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Kings Of Leon © Dean Chalkley

Eine der herausragendsten Rockbands der letzten Jahre, gesegnet mit einem wirklich eigenen Sound, ist auf Deutschlandtour. Über den Zwischenstopp der Kings of Leon in Köln freute sich nicht nur die Frauenwelt, sondern auch regioactive.de. Doch neben der Frage wie gut die Kings Of Leon eigentlich noch werden können, muss auch geklärt werden: Wie groß können Caleb, Jared, Matthew und Nathan Followill noch werden, ohne ihren ureigenen Dirty-Rockband-Charme zu verlieren? Testumgebung war die Lanxess Arena.

{image}Die Qualität ihrer Musik kann nach nunmehr vier erfolgreichen und wahrlich überragenden Studioalben kaum mehr bestritten werden: Kings Of Leon haben ihren Sound gefunden und entwickeln ihn und sich selbst stetig weiter. Mit Frontmann Caleb Followill hat die Band eine der charismatischsten und ausdrucksstärksten Stimmen der Zeit in ihren Reihen. Bei alledem verwundert es nicht, dass Karten für die Konzerte der vier Amerikaner überaus begehrt waren, nicht nur bei den Neulingen unter den Rockfans: "Die Tour ist ausverkauft", musste nach nur kurzer Zeit des Vorverkaufs gemeldet werden. Im Zuge dieser Tour traten Kings Of Leon unter anderem in der Kölner Lanxess Arena auf. Die Wahl der Location war bereits die erste Überraschung im Hinblick auf den Auftritt, erwartet man in der Lanxess Arena doch eher Weltstars wie Madonna, Britney Spears oder George Michael, wohingegen für im Vergleich dazu weniger prominente Bands etwa das Palladium, E-Werk oder die Live Music Hall vergeben werden. Skepsis und Neugier machten sich breit, wie die Kings Of Leon sich auf solchem Terrain wohl schlagen würden.

{image}Skepsis nicht nur der Band wegen, sondern auch weil eine Location der Größe einer Lanxess Arena allzu oft nicht durch perfekte Klangqualität oder Publikumsnähe überzeugt. Und dies bestätigte sich bei diesem Konzert leider erneut: Wer Karten für den hinteren Teil der Halle hatte, wird die Stimmung zwar gesehen, jedoch nur in kleinen Dosen selbst miterlebt haben. Es ist zwar schön, viele Menschen an solch einem Event teilhaben zu lassen, ob es jedoch immer sinnvoll ist, sei dahingestellt. Kings Of Leon sind eben keine Popband, die durch ausgefallene Choreografien, bunte Lichteffekte und perfekt einstudierte Shows zu Ruhm gekommen sind, sondern vielmehr durch musikalische Glanzleistungen von sich reden machen. Ein Konzert dieser Band sollte vor allem aufgrund der musikalisch geschaffenen Stimmung im Gedächtnis bleiben. Diesbezüglich versuchten Kings Of Leon, das Bestmögliche herauszuholen und dem Publikum zu geben, was es verlangte. Trotz der enormen Größe der Arena, der riesigen Menschenmassen und der vergleichsweise schlechten Akustik schafften sie es – so gut es eben ging – die Stimmung eines Clubkonzertes aufleben zu lassen. Wer bei dem Konzert nicht auf seine Kosten kam, kann dies also auf keinen Fall der Band zuzuschreiben.

{image}Die Zusammenstellung der Songs überzeugte und Highlights waren schön verteilt, sodass das Publikum nie müde wurde. Die Jungs verstanden es, das Wichtigste – die Musik – in den Vordergrund zu stellen und auf unnötige Lückenfüller zu verzichten, wozu Stadien dieser Größe bei manchen Künstlern zu verleiten scheinen. Die Kings Of Leon performten äußerst solide, ohne musikalische Fehler oder einen anderen Fauxpas, jedoch teilweise auch ein wenig mutlos. Es fehlte an Variationen, welche der eine oder andere Besucher sicher erwartet hatte. Gerade bei einer solchen Band, deren Klang schon auf den Alben einen ausgeprägten Live-Charakter aufweist, sind es eben solche Momente, die das Konzert besonders machen und die dementsprechend herbeigesehnt werden.

Das Publikum bestand aus einer recht interessanten Mischung aus langjährigen Hardcore-Fans, jüngeren Besuchern, den obligatorischen Kölner Ex-Soapstars in Ed Hardy – und stark alkoholisierten Briten. So verlief der Abend zwar etwas anders, als erwartet, aber dennoch erinnerungswürdig.

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