Seit dem 1. Juni ist sie Mannheims neue Beauftragte für Musik- und Popkultur: Beril Yilmam.

Seit dem 1. Juni ist sie Mannheims neue Beauftragte für Musik- und Popkultur: Beril Yilmam. © Dietrich Bechtel

Auf Sänger folgte DJ, darauf folgt nun eine Sängerin, die zwischenzeitlich aus Mannheim ausgebüxt war, um in Hamburg ihren Master zu machen. Seit dem 1. Juni ist sie zurück und übernahm als dritte Person seit 2001 die Stelle der Beauftragten für Musik- und Popkultur. "Zu wenige Menschen haben bisher mitbekommen, was genau die Popförderung eigentlich macht", sagt Beril Yilmam, der eine neue Schwerpunktsetzung in die Hände gelegt wurde. Wir sprachen mit Beril ausführlich über ihre facettenreichen neuen Aufgaben.

{image}RA: Hallo Beril. Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, mit uns ein ausführliches Gespräch zu führen. Wie war denn dein Start als neue Popbeauftragte?

Beril Yilmam: Ich bin ja erst seit 3 Wochen als Popbeauftragte tätig. Meinen Einstieg habe ich als sehr angenehm empfunden, denn die Leute sind der Stelle gegenüber positiv eingestellt. Ich habe schon ganz viele Emails von Menschen erhalten, die mir direkt berichtet haben was sie tun und dass sie sich gerne mit mir treffen und austauschen möchten. Das ist gut so, denn durch mein Studium in Mannheim kenne ich zwar schon einige der Akteure, aber ganz viele natürlich noch nicht. Insofern bin ich momentan vor allem viel am rumfahren, nehme Kontakte auf, versuche viele Gespräche zu führen – Netzwerken eben, was ja auch ein Teil meines Jobs ist. Dass das direkt so gut funktioniert motiviert mich natürlich.

{image}Mit der Neubestzung der Stelle war auch ein Wechsel der Örtlichkeit verbunden…

Ja. Leider weiß bisher noch nicht jeder, dass meine Stelle nun nicht mehr im Musikpark angesiedelt ist, sondern direkt im Kulturamt. Ich betone es oft, damit man mich auch findet und besuchen kommt. Denn im Vergleich zu Musikpark und Jungbusch, wo ich mich auch privat und außerhalb meiner Arbeitszeit bewege, gibt es hier in den Quadraten seltener die Möglichkeit, spontan mit Leuten ins Gespräch zu kommen. Auch das ist ein Grund, warum ich derzeit noch selbst soviel unterwegs bin.

Siehst du konkrete Vorteile am Umzug in die Innenstadt?

Ich erhoffe mir, dass dadurch nun auch nach außen klarer wird, dass diese Stelle, bzw. dass die Popförderung zum Kulturamt gehört. Es spiegelt auch ein wenig die neue Schwerpunktsetzung wieder. Aufgrund des örtlichen Bezuges wurde das bisher einfach immer direkt mit dem Musikpark in Verbindung gebracht.

Was war deine ursprüngliche Motivation, dich auf diese Stelle zu bewerben?

2009 absolvierte ich ein viermonatiges Praktikum bei Sebastian Dresel, das im Rahmen meines Masterstudiums Kultur- und Medienmanagement in Hamburg stattfand. Die Entscheidung, das Praktikum in Mannheim zu machen, fiel ganz bewusst: Ich fand schon während meiner Mannheimer Studienzeit an der Popakademie interessant, was die Popförderung hier in Mannheim tut. Aber ehrlich gesagt hatte ich zwar die Neugier daran, aber noch keinen umfassenden Ein- und Überblick. Das hat sich dann natürlich schnell geändert und ich konnte auch einige Dinge eigenverantwortlich in die Hände nehmen. Seitdem war mir klar, dass es sich um eine Stelle handelt, die ganz verschiedene meiner Interessen vereint. Ich verdiente mein Geld zuerst als Musikerin, habe mich dann weitergebildet, wollte zusätzlich noch etwas anderes machen. Aber was ich letztendlich wirklich mit meinen Qualifikationen anfangen würde, in welchem Bereich ich das alles verbinden könnte, das war mir lange unklar. Das Praktikum hat diese Frage geklärt. Die Bewerbungsmöglichkeit auf Sebastians Nachfolge kam dann für mich zur rechten Zeit nach dem Studium, und darüber hinaus war die Bindung zu meinen Mannheimer Kontakten trotz der Zeit in Hamburg nie abgebrochen. Die Stadt wurde mir nie fremd und ich freue mich, dass ich wieder zurückkommen durfte.

{image}Aus der Zeit, als du erstmals ins Mannheimer Modell hinein geschnuppert hast, was ist dir da besonders haften geblieben?

