Stereoswitch konnten sich über einen Sieg freuen und gemeinsam mit ihren Fans feiern.

Stereoswitch konnten sich über einen Sieg freuen und gemeinsam mit ihren Fans feiern. © Simon Fessler

Nach vier Vorrunden trafen die jeweiligen Gewinnerbands Jasber, Francis Farewell, Stereoswitch und Schallgarten in der Heidelberger Halle02 aufeinander, um den Sieg im 5. Newcomerfestival Rhein-Neckar zu erringen. Dabei ging es nicht nur um Ruhm und Ehre, sondern auch um Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von 2000€. Am Ende des Abends lieferten sich Stereoswitch aus Worms und Schallgarten aus Heidelberg ein erbittertes Kopf-an-Kopf-Rennen um die Publikumsstimmen, das schließlich Stereoswitch für sich entscheiden konnten.

{image}Den Abend voller Spannung und Abwechslung läuteten Francis Farewell aus Schwetzingen ein, die sich in der zweiten Vorrunde gegen ihre Kontrahenten hatten behaupten können. Gekonnt überspielte das Trio das Schicksal des Openers und präsentierte selbstbewusst seine Musik, die die Musiker selbst als "gutwutbürgerliche Rockkochkunst" bezeichnen und die stark von ihren ausgefeilten deutschen Texten profitiert. Leider hatten Francis Farewell kein Glück mit dem Sound: Oftmals war der Gesang kaum zu verstehen, was das Bild etwas trübte. Dies machten die charmanten Anzugträger aber mit großem musikalischen Geschick und einem Bassisten, der Töne auf gefühlter Delfin-Sequenz sicher trifft, wieder wett.

{image}Ein routiniertes Intro boten Stereoswitch dem Publikum kurze Zeit später nach dem Umbau. Schon während des Soundchecks war das Gedränge vor dem Bühnenrand groß, denn die Fans der Wormser wollten partout nichts von der Performance ihrer Lieblinge verpassen. Als dann die ersten Klänge der Progressive-Rocker in der Halle02 ertönten, hatte die Band ihre Zuschauer binnen weniger Sekunden wie schon in der Vorrunde fest im Griff. Auch diesmal wurden begeistert alle gängigen Zuschauertätigkeiten wie Klatschen, Hinsetzen, Aufspringen und Fäuste ballen ausgeführt. Das Highlight des Auftritts war aber definitiv ein Song, den das Quartett akustisch vortrug: Zu viert teilte man sich im Stil von Walk Off The Earth eine Gitarre und erntete dafür frenetischen Applaus.

{image}Etwas anders ging es hingegen beim Auftritt der Band Schallgarten zu, denn obwohl bei der Pop-Kombo neun Musiker mit den verschiedensten Instrumenten auf der Bühne standen, schlugen diese erstmal ruhigere Töne an. Mit gewitzten deutschen Texten, einer charmanten Sängerin und interessanten Bühnenaccessoires, wie zum Beispiel einer Fahrradklingel, wussten die Heidelberger die Zuschauer zu begeistern – natürlich hatte die Band auch einen kleinen Heimvorteil und ihre mitgebrachte Fanbase machte kräftig Stimmung. Als Schallgarten gegen Ende mithilfe von Special Guest "Gregor an der Tuba" mit zwei extrem tanzbaren Polkasongs zum Tanz aufspielten, konnten sich die wenigsten der Bühnenenergie entziehen und es wurde gehüpft, gesprungen und mitgesungen.

{image}Jasber – die Jüngsten im Wettstreit – betraten als letzte Band die Bühne und das, obwohl ein Teil der Band nur ein paar Tage danach Abiturklausuren zu bestreiten hat. Die Mannheimer spielen erst seit kurzem zusammen und konnten zwar nicht mit langerprobter Professionalität, dafür aber mit ausgefeiltem Songwriting punkten. Der Sound der Alternativerocker wurde wieder vor allem von der einprägsamen, etwas rauen Stimme von Sänger Ben getragen, aber auch die Kritik der Jury von der Vorrunde – nämlich, dass eine Zweitstimme der Band guttun würde – hatten die Jungs sich zu Herzen genommen: Auch der Schlagzeuger durfte sich im Finale verbal mitteilen. Das kam an, und so war schnell klar, dass vor dem Publikum und der Jury eine schwere Aufgabe lag.

{image}Während vor der Bühne fleißig Stimmzettel in den Briefkasten geworfen und hinter der Bühne im Raum der Jury kontrovers diskutiert wurde, durften die Gewinner des letzten Newcomerfestivals, Danjo-San and the Mr. Miagi Experience, den Anwesenden noch einmal zeigen, dass sie das Finale im Jahr 2011 verdient gewonnen hatten. Bei der Gewinnerbekanntgabe, die die Jury noch länger herauszögerte als Heidi Klum braucht, um ihre berühmten Fotos an heranwachsende Models zu verteilen, zeigte sich, dass Schallgarten und Stereoswitch fast gleichauf lagen. Nur durch wenige Publikumsstimmen konnten sich die Progressiverocker Stereoswitch gegen die Konkurrenz durchsetzen und sind somit die Sieger des 5. Newcomerfestivals Rhein-Neckar.

Videobericht vom Finale, produziert und bereitgestellt von rbe-media.com: