Das Mohawk in der Industriestraße, in direkter Nähe zum Siebener und dem Rude 7, füllte eine Lücke im Mannheimer Live-Sektor, denn der kleine Konzertraum erlaubte ein spannendes Nischenprogramm.

Das Mohawk in der Industriestraße, in direkter Nähe zum Siebener und dem Rude 7, füllte eine Lücke im Mannheimer Live-Sektor, denn der kleine Konzertraum erlaubte ein spannendes Nischenprogramm.

Nach dem Erfolg als Underground-Location im Jahre 2011, vielen weiteren Plänen und einem dicken Kalender für 2012 hat sich die Situation für das Mohawk verändert. Der Versuch, einen kleinen Szene-Club in der Industriestraße zu etablieren, droht zu scheitern.

{image}Das vergangene Jahr war für das Mohawk in der Industriestraße ein erfreuliches Jahr. Höhepunkt: Die Gründung des PirArt e.V. und der feste Plan, sich als Location zu professionalisieren (siehe hierzu unser Interview mit Jonas Vogt und Marian Schimka, Jan. 2012). Im März wendete sich das Blatt: Der Club musste alle Veranstaltungen auf unbestimmte Zeit absagen. Die Schließung erfolgte nach Begehung durch das Bau- und Ordnungsamt aufgrund baulicher Mängel und fehlender Gaststättenkonzession. Verschwindet die kleine Location, die es aus städtischer Sicht also nie offiziell gab, damit gänzlich von der Bildfläche?

Das idealistische Mohawk-Team und die Vereinsmitglieder versuchen nun alles, um das Mohawk doch noch vor dem vollständigen Aus zu bewahren. "Wir sind nach wie vor der Meinung, dass das Mohawk in der Industriestraße am besten für unsere Zwecke geeignet ist. Wir wollen alles daran setzen, dort bleiben zu können", kommentiert Marian Schimka die Lage. Alles konzentriere sich jetzt darauf, die dafür notwendigen finanziellen Mittel zu akquirieren und entsprechende Schritte zu gehen. Im Zuge dessen wurde auch das Mohawk Open Air abgesagt, das im vergangenen Jahr ein Minus von 7000€ erwirtschaftet hatte.

{image}Beril Yilmam, Mannheims Beauftragte für Musik- und Popkultur (im Interview, 2011), die bereits seit vielen Monaten mit dem Mohawk-Team in Kontakt steht, äußert sich gegenüber regioactive.de jedoch prinzipiell skeptisch im Hinblick darauf, ob das Mohawk in der Industriestraße verbleiben kann. Zu verfahren sei nach wie vor die generelle Diskussion zwischen der Stadt und den ansässigen Gewerbetreibenden über eine Ausweitung der kulturellen Nutzung der Liegenschaften in der Industriestraße, zudem sei eine Veränderungssperre für das Gebiet in Kraft. Sie empfiehlt die Suche nach Alternativen.

Doch in welchem Szenario auch immer: auf den PirArt e.V. kommen hohe Kosten zu. Deshalb springen dem Mohawk nun andere Kulturtreibende zur Seite. Es werden Solipartys geplant: Die erste findet am 16. Mai im Zum Teufel (U3, 16) statt. Der Eintritt liegt bei 3€, die zu 100% an das Mohawk gehen. Dafür erhalten die Besucher einen Mohawk-Button und das gute Gefühl, in Mannheims Szene zu investieren. Auch der Brückenaward Mannheim, der dieses Jahr am 4. August stattfinden wird, lässt seine Einnahmen (in Form von Spenden) der "Rettung des Mohawk" zukommen. Unterstützen kann man die Bemühungen, den bestehenden Club zu erhalten oder ggfs. eine neue Location zu eröffnen auch, indem man Fördermitglied im PirArt e.V. wird (Kontakt).