Ich fand es schon damals eine Herausforderung an die Stelle des Popbeauftragten, dass es unglaublich viele Schnittstellen gibt, die auf den ersten Blick erstmal nichts mit den ureigenen Interessen zu tun haben: Stichwort Baurechtssitzungen, zum Beispiel. Man muss da erstmal eine gewisse Sensibilität und Souveränität entwickeln, um sich auf diesen verschiedenen Ebenen behaupten zu können und einen klaren Standpunkt zu vertreten. Was das angeht, so konnte ich von Sebastian viel lernen – und bin natürlich bis heute noch im Lernprozess. Aber es ist spannend, mit so vielen unterschiedlichen Akteuren in Kontakt zu stehen und das Ziel zu verfolgen, sie im Interesse einer gemeinsamen Sache optimal zusammenzuführen.

In welcher Position bzw. Rolle siehst du dich da selbst? Du kennst Mannheim ja bereits, bist hier aber nicht aufgewachsen und hast zudem noch in Hamburg gelebt. Aus welchem Blickwinkel agierst du? Eher mit der Innensicht eines Szeneakteurs, oder bringst du einen neutraleren Blick von außen mit?

Nun, jene zwei Jahre, in denen ich weg war, waren sicherlich eine Zeit in der ich durchaus auch viel von den Geschehnissen hier vor Ort verpasst habe. Andererseits war ich ja bereits sehr aktiv in der hiesigen Szene, habe hier studiert und als Musikerin gearbeitet. Die Kontakte bestehen nach wie vor. Der Austausch war sofort wieder da, sobald ich aus Hamburg zurück kam. Ähnliches hatte ich dort übrigens nicht erlebt – vielleicht ist die Größe der Stadt hierbei ein Faktor.

…oder einfach nur der "herzliche" Charakter der Mannheimer, gleichzeitig bärbeißig und offen zu sein…

Ich will ja nun nicht schlecht über die Hamburger reden, aber das ist wirklich so. Ich habe die Atmosphäre hier immer als unglaublich positiv empfunden, es war mir einfach nie fremd in Mannheim. Dennoch würde ich auf deine ursprüngliche Frage mit ja antworten, also dass ich durchaus mit einem etwas objektiveren Blick agiere, dass ich kenne und unterscheiden kann wo hier die Vorteile liegen, wo dort die Vorteile liegen, und dass ich dadurch einfach auch vergleichen kann. Ich denke generell es hat durchaus Vorteile, dass ich hier für viele momentan noch ein neutraleres Gesicht bin.

{image}Und aus deinem etwas objektiveren Blickwinkel – wie würdest du die Mannheimer Szene definieren oder beschreiben?

In erster Linie als besonders vielfältig. Das ist natürlich erstmal nur eine Luftblase, wenn man das so sagt, aber was ich festgestellt habe ist, dass Menschen außerhalb Mannheims diese Stadt und ihre kulturellen Aktivitäten meist ausschließlich mit der Popakademie in Verbindung bringen: Popakademie-Bands, Popakademie-Musik, Popakademie-Projekte. Ich war zwar zum Studium selbst auch dort, habe aber ebenso viele andere Dinge gesehen und erlebt. Die Vielfalt ist auf jeden Fall da. Nur fliegen zahlreiche Bands oder bestimmte Genres völlig unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung. Mein Ziel ist es, auch mit diesen Musikern und Akteuren in einen intensiveren Austausch zu gehen. Gerne auch auf einer anderen Ebene als bisher, wenn es sein muss. Und ganz vieles muss ich ja selbst auch erst noch entdecken.

Das führt zu einer Sichtweise auf die Szene, die man zu Anfangszeiten des Modells und der Akademie vor allem den – ich nenne sie jetzt mal so – indigenen Akteuren zugeschrieben und diesen auch kritisch vorgehalten hat; man denke nur an die Rock'n'Roll Highschool – damals äußeres Zeichen eines Gegenpols.

Ja. Es gibt ganz sicher nach wie vor eine Szene außerhalb der Popakademie. Oder anders gesagt: Die Popakademie und ihre Studenten bestimmen nicht in erster Linie die Mannheimer Szene als solche. Die Wahrnehmung von außen ist wie gesagt oft eine andere, was ich sehr schade finde. Ich finde es absolut berechtig und ok, dass es hier viele Musiker gibt, die all das kritisch begleiten. Alles andere wäre ja auch langweilig.

Nun heißt deine Stelle ja aber nicht Beauftragte für Musik außerhalb der Popakademie, sondern Beauftragte für Musik- und Popkultur, wodurch dir mit Blick auf diese diversifizierte Szene vielfältige Aufgaben und Problemstellungen zufallen. Da denke ich zum Beispiel in Bezug auf die Pop-Studenten daran, wie man das Umfeld für sie so attraktiv gestalten kann, dass sie nach ihrem Abschluss oder bei den ersten dezenten Erfolgen der hier gegründeten Band nicht direkt nach Berlin abwandern. Für andere Teile der Szene geht es gewiss vielmehr um Basisfragen: Wie kann ich das Mannheimer Modell überhaupt für mich nutzbar machen, wie erhalte ich Zugang zu einer bestimmten Förderung...

