Rory Clelow von Enter Shikari (live im Beatpol, Dresden)
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Rory Clelow von Enter Shikari (live im Beatpol, Dresden) Foto: Herr Stern © www.prodigy-net.de

Es war wohl bisher eines der besten Konzerte ihrer Headliner-Tour durch Deutschland: Enter Shikari waren in Dresden in Bestform, die Fans feierten extrem ausgelassen und in bester Stimmung – die Atmosphäre war überragend.

{image}Enter Shikari "at their best" gaben im schon fast legendären Beatpol ihr Stelldichein und die sehr gut gefüllte Halle glich eher einem brodelnden Hexenkessel, als einem der ungezählten Konzertsäle dieser Republik. Die freigesetzte Energie schwappte an allen Ecken und Kanten förmlich über, drängte durch alle Ritzen und Fugen des altehrwürdigen Gebäudes und verbreitete sich wie ein Lauffeuer durch die engstehenden Reihen der Anwesenden, so um die 350 bis 400 total abgedrehte Fans. Animiert vom Treiben der englischen Überflieger auf der Bühne gab es schon mit den ersten Takten kein Halten mehr. So begann eine schon fast ehrfurchtsgebietende Anpreisung der Hauptakteure in halsbrecherischer, unfassbarer Intensität, was letztlich dazu führte, dass die Absperrgitter mit Song Nummer 4 ihren Dienst versagten und man die Show für einige Momente abbrechen musste, damit der Veranstalter hier wieder klare Verhältnisse schaffen konnte. Doch der Stimmung tat das im Gesamten keinerlei Abbruch – im Gegenteil.

{image}War das Berliner Publikum schon beeindruckend (Bericht), war das Treiben in Dresden noch eine Stufe ausgelassener. Zwar hielten sich Mosphits, Pogen und das Crowdsurfing im Beatpol in recht überschaubaren Größen – doch wenn einmal aufgeführt, dann in perfekter Machart. Auch wenn in Berlin wesentlich mehr Leute zugegen waren, die textsicher mitgesungen haben, donnerten die Sachsen spürbar deutlicher und druckvoller und dabei weniger aggressiv los. Die ganze Konzertatmosphäre machte so, trotz der immensen Intensität, einen deutlich gelasseneren Eindruck. So lassen sich das Berliner Konzert und die Dresdener Variante trotz identischer Setlist kaum miteinander vergleichen.

{image}Die nachgereichten Infos, dass man sich nach dem Konzert im Rosie's aufhalten werde, sorgte in den Reihen der versammelten Fangemeinde für wohlwollende Reaktionen und letztlich für einen gut gefüllten Club, denn die Aftershow in Rosie's Amüsierlokal war voll. Wenn man übehaupt diese Beschreibung verwenden kann, denn voll ist in jeglichem Sinne radikal untertrieben. Und der Zustand von dichtem Gedränge wurde schließlich von der, wenn auch viel zu kurzen, Anwesenheit Enter Shikaris auf die Spitze getrieben. Stets freundlich, höflich und doch extrem euphorisch fanden sich denoch Band und Fans irgendwie zusammen und verlebten eine schöne Aftershow – der vielleicht das Prädikat "Feier" fehlt, weil von tanzen, feiern und dergleichen konnte angesichts des übervollen Clubs nicht die Rede sein. Doch die musikalische Untermalung passte, die Getränke waren zahlreich und perfekt gekühlt und die Leute gut drauf. Das ist das, was letztlich zählt.

{image}So verabschiedeten sich Enter Shikari in den frühen Morgenstunden glücklich aus Dresden – mit dem Gefühl, die sicherlich beste Show der bisherigen Deutschlandtour gegeben zu haben. Wesentlich mehr Zeit wollen sich Enter Shikari nehmen, um intensiver mit ihren Fans in Kontakt zu kommen und zusammen mit ihnen zu feiern. Und dass die Engländer feiern können, haben sie schon hinlänglich bewiesen.

 

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