Paolo Fresu

Paolo Fresu © Jan Kricke

Ralph Towner ist seit vielen Jahren eine der festen Größen im internationalen Jazz. Im Rahmen des ECM Festivals bei "Enjoy Jazz" besuchte er auch und trat zusammen mit Paolo Fresu wahrlich königlich auf: der Rittersaal des Schlosses war der Schauplatz.

{image}Der 1940 in Chehalis im US-Bundesstaat Washington geborene Gitarrist erlangte zunächst als Mitglied der Gruppe Oregon (mit Collin Walcott †1984, Paul McCandless und Glenn Moore) Berühmtheit, bevor Ralph Towner auch als Solokünstler für das ECM-Label in Erscheinung trat. Bereits 1972 nahm er das Album Trios/Solos für das Münchner Label auf (ECM 1025) und blieb ihm bis heute verbunden. Anfang November erscheint das Album Chiaroscuro, das er gemeinsam mit dem italienischen Trompeter Paolo Fresu eingespielt hat.

{image}Ralph Towner und Paolo Fresu traten am Sonntag kurz nach Mitternacht im Rittersaal des Mannheimer Schlosses auf. Towner überzeugte mit seinem anscheinend grenzenlosen Einfallsreichtum. Sein Spiel ist stets ausdruckstark, folgt einer überzeugenden inneren Logik und wirkt daher nie langweilig. Seine Gitarrenläufe sind voller Präzision und Stilsicherheit und wie Anouar Brahem besitzt er die Fähigkeit, kleine Variationen zur Erzeugung von Spannung zu benutzen. Paolo Fresu harmoniert mit Towner auf ganz vorzügliche Weise. Abwechselnd gefühlvoll und ekstatisch nutzt er die Freiräume, die ihm Towners Gitarrenspiel lässt und verleiht der Musik dadurch eine zusätzliche Klangdimension. Wenn – und davon ist auszugehen – die Zusammenarbeit auf dem neuen Album ebenfalls so gelungen ist wie dieses Konzert, dann wird es einen würdigen Platz in Towners beeindruckender Diskographie erhalten.

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