…was definitiv Probleme sind, mit denen ich mich bereits beschäftige. Es ist ja so, dass meine Stelle neu zugeschnitten wurde und der Schwerpunkt jetzt auf Nachwuchs- und Jugendförderung liegt. Das bewegt sich meines Erachtens erstmal vollkommen außerhalb dem ganzen Einflussbereich der Popakademie. Ein Beispiel dafür sind Bands, die schon jetzt u.a. im Forum oder Jugendhäusern eine gewisse Förderung erfahren und einen guten Weg einschlagen, aber gleichzeitig nicht wissen, wo sie überhaupt mal auftreten sollen. Die reissen sich unter Umständen schon seit vielen Jahren etwas auf, haben aber mit diesem für Mannheim mittlerweile alten Problem nach wie vor zu kämpfen. Hier muss sich generell für alle etwas ändern. Mein Ziel ist es nicht, Jugendförderung so zu machen, dass später alle auf der Popakademie studieren, sondern generell Verbesserung in den Strukturen für die Szene und dabei insbesondere für den Nachwuchs herbeizuführen. Davon unberührt bleibt festzuhalten, dass die Popakademie natürlich eine sehr wichtige Institution für Mannheim ist. Aber ihre Strahlkraft überdeckt gelegentlich eine Vielzahl ungelöster Probleme.

{image}Für alle deine aktuellen und kommenden Aufgaben – worauf baust du aus deiner Sicht auf, wenn du dir die bisherigen Ergebnisse der Popförderung von Markus Sprengler und Sebastian Dresel anschaust? Die Stelle war ja auch lange Zeit vakant. Wurde diese Phase denn genutzt, um mal ein konkretes Zwischenfazit zu ziehen?

Es gibt keine Checkliste nach dem Motto "dies und das wurde von Markus und Sebastian erreicht", auf der man die einzelnen Punkte einfach abhaken könnte. Was es aber gibt, das ist die neue Schwerpunktsetzung, die auch öffentlich kommuniziert werden kann. Dem kommen die Gründung des Clustermanagements und Sebastians neue Position als Beauftragter für Kultur- und Kreativwirtschaften mit ihren jeweiligen eigenen Schwerpunkten natürlich entgegen. Es gibt dadurch jetzt einen quasi luxuriösen Zustand, dass alle Bereiche, die Sebastian zuvor alleine bearbeitet hat, nun auf 3 Stellen aufgeteilt sind. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um zukünftig insgesamt effektiver arbeiten zu können. Welche Früchte das konkret tragen wird kann ich jetzt natürlich noch nicht sagen – das ist ein langer Prozess. Doch Janina Klabes, Sebastian Dresel und ich arbeiten eng zusammen, um den richtigen Weg einzuschlagen und unsere Schnittstellen sinnvoll zu nutzen. Das bisherige Feedback ist in jedem Fall gut. Die meisten Leute begrüßen das reformierte Modell, weil zuvor doch immer einiges zu kurz kam. Es gibt wirklich eine Offenheit, die Lust auf die Arbeit macht.

Von den Einzelfeedbacks deiner Kontakte in den ersten Wochen mal abgesehen, gibt es denn darüber hinaus gehende Überlegungen, wie man ein umfassendes Stimmungsbild erfassen könnte? Ich erinnere mich zum Beispiel an Markus Sprenglers Round-Table, der sich nicht dauerhaft wiederholte. Generell gibt es meines Erachtens definitiv ein Problem mit dem beidseitigen Kommunikationsfluss und der Transparenz. In Sebastians Jahren als Beauftragter kamen ohne konkrete Nachfragen nur selten Informationen über Projekte, Ideen, Förderungen. Wie stellst du sicher, dass künftig mehr Informationen fließen, gleichzeitig aber auch ein Rückkanal für Feedback geöffnet sein wird?

Ich gebe dir da Recht. Das Transparenz-Problem besteht an einigen Stellen massiv – ganz klar. Zu wenige Menschen haben bisher mitbekommen, was genau die Popförderung eigentlich macht. Ich kann aber nur darüber mutmaßen, woran das gelegen haben mag. Was mich angeht, so muss man das auf zwei Ebenen betrachten. Im Bereich der Jugendförderung haben wir nämlich auch das Problem, dass vergleichsweise wenig Transparenz besteht. Jeder möchte was machen, manche machen vieles für sich allein, doch ein gemeinsames Statement aus diesem Bereich fehlt in meinen Augen noch völlig. Und obwohl es bereits ein Arbeitsgremium Jugendkultur gibt, ist es mein Ziel, da alle Akteure auf neuer Ebene – neben den bisherigen regelmäßigen Treffen, an denen ich demnächst auch zum ersten Mal teilnehmen werde – an einen Tisch zu bringen. Man muss den Austausch untereinander noch weiter intensivieren. Fragen gibt es immer genug: Was hast du vor? Was brauchst du? Welchen gemeinsamen Nutzen können wir aus einer bestimmten Sache ziehen? Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist natürlich, dass ich ja nicht nur Nachwuchs- und Jugendförderung machen werde, sondern als weiteres wichtiges Standbein auch Kulturförderung. Gemeinsam mit dem Clustermanagement werde ich den Arbeitskreis Pop, den es schon einmal gab, wieder ins Leben rufen. Dieser wird hauptsächlich bei Janina angesiedelt sein und von dort organisiert werden. Hier sollen die entsprechenden Akteure ebenfalls wieder an einen Tisch geholt werden. Was ich an Begriffen wie Arbeitskreis und Runder Tisch immer etwas schwierig finde ist die Gefahr, dass das alles schnell wieder einschläft. Da sind wir wirklich auch auf die Bereitschaft der Akteure angewiesen, sich daran zu beteiligen und dabei ebenfalls transparent aufzutreten. Manchmal muss man da auch förmlich Infos herauskitzeln und erklären, warum just genau dies oder das jetzt wichtig ist. Kurzum: Für einen engeren Austausch fehlen aktuell noch die Strukturen sowie eine gewisse Regelmäßigkeit wie zum Beispiel durch eine turnusmäßige Informationsveranstaltung. Aber wir arbeiten daran hierzu einen Anfang zu machen!

