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Michael Bublé (live in Mannheim, 2023) © Kosta Jiannis

Die Show von Michael Bublé ist wie immer das ganz große Entertainment. Zwei Stunden bester Unterhaltung mit tollen Stimmen, viel Rhythmus und witzigen Einlagen. Besonders stark ist diesmal die Erinnerung an eine Legende.

Es herrscht knisternde Spannung in der SAP Arena. Das große Orchester ist bereit. Das Publikum erwartet den Auftritt von Michael Bublé. Dann ist er da – und er liefert gleich zu Beginn voll ab. Der coole Gentleman mit dem Hauch des alten Las Vegas zelebriert mit "Feeling Good" ein bombastisches Opening.

Gleich mit dem zweiten Song "Haven't Met You Yet" hebt er im Innenraum die Sitzplatzpflicht auf. Die Fans strömen entlang der langen Bühne nach vorne. Er bewegt sich geschmeidig bis in die Mitte der Arena, getragen von dem groovenden Rhythmus des Orchesters. Am Ende heizt er die Stimmung wie im Fußballstadion mit einem "Ole, Ole, Ole" weiter an. Das Publikum hat Spaß und stimmt mit ein.

Bublé liebt Deutschland

Die Verbindung zu seinen deutschen Fans ist seit Jahren sehr intensiv. Michael betont stets, dass er in keinem anderen Land lieber auf Tour geht. Er liebt die Leute, die Currywurst, und tatsächlich den Humor. Zum Beweis legt er sich hin und küsst den Bühnenboden. Mit viel "L-O-V-E" geht es weiter. Das Cover von Nat King Cole wird eingeleitet von einem feurigen Trompeten-Solo, während er die Hüften schwingt.

Mit einem Saxophon-Solo und weiteren Tanzeinlagen gewürzt zelebriert er "Such A Night", nur um dann zu "Sway" weiter aufzudrehen, während alle neun Mitglieder seiner Bläsertruppe maximalen Druck geben. Schließlich groovt er mit dem ganzen Orchester auf "When You're Smiling (The Whole World Smiles With You)", bevor er kurz das Tempo herausnimmt. 

Higher als Highlight

Die entspannte Ballade "Home", einer seiner eigenen Songs, wird durchbrochen von einem intensiven Gitarren-Solo, während Bublé mit seinem Backgroundchor vorne sitzt und entspannt singt. Die Zuschauer illuminieren die Halle, die Atmosphäre lässt zahlreiche Emotionen aufflackern. Auf das wieder groovende Feuerwerk von "Everything" folgt ein absolutes Highlight des Abends.

Der Song "Higher" zündet die Energie auf höchstem Level. Auf der Videowand über dem Orchester tanzen schwarze Schattenfiguren vor rotem Hintergrund. Bublé und seine Backgroundsänger singen und tanzen, das Orchester zelebriert eine Dramatik der puren Energie, die mit einem explosiven Knalleffekt endet. Das Publikum rastet komplett aus.

Kein Christmas Boy

Der große Erfolg seines Weihnachtsalbums "Christmas" von 2011 brachte ihm den Spitznamen Christmas Boy ein. Michael Bublé will aber mehr sein. Seinem Satz: "I'm not a Christmas Boy" folgt der ausgestreckte Mittelfinger. Er erklärt einem jungen Paar mit viel Charme und Augenzwinkern zur Belustigung aller Besucher seine Sicht der Dinge.

Jeder Kerl, der seine Frau, wenn auch widerwillig, zu einem seiner Konzerte begleitet, erhält die ultimative Belohnung, so Bublé augenzwinkernd. Denn er und sein Orchester wissen genau, was sie tun. Sie bringen die Mädels in die richtige Stimmung, von der die Jungs nach der Show dann profitieren.

Elvis wird lebendig

Nach dieser kurzen Exkursion zeigt Michael Bublé weiter seine schier unendliche Stilbreite. Vom extravaganten Blues von "To Love Somebody", einem Cover der Bee Gees, über seine eigene Ballade "Hold On" zum intimen Pianosound von "Smile", er schafft bei jedem Song eine eigene, besondere Atmosphäre. Dem Gang ins Publikum mit zahlreichen Umarmungen folgt der Wechsel auf die Frontbühne mitten in der Halle.

Michael Bublé erzählt von einem Treffen mit Priscilla Presley und dem Auftritt mit dem Video von Elvis, aus dem eine gemeinsame Performance von "Fever" wurde. Auf seine Live-Interpretation von "Fever" folgt ein Elvis-Medley. Michael Bublé spielt selbst eine Akustik-Gitarre und rockt im Elvis-Stil gekonnt zu "One Night / All Shook Up / Can't Help Falling In Love". Dieser emotionale und gefeierte Part endet mit einem Knall aus Flitter. Die Zuschauer toben und feiern.

Ein großes Finale

Das Niveau bleibt beständig hoch. Vom samtig weichen "You're The First, The Last, My Everything" über seinen Hit "It's Beautiful Day" mit erneut viel Nähe zu seinen Fans mündet die Show in das Ende des Hauptblocks. Der dramatische Höhepunkt im Stil eines Bond-Songs ist "Cry Me A River". Getragen von den Streichern zieht Bublé alle Register und jagt die Stimmung auf den nächsten Höhepunkt.

Die Zugabe beginnt mit der Einblendung aller Musiker und Sänger, bevor der Up-Tempo Sound von "How Sweet It Is" die Fans erneut aus den Sitzen reißt. Das hochklassige Entertainment setzt sich fort mit "Save The Last Dance For Me".

Schließlich endet es mit einem zutiefst dankbaren Michael Bublé, dessen ganzes Glück und Freude es ist, diese Momente mit seinem Publikum zu teilen. Das langgezogene MInd aus "Always On My Mind" ist eine gefühlte letzte Explosion seiner Stimmkraft, bevor er unter dem Goldregen von der Decke schließlich im Boden verschwindet.

Setlist

Feeling Good / Haven't Met You Yet / L-O-V-E / Such A Night / Sway / When You're Smiling (The Whole World Smiles With You) / Home / Everything / Higher / To Love Somebody / Hold On / Smile / I'll Never Not Love You / Fever / (Medley: One Night / All Shock Up / Can't Help Falling In Love) / You're The First, The Last, My Everything / It's A Beautiful Day / Cry Me A River // How Sweet It Is / Save The Last Dance For Me / Always On My Mind

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