Fall Out Boy (Stadtpark Hamburg, 28.07.2013)

Fall Out Boy (Stadtpark Hamburg, 28.07.2013) © Philipp Karadensky

Eine ausverkaufte Kölner Live Music Hall und alle warten nur auf eines: die derzeit wohl angesagteste Punk-Band aus Amerika, die nicht nur durch ihren extrovertierten Bassisten Pete Wentz zum Erfolg gekommen ist. In Köln gaben Fall out Boy am vergangenen Dienstag eines ihrer drei restlos ausverkauften Deutschlandkonzerte während ihrer Europatour. Als Vorbands mit dabei waren Heroes&Zeroes und die Killerpilze.

{image}Die Band Fall Out Boy wurde im Jahr 2001 in dem Chicagoer Vorort Wilmette (Illinois, USA) durch Joe Trohman und Pete Wentz gegründet, um ihren Jugend-Idolen Green Day nachzueifern. Der Name Fall Out Boy geht laut der Band auf den Partner des "Radioactive Man" in der Serie "Die Simpsons" zurück. Das Debütalbum der Band erschien 2003 unter dem Namen Fall Out Boy's Evening Out With Your Girlfriend, bekannt wurden sie aber erst durch das Nachfolgealbum Take This To Your Grave noch im gleichen Jahr. Der große Durchbruch gelang Fall Out Boy dann schließlich 2005 mit zwei Platinauszeichnungen für das dritte Studioalbum, das unter dem Namen From Under The Cork Tree erschien und außerdem den neunten Platz der Billboard Charts und den zwölften in den UK Charts erreichte. Außerdem konnte sich die Band den "MTV Video Music Award" für das Video zu Sugar, We're Goin' Down sichern.

{image}Die Single Grand Theft Autumn wurde ungewöhnlich häufig heruntergeladen, die Band ging in Klausur und veröffentlichte nach einer kleinen EP im Mai 2005 From Under The Cork Tree, in den USA ein Album für die Top 10. Zwei Top-10-Singles kurz hintereinander, Sugar, We Are Goin Down im Juni 2005 und Dance, Dance im April 2006, waren Kennzeichen dafür, dass sich Fall Out Boy auf einem guten Weg befindet, wofür auch einige Eskapaden des Bassisten sorgten. Im März 2007 wird Infinity On High auf den Markt gebracht, This Ain´t A Scene, It´s An Arms Race wird zum größten Hit der Bandgeschichte, fünf Singles werden erfolgreich veröffentlicht, das Album stand auf dem ersten Platz der US-Charts. Die Erfolgsgeschichte der Vier geht unaufhaltsam weiter und jetzt begab sich die Band auf ihre Europatournee. Ende Oktober erscheint hierzulande das neue Album. Welch bessere Einstimmung hätte es geben können, als einen der drei Deutschlandtermine zu besuchen?

{image}Bevor es mit Fall out Boy losgehen konnte, gehörte dem Publikum jedoch erst einmal eingeheizt. Dies übernahmen am diesem Abend die norwegische Band Heroes & Zeroes und die unter Teenis in Deutschland sehr beliebten Killerpilze. Bei der ersten Band war die Halle noch sichtlich leer, was wohl die unterschiedlichsten Gründe gehabt hatte. Man konnte, wie beispielweise die Redakteurin, das Pech gehabt haben die erste Vorband komplett zu verpassen, weil man in einer enorm langen WC-Schlange feststeckte. Als zweites folgten die Killerpilze, die mit ihrer gewohnt lockeren und witzigen Art zu überzeugen versuchten, natürlich auch mit ihren bekannten Songs wie Richtig Scheisse und Stress im Nightliner. Leider kamen diese bei diesem Konzert nicht sonderlich gut beim Kölner Publikum an. Zu sehr freute man sich auf den Hauptact des Abends. Sichtlich war auch die Zielgruppe nicht die Gleiche wie bei den gewohnten Killerpilzkonzerten. So wurden die 45 Minuten Spielzeit selbst für die 3 Jünglinge von den Killerpilzen zu einer echten Herausforderung. Zwar spielten sie meist ihre etwas rockigeren Lieder, aber mit Fall out Boy konnten sie dann doch nicht mithalten. Schade für die Jungs, die bei ihren eigenen Konzerten immer sehr gefeiert werden, aber als Supportact der Punkband hier leider keine guten Karten hatten.

{image}Durch die recht langen Umbaupausen zog sich der Abend ziemlich in die Länge, doch umso mehr freute man sich, als Fall out Boy Punkt 22 Uhr die Bühne betraten und mit Thnks fr th Mmrs ihre Show einleiteten. Schon nach den ersten Takten hatten sie die gesamte Halle auf ihrer Seite. Auch wenn Pete Wentz nicht der Leadsänger der Band, sondern der Bassist ist – man merkt eindeutig, dass er der Bandleader ist. Er schreibt einen Großteil der Songs, und beim Konzert kommuniziert er meistens als einziger mit dem Publikum. Außerdem hat er wohl die meisten weiblichen Fans auf seiner Seite. Doch verglichen mit anderen Konzerten, wurde insgesamt relativ wenig mit dem Publikum interagiert. Es wurde einfach ein Lied nach dem anderen gespielt. Schließlich brauchte man ja auch nicht großartig vorher zu erläutern, welches Lied jetzt kam, denn die Zuschauer wussten schon nach den ersten Takten um welchen Song es sich jetzt handelte und sangen und sprangen mit. So standen Songs wie Where is your Boy, Hum Halleluja, I'm Like A Lawyer, The Way I'm Always Trying To Get You Off (Me & You) und ihre brandneue Single I don't care auf der Setlist. Nach 60 Minuten verließen sie dann zum ersten Mal die Bühne, um sich gebührend feiern zu lassen. Aber natürlich kamen sie nochmal zurück, um 3 Zugaben zu geben. Das waren an diesem Abend Beat it, Dance Dance und Saturday. So endete der Abend bestens, trotz mancher Komplikation zwischen den drei Acts.

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