt der Song in der Mitte ab, wird ruhig und baut eine Spannungskurve auf. Schließlich explodieren Musik und Licht auf der Bühne. Der krachende Sound wird optisch getragen von schnell wechselnden roten und gelben Lichtblitzen, die einen Feuereffekt erzeugen. Es ist ein gefeiertes Spektakel. 

Kleines Akustikset

Das nächste Wechselspiel von laut und leise ist "Black Friday". Tom singt ruhig und mit viel Dynamik, steigert sich samt Band wieder hoch zum Ende des Songs. Auch "Getaway" wird zum dynamischen Feuerwerk mit sich immer weiter aufbauenden Explosionsmomenten der Musik.

Der totale Kontrast sind dann die zwei sehr traurigen Songs, die Tom Odell ankündigt. Ein Trio aus Violine und zwei Akustikgitarren spielt den ruhigsten Teil des Konzerts, ohne dass die Musik an Kraft und Intensität verliert. Die Ballade "The End Of The Summer" ist ebenso intensiv wie "Somebody Else"

Der Megahit

Eine besondere Version ist das Cover "True Colors" von Cyndi Lauper. In buntes Licht getaucht wird diese Version ganz ruhig und intim, einzig mit Tom am Piano.

Als schließlich die ersten Töne von "Another Love" erklingen, stehen auch die letzten Zuschauer auf den Rängen auf. Sie schreien und warten darauf, endlich mitsingen zu können. Es ist die letzte Explosion des Abends, Emotionen des Glücks wabern durch die Halle, während das Publikum voller Leidenschaft mitsingt.

Setlist:

Loving You Will Be The Death Of Me / Can't Pretend / Magnetised / Spinning / The End / Just Another Thing We Don't Talk About / Best Day Of My Life / Long Way Down / Grow Old With Me / I Know / Hold Me // Parties / Heal / Fighting Fire With Fire / Black Friday / Getaway / The End Of The Summer / Somebody Else / True Colors / Another Love

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