Bei dieser Vielzahl an Schnittstellen zwischen zahlreichen Akteuren, die es zu überschauen gilt: Hältst du die Grenzen im neu aufgestellten Mannheimer Modell für ausreichend klar definiert?

Nein. Wobei die gesamte Konstellation momentan halt auch wirklich noch neu ist. Es gibt, jeder für sich, durchaus klare eigene Bereiche. Wenn mich zum Beispiel eine super Band anfragt, ob ich sie in meine Kartei aufnehmen kann, weil sie spielen wollen oder eine bestimmte Beratung brauchen, dann kann ich sagen, dass ich das bis zu einem bestimmten Punkt leisten kann. Aber darüber hinaus werden sie sicher beim Clustermanagement besser aufgehoben sein. Ja, die Grenzen sind fließend. Das größte Problem damit ist jedoch, dies Dritten gegenüber zu vermitteln: Wer ist der richtiger Ansprechpartner? Wen gibt es jetzt alles? Welche Aufgaben fallen den einzelnen Personen zu? Man sollte das Mannheimer Modell nochmal ganz klar erklären, zum Beispiel indem man eine neue Broschüre dazu macht. Bei meinen ersten Außenterminen, zum Beispiel auf der c/o Pop hörte ich das oft: Was macht ihr jetzt genau? Fördert ihr jetzt alles und jeden? Diesem Erklärungsbedarf sollte man auf jeden Fall nachgehen.

{image}Wenn dem so ist, erachtest du dann die freundschaftlichen und engen Beziehungen zwischen Janina, Sebastian und dir eher als Vorteil, da ein Austausch auch auf einer persönlicheren Ebene stattfinden kann, oder als Nachteil, weil die Grenzen eventuell noch weiter verschwimmen?

Wir haben auf jeden Fall einen intensiven Austausch untereinander, immer wieder auch zu ganz verschiedenen Punkten, über die man dann aber gemeinsam spricht und berät. Das ist wichtig und führt zurück zum Stichwort Transparenz, weil wir solche natürlich auch untereinander zeigen müssen. Wir können uns offen die Meinung sagen, selbst wenn wir nicht einig sind. Und das ist ein Vorteil, denke ich. Gleichzeitig kommunizieren wir auf einer sehr professionellen Ebene.

Warum ist die Stelle deiner Meinung nach geringer dotiert als zuvor? Obwohl einige Aufgaben an Clustermanagement und den Beauftragten für Kreativwirtschaften übergingen, bleibt ja eine neue, eine sehr wesentliche und verantwortungsvolle Schwerpunktsetzung, die gewiss nicht weniger Arbeit bedeutet.

Das ist eine berechtigte Frage, die ich dir aber nicht beantworten kann. Das Budget von 30.000€, das mir in meinem ersten halben Jahr zur Verfügung stehen wird, ist ja kein Geheimnis. Wie es 2012 ausfallen wird weiss ich heute selbst noch nicht. Wir hoffen aber natürlich, dass es steigt. Den hohen Ansprüchen mit dieser Summe gerecht zu werden ist absolut eine Herausforderung. Auch für mich persönlich, weil ich noch nie ein Budget in dieser Höhe zur Verfügung hatte und damit am besten direkt alles verbessern soll. Auf der einen Seite muss ich jetzt vor allem mal schauen "was ist da und wie kann man wo noch effektiver fördern?", zum Beispiel durch Vernetzung oder durch Kooperation mit mir und untereinander. Auf der anderen Seite geht es auch um ganz neue Aufgaben, insbesondere im Rahmen der besseren Zusammenführung von Jugendförderung mit der Popförderung. Das muss auch darüber hinaus gehen, was die Popakademie mit Initiativen wie InPop und School of Rock bereits vorantreibt. Das reicht noch nicht.

Möchtest du lieber federführend ganz eigene Initiativen anstoßen, oder eher wie bisher punktuelle Projekte mit finanziellem und ideellen Support unterstützen?

