We Have Band (live auf dem MELT! Festival-Freitag 2011)

We Have Band (live auf dem MELT! Festival-Freitag 2011) © René Peschel

We Have Band waren nach ihrem Frühjahrs-Gig im Berliner Berghain abermals für ein Konzert in der Haupstadt zu Gast. Dabei zeigten sie sich als musikalische Live-Dienstleister, die vor allem eines können: für Tanzvergnügen zu sorgen.

WHB – dick und fett pranken diese Großbuchstaben am hinteren Bühnenvorhang, als We Have Band am Dienstag im Berliner Lido zum ausgelassenen Tanzvergnügen einladen. Die Londoner um das Ehepaar Thomas und Dede Wegg-Prosser sowie Darren Bancroft sind bekannt für ihre vergnüglichen Gigs. Wenn der Hype um die Künstler nach dem Erscheinen des Debütalbums WHB auch ein wenig verflogen ist, voll wird es trotzdem in einer der schönsten Konzertlocations der Hauptstadt.

Denn obwohl auf die erste Platte noch zwei Nachfolger namens "Ternion" und "Monuments" folgten, an die Schlagkraft ihres Debütwerks kamen die drei Musiker nicht mehr heran. Ob die Band aber trotzdem noch begeistern kann, darauf durfte man an diesem Abend gespannt sein.

Energie ans Publikum – und wieder zurück

Die kurze Antwort: Ja! We Have Band – das sind im Jahr 2014 Livemusik-Dienstleister, die ihre Energie aus dem Applaus des Publikums ziehen und gleichzeitig dem Publikum mit ihrem Enthusiasmus und der Freude am Live-Auftritt diese Energie wieder zurückgeben.

Vor allem Darren Bancroft dient dabei als Motor, der die Electrobeats der Musik nach vorne treibt, während er quirlig an seinem Keyboard herumtanzt. Dede versteht sich da eher als Magierin, tritt immer wieder an den Bühnenrand und scheint gestisch hippe Moves der Crowd heraufbeschwören zu wollen. Thomas und der Live-Schlagzeuger bleiben im Hintergrund.

Tanzen aus reinem Vergnügen

Als schließlich "Oh, Oh" aus den Mündern der Band tritt, stimmt das Publikum atmosphärisch mit einem Echo auf diesen emotional geäußerten Ausdruck ein – das Highlight des Abends. Der gefeierte Hit stammt nicht etwa von ihrem aktuellen Album, sondern – genau – von ihrem gehypten Debüt.  

Was soll daran verwunderlich sein? Eigentlich nichts, doch es zeigt, dass die Gruppe vor allem von dem Erfolg und den sagenhaften Stücken ihres Debüts lebt. Der Rest ist eher Beiwerk. Oder besser gesagt: das Auffüllen ihres Live-Repertoires. Denn ähnlich klingen viele Songs bei den Londonern. Doch als Konglomerat des Ganzen entfalten alle Songs einen unmissverständlichen Sog, sind darauf ausgelegt sich bewegen und tanzen zu können – aus reinem Vergnügen.  

Alles zum Thema:

we have band