Muse (live in Hamburg, 2016)

Muse (live in Hamburg, 2016) © Falk Simon

Die erste Hälfte des Sziget Festivals ist schon vorüber: Zeit, um eine erste Zwischenbilanz zu ziehen. Das Mega-Event lockt mit unzähligen Attraktionen, Programmpunkten und Möglichkeiten - dafür müssen allerdings auch Abstriche gemacht werden.

Wow, schon 4 Tage sind vorüber! Bei jedem anderen Festival wäre es jetzt Zeit, die Zelte abzubauen und müde und verkatert die Heimreise anzutreten. Das Sziget allerdings hat noch 3 vollgepackte Tage in petto. Also Aspirin auflösen, den ersten Apfel der Woche essen, nur die Harten kommen in den Garten!

Doppelt hält besser

An dieser Stelle muss den hartgesottenen Sziget-Campern der größte Respekt gezollt werden. Wer hier romantische Vorstellungen von Campingplatz-Parties und Chillen im Klappstuhl mitbringt, muss diese ganz schnell über Bord werfen. Gecampt wird Zeltstange an Zeltstange, Platz für luxuriöse Extras wie Pavillons oder Flunkyball-Turniere ist Fehlanzeige. Einige mussten ihr Lager direkt am Weg zwischen Mainstage und Zeltbühne aufbauen.

Ein paar Australier im Partyurlaub haben sich doppelt abgesichert: "Wir zelten hier, aber haben auch ein Hotelzimmer in der Stadt. Wenn es zu schlimm wird, gehen wir einfach dort hin. Bis jetzt haben wir aber jede Nacht auf der Insel übernachtet." 

Tag 3 und 4: Das waren die Highlights

Generell spielt sich das spannendste Programm auf den beiden größten Bühnen ab. Hier gibt es schon so viele internationale Top-Headliner zu sehen, dass fast keine Zeit mehr bleibt, die kleineren Bühnen auf der Insel abzuklappern. Am Freitag geben sich auf der Mainstage und im Zelt John Newman, Bastille, Manu Chao, La Ventura, Editors, und K.I.Z die Klinke in die Hand, damit alleine lässt sich ein Tag schon genügend füllen. 

Samstag geht es auf der Main Stage härter zur Sache, Bring Me The Horizon stimmen die Meute auf Muse, den Headliner des Abends, ein. Spätestens jetzt allerdings fällt wirklich jedem, der nicht nur zum Saufen gekommen ist, der mieserable Sound auf der Hauptbühne auf. Ja klar, Zelt und Hauptbühne stehen sehr nahe zusammen, da muss man aufpassen, dass der Sound nicht überschwappt. Aber ganz ehrlich Leute: Wenn man sich den Headliner Muse mitten aus der Menge anschaut, und nebenbei noch locker mit Mutti zu Hause telefonieren könnte, dann kommt einfach nicht die richtige Stimmung auf. 

Heimliche Stars 

Für den Samstag verzeihen wir das aber noch einmal, denn die wirklichen Stars des Abends (sorry Muse) sind sowieso Kodaline auf der Zeltbühne. Die Iren sind von der unglaublichen Stimmung sogar selbst überrascht, sie haben mit Abstand das textsicherste Publikum, das sich spätestens bei der Zugabe "All I Want" fast heulend in den Armen liegt. Schnief.

Einigen kann man den inneren Kampf im Gesicht ablesen – eigentlich wollten sie 20 Minuten früher gehen, um einen guten Platz für Muse zu ergattern, können sich aber einfach nicht losreißen. 

Endspurt

Für die nächsten Tage sammeln wir alle noch einmal unsere Kräfte, und bitte, liebes Sziget-Team, findet den Lautstärkeknopf für eure Hauptbühne. Das muss doch scheppern! 

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