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Moneybrother © 2012, Quelle. Revolver Promotion

Während draußen Minusgrade herrschten, verwandelte Moneybrother das Innere des Berliner Postbahnhofs am 17. Dezember in eine schweißtreibende Rock'n'Roll-Sauna.

Es ist schon ein bisschen traurig, dass ein dermaßen begnadeter Sänger und Entertainer wie Anders Wendin alias Moneybrother auch nach mittlerweile fast zehnjähriger Präsenz immer noch durch die kleinen bis mittelgroßen Clubs tingeln muss.

Doch woran liegt es? Was fehlt dem Schweden noch zum längst überfälligen Sprung in den Rock-Olymp? Es mag absurd klingen, aber es ist wohl der Drang des Sängers aus jedem Song das letzte herauszuholen.  

Gegen die Langeweile

So auch an diesem Abend im gut gefüllten Berliner Postbahnhof. Treibende Rocksongs wie Bombarded in Rio und My Lil Girl's Straight From Heaven oder inbrünstige Soulperlen à la Don’t Call The Police haben bisweilen weitaus mehr Airplay-Potenzial als dreiviertel der Songs von Kollegen, die sich Jahr ein Jahr aus in gängigen Hitlisten breitmachen.

Doch zwischen den eingängigen Harmonieläufen platziert Anders Wendin immer wieder gerne unkonventionelle Ausbrüche, um auch ja keine Langeweile aufkommen zu lassen. Das fördert zwar die Bewegungsbereitschaft der Musikerpolizei, sorgt aber auf der anderen Seite für grübelnde Stirnfalten bei Normalverbrauchern.

Moneybrother feiert die Feste, wie sie fallen

Dem Verantwortlichen selber scheint die künstlerische Zwickmühle aber am Allerwertesten vorbei zu gehen, denn der Schwede ist bekannt dafür, dass er die Feste feiert, wie sie fallen.

Und so mimt er auch während seines schweißtreibenden Auftritts in der Hauptstadt zu keiner Zeit die bockige Ich-sollte-eigentlich-in-der-O2-Arena-spielen-Diva, sondern gibt stattdessen gute anderthalb Stunden Vollgas.

Die Hammond-Orgel trippelt, die Kessel beben und der Bass pumpt

Gut gelaunt und dankbar für jeden hochgereckten Arm im Publikum hüpft der hagere Entertainer von einer Seite der Bühne zur Anderen und präsentiert seiner Berliner Anhängerschaft ein kunterbuntes Potpourri aus Alt und Neu.

Die Telecaster gewohnt auf Kniehöhe, treibt Anders Wendin seine Background-Kollegen mit zunehmender Dauer des Abends zur Höchstform an. Die Hammond-Orgel trippelt, die Kessel beben und der Bass pumpt. Obendrauf gibt’s auch noch eine durchgehende Spaß-Performance von Saxofonist Victor Brobacke, der zu keiner Zeit die Füße stillhalten kann.

Grinsende Gesichter und anerkennende Kopfnicker

Altbekannte Zeilen werden lautstark mitgesungen und neuere Verse wohlwollend aufgesogen: "Ich weiß, heute ist Montag. Aber wir werden so lange feiern, bis wir uns so fühlen, als wäre heute Samstag", raunt der Moneybrother gleich zu Beginn ins Mikro.

Mehr als ein Dutzend Songs später ist es dann endlich soweit: "Yeah, Berlin! Now it’s Saturday Night". Überall entdeckt man grinsende Gesichter und anerkennende Kopfnicker.

Danke für ein vorgezogenes Wochenendgefühl!

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