Für punktuelle Projekte bin ich eher weniger offen. Ich mache das auch gerne an einem Beispiel fest: 2009 haben wir "S!NG" ins Leben gerufen, unterstützt von der Stadt bzw. der Popförderung. Das ist sehr gut gelaufen. Das Ziel, sechs Jugendlichen die Chance auf ein halbes Jahr Gesangsunterricht zu bieten, was ja schonmal eine gewisse Zeit darstellt, wurde erreicht. Jetzt, also zwei Jahre später ist es sogar so, dass das Projekt immer noch stattfindet und das Jugendhaus Herzogenried ist bekannt dafür, dass es diesen Workshop anbietet. Natürlich ist das insbesondere auch dem Leiter des Jugendhauses zu verdanken, da er selbst sehr motiviert ist, das Projekt nachhaltig umzusetzen. Wir haben also quasi einen Impuls gegeben, blieben begleitend und beratend dabei, und das Ganze hat eine bewundernswerte Eigendynamik entwickelt.

Also willst du in den nächsten Jahren auf keinen Fall eine Einzelkämpferin sein, sondern konkrete Kooperationen anstoßen?

Ja auf jeden Fall. Ich sehe mich als Ansprechpartner, Impulsgeber, Ideengeber, Beraterin und Förderer auf der einen Seite, werde aber auch darauf angewiesen sein, dass die Motivation etwas anzupacken und dies dann auch fortzuführen von den Akteuren selbst kommt. Es muss vornehmlich um nachhaltige Projekte gehen, bei denen also von vornherein der Anspruch besteht "das soll weitergehen". Und es soll auch nicht so sein, dass an jedem Jugendhaus das gleiche stattfindet. Man muss darauf eingehen, was vor Ort selbst gewünscht wird, sonst wird kein andauerndes Interesse entstehen können. Ich baue auch darauf die Kooperationen von einzelnen Akteuren untereinander zu intensivieren.

Das schließt punktuelle Förderungen, wie zum Beispiel im vergangenen Jahr der Support des 1. Brückenawards, aber nicht gänzlich aus?

Nein. Denn es ist klar, dass nicht jedes Projekt direkt 10 Jahre laufen kann, und nicht immer kann man das vor dem ersten Mal wissen – bei S!ING wussten wir das ja auch nicht. Bei der Jugendförderung muss Nachhaltigkeit aber definitiv das Ziel sein. Bei anderen Themen wird es punktuelle Projektförderung geben, ganz klar. Das ist nur ausgeschlossen, wenn es keinen Sinn macht. Es geht um "Empowerment", also darum, die Akteure zu eigenen Aktionen zu motivieren.

{image}Wie steht es denn derzeit um "ehemalige" Popbeauftragten-Projekte wie Mitten in der Nacht, oder schauen wir noch weiter zurück, einem Event wie dem Mannheim Music Award?

Zum Music Award kann ich derzeit gar nichts sagen. Ich werde mich damit aber auch nochmal beschäftigen. Mitten in der Nacht wird es – wenn auch nicht mehr in 2011, sondern im kommenden Frühjahr – definitiv weiter geben. Das war und ist für Mannheim eine wichtige Veranstaltung und auch eine Schnittstelle zwischen Popförderung, Clustermanagement und Beauftragtem für Kulturwirtschaften. MidN ist ein Event, das auf gute Inhalte setzt. Wir werden für die konkrete Planung nochmal in uns gehen und uns auch fragen was man wie anders und noch besser machen kann. Zum Beispiel ist eines der Ziele, dass MidN nicht mehr nur ein- bis zweimal im Jahr stattfindet, sondern ständig präsent ist. Deshalb werden wir einzelne MidN-Veranstaltungen das gesamte Jahr über neben den Großevents stattfinden lassen und darüber als Marke platzieren. Im Fokus sind dabei gewiss auch Events mit Live-Musik.

Wie wurde MidN denn deiner Meinung nach bisher aufgenommen?

Bei MidN selbst ist es so, dass die Mannheimer ganz offenbar denken: Schön, das hat es gegeben, aber darüber hinaus passiert nix. Und es gibt Gastronomen, für die war es von Vorteil, andere empfanden es als weniger erfolgreich. Und manche wissen gar nicht so richtig, wie sie MidN für sich selbst nutzen könnten. Da besteht Beratungsbedarf, geht es um Fragen wie: Welche Bands könnten denn da reinpassen? Es war ja bisher so, dass die Gastronomen das komplette Programm selbst organisieren sollten, mit dem Resultat, dass an manchen Stellen ganz einfach nichts stattfand – warum auch immer. Das ist schade und nicht Sinn und Zweck der Veranstaltung. Darum gehört es mit zur neuen Konzeption, dass das Clustermanagement und ich die einzelnen Locations quasi betreuen. Soll heissen, dass wir ihnen ganz konkrete Vorschläge machen werden, was bei ihnen im Rahmen von MidN stattfnden könnte. Es soll eine Auswahl sein, wir wollen da niemandem über den Mund fahren.

Und Sebastian hält eine Schneise zum Ordnungsamt frei, damit es auch diesbezüglich keine Probleme gibt?

