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The Spirit of the Lost Tales (live in Heidelberg, 2010) © René Peschel

Die vierte Vorrunde des 3. Newcomerfestivals Rhein-Neckar ist vorüber. Doch anders als bei den letzten Malen waren sich Jury und Publikum diesmal einig. The Spirit of the Lost Tales gewannen und sicherten sich somit den letzten Slot für das Finale.

{image}Hätte man nicht gewusst, dass es sich um das 3. Newcomerfestival Rhein-Neckar handelt, dann wäre der Abend als Party der Gegensätze durchgegangen. Die Bands sowie das Publikum hätten nicht unterschiedlicher sein können. Von Folk über Gitarren-Rock bis hin zu Metal war alles vertreten und jede Band konnte eine ordenliche Fanbase für sich verbuchen. Das merkte man schon beim Eröffnungsact DT+ aus Heidelberg. Schon vor dem Auftritt aufgeheizt, waren die Fans nach den ersten Tönen der Indie-Band nicht mehr zu halten. DT+ zeigten sich abwechslungsreich und ließen neben typischen Gitarren-Rock auch ruhigere Reggae-Sounds und Sprechgesang à la Chilli Peppers erkennen, was teilweise leider nicht ins Gesamtbild passte. Mit Plakaten und hauseigenem Brown Bear ausgestattet – eine Freundin im Braunbärkostüm tanzte über die Bühne! – fanden DT+ neben den Tagessiegern zweifelsohne den meisten Zugang zum Publikum und lieferten einen soliden, wenn auch nicht ganz stimmigen Auftakt für den Abend.

Painsaw kamen im Anschluss und gaben als jüngste Band des Abends den lautesten Auftritt ab. Die vier Burschen aus Heidelberg machten gleich klar, dass Thrash-Metal ihr Zuhause ist. Mit den T-Shirts ihrer Idole Metallica traten sie heraus und bewiesen, dass Metal nicht an ein bestimmtes Alter gebunden ist. Anfangs etwas zurückhaltend, wurde die Stimme des Sängers Darius immer kraftvoller und rauer, was aber auch nicht von den teilweise unsauber gespielten Riffs ablenken konnte.

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Nach kräftigem Pogen konnte das Publikum mit The Spirit of the Lost Tales wieder etwas verschnaufen und ruhigeren Klängen lauschen. Trotz des schwerfälligen Anfangs konnten sie musikalisch am besten überzeugen und den Abend für sich entscheiden. Zusätzlich mit Mundharmonika und Keyboard ausgerüstet, präsentierten sie eine gelungene Mischung aus Rock, Blues und Folk mit ausgereiftem Sound. Gesang und instrumentale Begleitung harmonisierten und ließen eine Varianz erkennen, die glaubwürdig war. Dafür gab es den meisten Applaus und den letzten Slot für das Finale.

Als letztes betraten Dry Heaves aus Wiesloch die Bühne und präsentierten Oldschool-Punk at its best. Auch wenn so mancher Taktwechsel nicht geklappt hat: Stimme und Musik bildeten eine starke Einheit. Einfach mit Spaß an der Sache steckten sie ihr Publikum in nullkommanix an und so wurde zum Schluss noch durch die Crowd gesurft, sich ausgezogen und Luftgitarre gespielt. Ein gebührendes Ende für einen abwechslungsreichen Abend.

Das Line-Up des Finales steht somit fest. Trial of the Five, asleep.tender sea, Spitchild und The Spirit of the Lost Tales werden am 27. März nochmal alles geben, um den Gewinn beim 3. Newcomerfestivals Rhein-Neckar mit nach Hause zu nehmen.