Denis Colin & La SociéTé des Arpenteurs (live in Ludwigshafen, 2010) © René Peschel
Subject To Change heißt die letzte Platte des 1956 in der Nähe von Paris geborenen Bassklarinettisten Denis Colin, der einst durch die Platten von Archie Shepp und John Coltrane mit dem Jazz infiziert wurde. In der Anfangszeit – den mittleren 70er Jahren – arbeitete er eng mit dem Free Jazz-Bassisten Alan Silva zusammen, an dessen IACP-Schule Colin später auch improvisierte Musik unterrichtete. Colin hat seither in verschiedensten Formationen gespielt, vom Trio bis zur Big Band, und er hat sowohl fürs Theater als auch fürs Kino komponiert. Auch mit einer seiner großen Inspirationsquellen stand er auf der Bühne: Archie Shepp holte ihn mehrmals als Gast zu seinem Quartett.
Auf Subject to Change spukt allerdings insgeheim ein anderer Geist durch die sich stetig wandelnden Soundkonstellationen und variationsreichen Arrangements: Miles Davis in seiner elektronischen Phase dürfte Colin einige Ingredienzen mitgegeben haben, die er dann zu einer ganz eigenen Melange der Stile verrührt hat – und heiß werden ließ: "Ich hing sehr an meinem Projekt und wollte es 'zum Kochen' bringen, es sollte sogar fast ein bisschen überlaufen." Was da überkocht, das durfte man in Ludwigshafen live miterleben.