(lacht) Ja, hoffentlich. MidN ist aber in jedem Fall eine Veranstaltung, die alle unsere drei Bereiche berührt, wobei ich persönlich sie mit dem Aspekt der Popförderung verknüpfe.

Und was denkst du generell, wie Mannheim "mitten in der Nacht" – also im Wortsinne und bezogen auf die Ausgangsidee, Mannheim als Ausgeh- sowie Musikstadt zu präsentieren, zu etablieren und auch die Live-Szene zu unterstützen – derzeit dasteht?

Ich denke, derzeit gestaltet sich das etwas schwierig. Die Sperrzeiten sind aktuell zwar ja nicht mehr das Problem, aber die Lärmbelästigung. Um hier Problemen bei Veranstaltungen vorbeugen zu können, sind vorerst Genehmigungsverfahren zu beleuchten und einzuleiten. Stichwort: Schallschutz! Eine solche "Dämmung" bedeutet unter Umständen größere Umbaumaßnahmen, welche wieder baurechtliche Fragen aufwerfen. Der Rattenschwanz ist also bekanntlich lang. Grundsätzlich gilt: es wird nichts passieren, wenn es niemanden gibt, der einen konkreten Antrag stellt. An dieser Stelle ist der Aktionismus der hiesigen Akteure  gefragt, um den Prozess – zumindest auf dieser Ebene – voranzureiben und zu beschleunigen. Da kann ich dann sicher auch unterstützen und helfen.

{image}Inwiefern hat sich die Sperrzeiten-Thematik entspannt, wenn z.B. bei Events wie dem Brückenaward um 23 Uhr Ende sein muss? Dass hier das Thema Lärm im Vordergrund steht ist klar, aber das recht frühe Ende eines Rock-Events, das übrigens mit einer vergleichsweise kleinen Anlage ausgestattet ist und bei seiner Premiere keine Beschwerden einstecken musste, ist das in jedem Fall – das Ergebnis also dasselbe.

Da muss man sehr genau unterscheiden! Die Sperrzeiten beziehen sich zunächst auf Clubs und Kneipen und sind eine gaststättenrechtliche Frage. Hier hat sich schon etwas verändert, nämlich, dass Clubs bis um 5 Uhr und auch Kneipen bis um 3 Uhr geöffnet haben. Am Wochenende sogar bis 5 Uhr. Das lässt durchaus Spielraum. Im Außenbereich greifen aber natürlich andere Fragen. Gerade dann, wenn du Veranstaltungen wie den Brückenaward im Freien und in der Nähe von Wohngebieten abhältst und sich eine gewisse Lärmbelästigung nun einmal nicht vermeiden lässt. Das hat mit der eigentlichen Sperrzeiten-Thematik zunächst einmal nichts zu tun. Natürlich wird es in Zukunft auch Teil meiner Arbeit sein, genau an diesen Stellen anzusetzen und zwischen den verschiedenen Verwaltungseinheiten beziehungsweise zwischen ihnen und Veranstaltern zu kommunizieren und zu vermitteln. Man muss aber auch sagen, dass es sich dabei nicht um eine Mannheimer Thematik handelt, sondern schlicht um einen Konflikt von Bundesgesetzgebung mit dem Veranstaltungswesen. Beispiele in Köln und vielen anderen Städten zeigen das. Auch Wacken oder Rock im Park haben solche Probleme – beileibe nicht nur der Brückenaward.

Allgemein haben die Diskussionen um bürokratische Hürden wie zuvor um Sperrzeiten, jetzt um Lärmschutz und ähnliches, bereits einen vergleichsweise langen Bart. Beim Stichwort Zwischenfazit gehört das also zum bisher Nicht-Erreichten? An Punkten wie diesem mahlen die Mühlen ja beachtlich langsam. Über diese Schwierigkeiten berichtete uns bereits dein Vorgänger. Wenn das Nachtleben intensiviert werden soll, MidN auch wieder auf dem Plan steht, dann wird das ja früher oder später immer wieder aufs Neue zum Thema werden.

Was das mahlen der Mühlen angeht bin ich noch etwas jungfräulich, denn ich selbst habe solche Diskussionen bisher nur über den Sebastian erleben können. Bei MidN ist es jedenfalls so, dass die Veranstaltungen nicht in dem Sinne "größer, länger, lauter" intensiviert werden sollen, sondern: Wir werden weniger Gastronomen ins Boot holen, nämlich jene, die wirklich Lust darauf haben. Mit ihnen werden wir das Programm mit guten Inhalten füllen und zeigen: Ja, es kann funktionieren. Jenen Locations, die nicht an der großen MidN-Veranstaltung teilnehmen, wollen wir anbieten ihre Einzel-Events auch unter den MidN-Banner zu holen, so dass MidN als Marke immer wieder auftaucht, ständig präsent ist und dementsprechend seine Sogwirkung entfaltet. Die ganze Idee hinter MidN war ja quasi auch zu zeigen, dass es möglich ist, an den unterschiedlichsten Orten Live-Musik möglich zu machen – um schließlich insgesamt mehr Live-Veranstaltungen zu schaffen. Das hat nur bedingt funktioniert, weil an manchen Stellen wie gesagt nichts passiert ist – aus verschiedenen Gründen, darunter enige, wie du sagst, mit einem langen Bart. Aufgrund mancher Erfahrung in der Vergangenheit herrscht halt auch eine gewisse Zurückhaltung.

