The Rifles (live in Mannheim, 2009)

The Rifles (live in Mannheim, 2009) © René Peschel

Ihr aktuelles Album "Great Escape" ist so aktuell auch nicht mehr, aber The Rifles touren nichtsdestotrotz durch die Lande, um das Publikum mit ihrem Powerpop zu begeistern. In Mannheim eröffneten sie in der Alten Feuerwache ihre Europatournee, auf der sie mit Jersey Budd und Band einen starken Support mitbringen, der sich als Überraschung des Abends erwies. Überraschen konnten The Rifles nicht, dafür erfüllten sie mit einem mitreißenden Set die hohen Erwartungen spielend.

{image}Britstyle rules, die alten Mods können meist aufgrund von mangelndem Haupthaar nicht mit den in der perfekten Länge ins Gesicht hängenden Frisuren der Twens konkurrieren. Mit einer Garderobe, die deutlich oberhalb des H&M-Niveaus liegt, gleichen sie jedoch locker wieder aus. The Rifles-Gitarrist Lucas Crowther spottete dem Modebewusstsein der Fans mit seinem Bart, den einen Tick zu langen Haaren und seinem obligatorischen Buttons-Sammelhut jedenfalls auf amüsante Weise. Ansonsten erfüllte das Quartett aus London die hohen Erwartungen, die durch die beiden Alben Great Escape und No Love Lost geschürt wurden, auf das angenehmste.

{image}Jersey Budd und Band aus Leicester können als Opener vom ersten Song an mit einer mitreißenden Mischung aus natürlich britisch geprägtem Rock, aber auch US-Roots, die glatt an den jungen Springsteen erinnern, überzeugen. Budd hat gar was von dem jungen John Lennon, würde er die Frisur noch pilzköpfiger gestalten und statt der Gretsch eine Rickenbacker umschnallen - der Gründung eines Beatles-Revivalband stünde nichts im Wege! Just kidding, of course - ihr eigenes Material von dem Debütalbum Wonderlands überzeugt absolut und lässt auf ein Wiedersehen als Hauptact hoffen. Das Mannheimer Publikum sah es genauso und spendete dem sympathischen Support den gebührenden Beifall.

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{image}The Rifles ließen sich dadurch nicht im Geringsten beeindrucken und legten mit dem Dreierpack los, der ihr Debütalbum No love lost eröffnete, und variierten dabei lediglich die Songreihenfolge. Das gute daran, Bands auf der Tour zu ihrem zweiten Album zu sehen, besteht ja immer darin, eigentlich beide LPs in nahezu voller Länge auf einem Konzert zu hören. Erst ab Album Nr. 3 beginnt in der Regel das Problem, dass Songs, die man gern gehört hätte, im Set fehlen. Sind die Alben so angenehm an der Spieldauer einer LP orientiert wie bei The Rifles, passen dann in die durchschnittliche Länge eines UK-Band-Konzertes (80 Minuten) auch noch weniger bekannte Songs wie der auf dem Debüt nicht enthaltende Titeltrack oder der EP-Track Darling Girl. Die Band, die zwei Tage zuvor noch in London spielte, riss das Mannheimer Publikum mit ihrer Spielfreude und nicht zuletzt ihren Songs mit, auch wenn an Rhein und Neckar wohl weitaus weniger Zuschauer zugegen waren als an der Themse. Diese allerdings feierten die Band und ihre Songs und wurden mit einem wunderbaren Konzertabend mit The Rifles und Jersey Budd belohnt.

Setlist The Rifles:

Local Boy - One Night Stand - She's Got Standards - No Love Lost - Repeated Offender - Darling Girl - The Great Escape - Peace & Quiet - Fat Cat - Hometown Blues - For The Meantime - Spend A Lifetime - Science In Violence - Toe Rag - Sometimes - Robin Hood - Out In The Past - When I'm Alone
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Narrow Minded Social Club - The General - Romeo & Julie

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