Schon fast 15 Jahre stehen die fünf Briten von Chikinki gemeinsam auf der Bühne und brachten kürzlich ihr fünftes Album "Bitten" auf den Markt, das lange auf sich warten ließ. Ihre Fans sind ihnen jedoch treu geblieben und kamen zahlreich zu ihrem Konzert in den Berliner Postbahnhof.

{image}Zunächst ist der Füllstand des Berliner Postbahnhofes eher deprimierend: nur wenige Leute haben sich vor der Bühne eingefunden, als der Support von Chikinki, die Berliner Band The Charcoal Sunset, die Bühne betritt. Schnell haben es die vier aber geschafft mit Ihrer Mischung aus Folk, Country und Rock, die sie selbst gerne "Folk'n'Roll" nennen, eine Gruppe neugieriger Zuhörer anzuziehen, die jedes Lied mit freundlichem Applaus belohnen. Als dann kurz darauf Chikinki ihr Konzert beginnen hat sich der Saal schnell gefüllt. Man merkt, dass vor allem in den ersten Reihen ein paar treue Fans anwesend sind, die zu jedem Song nahezu ekstatisch tanzen. Auch die fünf Jungs aus Bristol, die mittlerweile größtenteils in Berlin leben, sind in bester Laune und legen große Spielfreude an den Tag. Die außergewöhnliche Besetzung mit zwei Synthies, von denen einer den Bass ersetzt, funktioniert bei Chikinki ausgesprochen gut.

 

{image}Trotzdem bleibt zunächst das Gefühl, dass irgendetwas fehlt. Vielleicht liegt es daran, dass das neue Album weniger überzeugen konnte als seine Vorgänger. Ausgenommen hiervon ist die aktuelle Single Bitte Bitte, die gleich als zweiter Song auf der Setliste steht und der Band den ersten großen Jubel beschert. Kein Wunder, denn in dem Lied geht es um eine Geschichte in Berlin, was vielleicht auch dafür sorgte, dass der Titel von Berliner Radiostationen gerne und oft gespielt wurde.

Gegen Ende des gut 90minütigen Konzerts ist die Stimmung dann doch vor allem bei den alten Hits wie Ether Radio oder der Zugabe You Say ausgelassen und locker. Sowohl im Publikum als auch auf der Bühne ist der Knoten geplatzt und die lustigen Gesten und nah am Wahnsinn rangierenden Tanzbewegungen von Sänger und Keyboarder haben sowohl ansteckende als auch unterhaltsame Wirkung. So wachsen einem die fünf Briten schnell ans Herz und man kann sich nur wünschen, dass sie sich diese Energie bewahren und wieder mehr davon in ihre Alben stecken, denn genau das zeichnet diese Band aus.

► Hier gibt es alle Livefotos vom Konzert im Berliner Postbahnhof

 

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