…bzw. "Vorsicht"….

Ja, auch Vorsicht, denn zum Beispiel der Jungbusch ist ja durchaus belastet, was dieses Thema angeht. Aber wir setzen uns nicht hin und sagen "na dann machen wir eben nichts", sondern wir wollen im Gegenteil intensiver mit jenen arbeiten, die wirklich Lust darauf haben, mit ihnen wirklich gute Inhalte umzusetzen, tolle Programme anbieten, um darüber dann eine neue Strahlkraft zu entwickeln, die dann hoffentlich auch weitere potentielle Partner für MidN motiviert.

{image}Bleiben wir beim Stichwort Locations, denn bei deiner Vorstellung hattest du ganz konkret das Jugendkulturzentrum Forum angesprochen und als Ziel ausgegeben, auch diese Zusammenarbeit zu intensivieren.

Generell sehe ich da mehrere Stufen: Wir haben ja die Jugendhäuser, die Förderung machen, am oberen Ende haben wir die Popakademie, doch was gibt es dazwischen eigentlich an weiteren Fördermöglichkeiten? Da sehe ich ganz klar das Forum positioniert. Künftig sicher auch das Mohawk, die gerade mitten in der Vereinsgründung sind. Ein gibt durchaus ein paar solche Locations. Leider hat insbesondere das Forum bekanntlich mit massiven finanziellen Problemen und Existenzängsten zu kämpfen, doch es soll künftig mehr Geld geben, die Zusammenarbeit forciert werden. Nicht nur mit mir, sondern auch mit anderen Akteuren wie den Jugendhäusern. Entsprechende Gepräche finden statt. Das Forum spielt ja schließlich schon lange eine wichtige Rolle, weil es ja schon immer Jugend- und Nachwuchsförderung betreibt. Zum Beispiel durch die Fresh!-Reihe – ganz klassische Bandförderung, die ansonsten viel zu kurz kommt. Oder durch das Newcomer-Festival Sp!el, das ja gemeinsam mit der Musikschule stattfindet. Es ist eine gute Plattform für Konzerte, leider aber nur mit einer nicht ganz so tollen PA-Anlage ausgestattet. Vielleicht ein banaler Punkt auf den ersten Blick, aber gutes Equipment ist eben auch wichtig.

Bestimmt geht es auch um gutes Equipment, mir jedoch kommt als erstes in den Sinn, dass das Forum ja nun auch ein tolles Beispiel dafür ist, wie schwierig es ist ein stattliches, also ein von der Besucherzahl her angemessenes Publikum auf solche Newcomer-Events zu locken. Mal war mehr los, bis hin zur Ausnutzung des großen Saals, mal weniger – schwierig blieb es immer. Und das kann ja seine Ursache nicht in erster Linie in der Anlage haben.

Darüber habe ich auch schon mit Rainer Döhring gesprochen, hatte ihn im Rahmen meiner Masterarbeit auch interviewt. Es ist da wirklich leider so, dass schon eine ganze Zeit an der falschen Stelle gespart wird. Rainer hat mir gegenüber bestätigt, und ich sehe das genauso, dass die Popakademie für Institutionen wie das Forum insofern äußerst schwierig ist, weil sie die Aufmerksamkeit so sehr auf sich zieht. Spricht man von Themen wie Bandförderung, Workshops, Ausbildung, dann fällt den meisten dazu die Popakademie und Projekte wie School of Rock ein…

…und auf der von dir so definierten höheren Stufe selbst wird darüber manchmal sogar die Musikhochschule vergessen…

Ja, auch das. Hier besteht definitiv ein Wahrnehmungsproblem. Wir müssen besser nach außen kommunizieren, dass das Forum eine extrem wichtige Rolle einnimmt und müssen Partner mit ins Boot holen, die das genauso sehen.

Spielt im Rahmen der Newcomerförderung auch das Thema Proberäume für dich eine Rolle?

Definitiv. Nicht jeder Jugendliche kann sich die Proberäume leisten, die es in Mannheim so gibt. Zu diesem Thema gehören auch Fragen wie jene danach, was mit bestehenden und durch die Konversion neu entstehenden Leerständen passiert, wie es in der Industriestraße weitergeht, und wie man auch dafür die Jugendhäuser besser einbinden kann. Ich habe mit Erstaunen festgestellt, dass es an vielen Jugendhäusern unfassbar große Räume gibt, die aber nur zum Teil genutzt werden. Vielleicht kann man da die Motivationen noch erhöhen, dass die Kids diese Räumlichkeiten auch zum musizieren nutzen können.

