Iron Maiden (live in Franfurt, 2023) Fotostrecke starten

Iron Maiden (live in Franfurt, 2023) © Leonard Kötters

Mit einer beeindruckenden, futuristisch gestalteten Bühne und einer Setlist voller Überraschungen liefern Iron Maiden in der Festhalle Frankfurt einen energiegeladenen, schweißtreibenden Auftritt ab, der beweist, dass sie weiterhin zu den absoluten Live-Highlights gehören.

Wenn ihnen Corona nicht gerade einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, dann waren Iron Maiden in den letzten Jahren häufige und gern gesehene Gäste auf den Bühnen dieser Welt. Dabei scheuen sich die rast- und rostlosen Jungfrauen auch kein Stück weit, ganz tief in den Annalen ihres eigenen Schaffens zu kramen, um einige Überraschungen aus dem Hut zu zaubern.

Gleiches gilt auch für ihren Auftritt in der Frankfurter Festhalle: Nachdem The Raven Age, die Band um George Harris (Sohn von Iron Maiden-Gründer Steve Harris), das Publikum eine gute Dreiviertelstunde mit groovigen harten Klängen angeheizt haben, betreten die sechs britischen Metallegenden um Frontmann Bruce Dickinson die opulente, futuristisch gestaltete Bühne.

Mit "Blade Runner" in die Antike

Standen die Konzerte der vergangenen Jahre ganz im Zeichen ihrer alten Werke, so liegt der Fokus bei den aktuellen Shows auf dem jüngsten Studioalbum "Senjutsu" – und auf "Somewhere In Time". Mit jeweils fünf Songs sind beide Scheiben derzeit in der Setlist vertreten. Im Stile von "Blade Runner" eröffnen Iron Maiden ihren Auftritt dann auch mit einem Doppelschlag aus "Caught Somewhere In Time" und "Stranger In A Strange Land" vom Klassiker aus dem Jahr 1986.

Auch ansonsten haben die eisernen Jungfrauen ihr Programm gut durchgewürfelt. Eigentlich obligatorische Nummern wie "The Number Of The Beast" und "Hallowed Be Thy Name" sind dabei auf der Strecke geblieben. Komplett durch das Raster gefallen ist ebenfalls das 1984er Meisterwerk "Powerslave". Dafür gibt es mit "Alexander The Great" einen waschechten Höhepunkt, der bei den diesjährigen Shows nach beinahe vier Jahrzehnten endlich sein Live-Debüt feiern darf.

Live immer noch ein Highlight

Völlig zurecht erhalten die lange Zeit stiefmütterlich behandelten Stücke von "Somewhere In Time" in der Festhalle den größten Applaus, obwohl auch die "Senjutsu"-Songs vor Publikum deutlich mehr Feuer entfachen als auf Platte. Iron Maiden wissen bei ihren Shows eben zu beeindrucken. Das gilt ebenso für ihren Auftritt in Frankfurt.

Frontsirene Bruce Dickinson thront auch weiterhin wie ein junger Gott über dem brachialen wie melodiösen Fundament, das ihm Bassist Steve Harris, die drei Gitarristen Adrian Smith, Dave Murray und Janick Gers sowie Drummer Nicko McBrain liefern.

Schweißtreibender Abend

So bleibt den zahlreichen Fans in der prall gefüllten Festhalle am Ende zweier schweißtreibender, energiegeladener Stunden in der Sauna der Festhalle nur noch festzuhalten, dass Iron Maiden auch als Mittsechziger wenig von ihrer Klasse eingebüßt haben.

In einer derartigen Verfassung darf das Sextett aus London ihre Fans gerne noch viele weitere Jahre beehren. Oder – um es mit dem Titel eines an diesem Abend dargebotenen Stücken auszudrücken – "Heaven Can Wait", solange die eisernen Jungfrauen sich in dieser bestechenden Form befinden. Up the Irons!

Setlist

Caught Somewhere In Time / Stranger In A Strange Land / The Writing On The Wall / Days Of Future Past / The Time Machine / The Prisoner / Death Of The Celts / Can I Play With Madness / Heaven Can Wait / Alexander The Great / Fear Of The Dark / Iron Maiden // Hell On Earth / The Trooper / Wasted Years

Alles zu den Themen:

iron maiden the raven age