Das Arena of Pop-Festival in Mannheim lockte mit einem Staraufgebot für die ganze Familie und traumhaften Sommertemperaturen. Im Mannheimer Schlosshof gab es einen Rundumschlag von Peilomat über Tokio Hotel bis zu Juanes; der gesamte Innenstadtbereich rund ums Schloss verwandelte sich in eine Party- und Flaniermeile.

{image}Das Arena of Pop-Festival in Mannheim lockte mit einem Staraufgebot für die ganze Familie und traumhaften Sommertemperaturen. Im Mannheimer Schlosshof gab es einen Rundumschlag von Peilomat über Tokio Hotel bis zu Juanes; der gesamte Innenstadtbereich rund ums Schloss verwandelte sich in eine Party- und Flaniermeile.

Radio Regenbogen und das Land Baden-Württemberg veranstalteten das Mega-Event zum ersten Mal in Mannheim, nachdem die letzten Jahre die Landshauptstadt unter dem Label „Arena of Sound“ in den Genuss einer entsprechenden Großveranstaltung kam. Laut Veranstalter wurde die prognostizierte Besucherzahl von 100 000 um 10 000 überschritten und trotz hoher Hitze blieben ernstere Zwischenfälle komplett aus. Das Schloss bot einen erwartungsgemäß großartigen Rahmen für die namhaften Acts nationaler und internationaler Couleur, Breite Straße sowie Bismarckstraße waren außerdem gesperrt. Am Polizeipräsidium hatte die Popakademie noch eine zweite Bühne zu bieten und auf der Bismarckstraße kamen am BigFM-Tower die Freunde der groovigen Konservenmusik zu ihrem Recht. Alles in allem eine Party für die ganze Familie, was sich nicht zuletzt durch Tokio Hotel auch bis ins Kindergartenalter durchzog.

Den Anfang machte die Mannheimer All-Star Cover-Band Me & the Heat, gefolgt von Peilomat – Popakademiestudenten, die neben dem Radio Regebogen Talent Award auch den Deutschen Rockpreis an der Trophäenwand hängen haben. Brandneueste Meldung: Der Gesamtsieg des Mannheim Music Award ergänzt 2006 diese Trophäenreihe. Fools Garden und Max Mutzke leiteten zum ersten „Hauptact“ des Abends – Tokio Hotel über. Denn wegen wem das „Mosh Pit“ mit Mädels im Teenageralter schon den ganzen Tag besetzt war, dürfte keine Frage sein...

{image}Tokio Hotel werden schließlich von immensem Geschrei begrüßt, die Fan-Hysterie blieb allerdings dem Zentrum vor der Bühne vorbehalten. Ansonsten: entspannte Lage, ca. 15 000 Menschen dürfte der Ehrenhof des Mannheimer Schlosses zu diesem Zeitpunkt beherbergt haben. Umstände unter denen Groß wie Klein mühelos die Darbietung der Teenager verfolgen konnten. Am mühelosesten sicherlich der Landesvater, Günther H. Oettinger, der in einem der Seitenfenster im 1. Stock des Schlosses auszumachen war. Fürstlich eben.

Hier ausführliches Tokio Hotel Review vom Hallen-Konzert in Ludwigshafen

Die vier Jungs lieferten ein anständiges Konzert ab, soviel war mit einer singenden 25-Kilo-Last auf den Schultern durchaus mitzukriegen. Was ein Rudel Jung-Punks dazu motiviert haben mag, zu versuchen die Band mit handfesterem als Stofftieren zu bewerfen, erklärt sich jedenfalls nicht. Es gibt besseren Anlass für Protest als eine Teenie-Gitarren-Band – von der Form ganz zu schweigen. Der kurze Krawall wurde kurz und schmerzlos von Polizeibeamten beendet.

Nach diesem Konzert-Höhepunkt wechselte das Publikum im Schlosshof quasi durch, sprich erst mal leerte sich die Szenerie in Richtung Bismarckstraße / Breite Straße. Das allgemein relaxte Ausnahmezustands-Gefühl einer gesperrten Hauptverkehrsstraße garniert mit Bierbänken an den angrenzenden Grünflächen hatte an diesem lauen Sommerabend jedenfalls auch völlig unabhängig vom musikalischen Großereignis ein angenehmes Flair, auf das das Mannheimer Stadtfest neidisch werden sollte.

Die Popakademiebühne genoss nun auch regen Zuspruch, vor Tokio Hotel fanden die Konzerte leider noch weitestgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Halogenpoeten und BenJ*ammin (die erst kürzlich auf dem Southside Festival zu Gange waren) kann man ohnehin schon in kürzester Zeit ein paar Meter weiter im EO erleben. Die später spielenden Acts wie Neonkrieger oder Leo Can Dive konnten sich über Publikumszuspruch weniger beschweren.

{image}Nachdem sich vor der Hauptbühne gewissermaßen ein Generationenwechsel vollzogen hatte, präsentierte sich Ex-Spicy Melanie C nicht mehr ganz so sporty, wie man sie noch aus Spice Girls Zeiten kennt, aber dafür umso erotischer. Stimmlich überzeugte sie mindestens genauso stark und ließ mit ihrer Band Hit auf Hit wie first day of my life und Next best superstar vom Stapel.

Während die Luft langsam abkühlte, kochte die Stimmung bei Juanes noch einmal hoch. Heiße Latino-Rhythmen, die direkt in die Beine gehen, trotz nicht immer ganz optimalen Tonbedingungen. Und auch die Warnung der Moderatorin bezüglich Juanes´ neuer Kurzhaarfrisur stieß bei den Zuschauern eher auf Wohlwollen, als auf Ablehnung. Pünktlich zum letztem Song des mit 12 Grammys ausgezeichneten Latinosuperstars ging das Spektakel mit einem fulminanten Feuerwerk zu Ende.

{image}So kann die erste Arena of Pop in Mannheim als Erfolg verbucht werden, laut Veranstalter sind auch zwei weitere Events in Mannheim definitiv geplant. Man darf also gespannt sein, ob das Stadtjubiläum Superlativen auf das diesjährige Programm setzt. Die Popakademie-Bühne war ein guter Ansatz, sowohl für diejenigen, die neugierig auch auf „kleinere“ Namen sind als auch für Alle, denen es im Schlosshof zu voll wurde. Natürlich wäre hier noch wünschenswert, dass sich dieses „Spartenangebot“ nicht nur auf Musiker der Popakademie und längst etablierte Cover-Bands erstreckt, sondern auch dem restlichen musikalischen Geschehen in Mannheim und Umgebung Rechnung getragen wird. Auch wenn es natürlich nahe liegend ist, dass die Popakademie Baden-Württemberg bei einem Event bei dem das Land als Mitveranstalter fungiert, umfangreich zum Zug kommt.

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