Tatsächlich war einer meiner ersten Proberäume der Discoraum im Jugendhaus Vogelstang... oh oh, lange her…

Den Discoraum kenne ich nicht, aber auf der Vogelstang war ich auch bereits: In einem der anderen Räume hatte sogar gerade eine Punkband geprobt! Auch das Jugendhaus Herzogenried hat einen tollen Raum und obendrauf noch eine richtig tolle Anlage. Generell träumen wir durchaus auch von einem Bau, in dem man Probräume anbieten kann, Auftrittsmöglichen schafft, etc. Interesse gibt es, Gespräche auch, aber bevor sich in neue Großinvestitionen- und Projekte gestürzt wird, die locker fünf bis acht Jahre dauern würden, sollte genutzt werden, was bereits vorhanden ist.

{image}Du hast bereits das Mohawk angesprochen, das ja auch in der Industriestraße angesiedelt ist – wie steht es generell um die Diskussion, diese Ecke Mannheims in das Thema Kultur noch weiter einzubinden?

En Detail weiss ich den aktuellen Stand der Dinge noch nicht. Es scheint momentan eine festgefahrene Situation zu sein, weil sich das alles zu einer Never-Ending-Story entwickelt hat. Da wurde zu Beginn mit einer falschen, bzw. mit einer nicht vorhandenen Sensibilität herangegangen, und war schon Thema als ich bei Sebastian mein Praktikum gemacht habe. Es gab vor kurzem ein neues Gespräch, bei dem auch Janina anwesend war. Nun suchen wir also neue Strategien, wie man dort Räume für kulturelle Zwecke nutzbar machen kann. Was wir bräuchten haben wir definiert: Schön wäre ein Laden, in den bis zu 300 Leute reinpassen, mit einer Bühne und einer kleinen Bar. Dabei gibt es aber zusätzlich auch baurechtliche Fragen zu klären, ein Thema, in das ich mich erst noch einarbeiten muss. Wie in diesem Fall gehe ich an mancher Stelle noch mit einer gewissen naiven Euphorie an die Sache heran, sage mir "ja, toll, hier gibt es doch diesen oder jenen tollen Raum wo man viel machen könnte". Doch dann stelle ich fest, dass man noch an ganz anderen Stellen anknüpfen muss. Beim Thema Industriestaße ist wegen der verfahrenen Situation derzeit leider auch die Kommunikation etwas schwierig. Das ist schade, denn es gäbe dort tolle Gelegenheiten. Und deshalb ist auch das Mohawk wichtig, weil es genau diese Chancen ja aufzeigt.

Insgesamt stehst du vor einer Vielzahl an anspruchsvollen Aufgaben. Wie gehst du ran, setzt Prioritäten?

Im Moment bin ich noch mittendrin, überhaupt mal mit allen möglichen Leuten zu sprechen. Ich muss erstmal konkret reinfühlen. Denn was ich hier beschreibe, ist ja ein ein riesen Haufen, den man innerhalb eines Jahres auf keinen Fall gestemmt bekommt. Das alles ist ein Prozess, wobei ich mir wünsche, dass die Zielvorgaben irgendwann erreicht werden können. Wenn wir über Förderprogramme sprechen, wenn wir über Verwaltungs-Schnittstellen sprechen, dann wissen wir ja alle immer, dass es nicht nur einen Weg gibt. Mit dem Kopf durch die Wand geht es auf keinen Fall. Also muss man schauen: Gehe ich links oder rechts herum. Es ist schwierig und für mich eine echte Herausforderung, bei der ich mir bewusst bin, dass ich sicher nicht alles werde leisten können. Aber ich versuche so an die Sache heran zu gehen, dass ich das, was es bereits gibt, also zum Beispiel das Forum, dass ich das auch ständig kommuniziere und die Wichtigkeit betone. Gleichzeitig versuche ich an diesen Stellen anzuknüpfen und weitere Mitstreiter zu finden, die ebenfalls Interesse an Kooperationen zeigen. Es bringt nichts, überall komplett neu anfangen zu wollen.

{image}Wieviel Zeit wird dir für deine eigenen Musikprojekte bleiben?

Da gibt es momentan noch die Acoustic Pop Bar, ein Duo, das seit meiner Zeit an der Popakademie besteht. Bisher haben wir immer oft live gespielt, hier und auch in Hamburg, wo mein Partner Michael Zlanabitnig jetzt noch ist. Das macht es schwierig, die aktuellen Anfragen zu koordinieren und anzunehmen. Seit einigen Jahren singe ich auch in einer Elvis-Show mit Musikern aus der Region. Und selbst schreibe ich auch Songs, bin damit aber derzeit ohne Band. Das hat sich durch meine Umzüge in den letzten Jahre einfach noch nicht ergeben. Momentan bin ich aber wirklich so sehr im neuen Job eingespannt, dass das alles etwas ruhiger ist. Aber ich mache Musik, es ist mir wichtig, und hier – sozusagen an der Quelle – wird sich bestimmt auch wieder etwas konkretes für meine eigenen Projekte ergeben.

Wir wünschen dir viel Erfolg bei deinen Aufgaben. Danke dir für das Interview!