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The Dead Daisies (live in Wiesbaden 2018) © Torsten Reitz

Mit ihrem aktuellen Album “Burn It Down“ touren The Dead Daisies derzeit durch die Lande. Bei ihrem knapp zweistündigen Auftritt im Wiesbadener Schlachthof präsentiert sich die All-Star-Truppe mit Unterstützung der Lokalhelden von The New Roses dabei von ihrer besten Seite.

Der Name The Dead Daisies mag vielleicht nicht jedem ein Begriff sein. Wenn man sich die Namen der einzelnen Bandmitglieder durchliest, dürfte jedoch der eine oder andere Hardrockfan mit der Zunge schnalzen. 2012 vom australischen Gitarristen David Lowy gegründet, waren schon so einige illustre Musiker wie etwa Rolling Stones-Bassist Darryl Jones oder die beiden Guns N' Roses-Männer Dizzy Reed und Richard Fortus Teil der Gruppe.

All-Star-Gänseblümchen

Aktuell bestehen The Dead Daisies aus Sänger John Corabi (u.a. Ex-Mötley Crüe, Ex-Union), dem früheren Whitesnake- und Thin Lizzy-Tieftöner Marco Mendoza, dem ehemaligen Dio- und Whitesnake-Saitenhexer Doug Aldrich sowie Lowy an den Gitarren und Ex-Journey-Drummer Deen Castronovo.

In dieser Besetzung befinden sich die toten Gänseblümchen derzeit auf Tour, um ihre neue Platte “Burn It Down“ zu promoten. Dabei machen sie unter anderem im Schlachthof Wiesbaden Halt.

Neue Rosen rocken gut

Als Unterstützung hat sich die amerikanisch-australische All-Star-Truppe dabei die Lokalpatrioten The New Roses geladen. Die Band aus der hessischen Landeshauptstadt um Frontmann Timmy Rough gibt eine knappe Stunde lang alles, um dem Publikum vor heimischer Kulisse einzuheizen – und das gelingt vortrefflich.

Besonders Sechssaiter Norman Bites tut sich immer wieder mit Posen hervor, die die Zuschauer in Verzückung versetzen. Doch auch musikalisch haben die vier Wiesbadener Rocker ihren Fans einiges zu bieten. Jede Menge Applaus ist das berechtigte Resultat einer energiegeladenen Show.

Von den Toten auferstanden

Als dann schließlich The Dead Daisies mit “Resurrected“ und “Rise Up“ die Bühne im gut gefüllten Schlachthof betreten, geht die Party aber erst richtig los. Die fünf Veteranen wissen genau, wie sie das Publikum auf ihre Seite ziehen können. Sie sind Profimusiker im besten Sinne – und das zeigt sich nicht nur darin, dass sie ihr Handwerk beherrschen; The Dead Daisies liefern nämlich eine ebenso fulminante Show dazu ab.

John Corabi, Marco Mendoza, Doug Aldrich und David Lowy sind ständig unterwegs, während Deen Castronovo vom Platz hinter seinem Drumkit den Laden zusammenhält. Die All-Star-Truppe mag zwar in den letzten Jahren einige Besetzungswechsel hinter sich haben – ihr alter Schlagzeuger Brian Tichy hat beispielsweise erst im vergangenen November die Band verlassen. Das merkt man dem Quintett aber keineswegs an. Sie spielen tight.

Ein Hoch auf Klassiker

Hinzu kommt, dass sich The Dead Daisies bei Ansagen wie Posen gleichermaßen selbst nicht so ernst nehmen, einfach eine gute Laune verbreiten möchten und zudem ihre musikalischen Wurzeln nicht verleugnen. So stehen nicht nur komplette Covers des Rolling Stones-Songs “Bitch“, der Beatles-Nummer “Helter Skelter“ und “Midnight Moses“ von The Sensational Alex Harvey Band, sondern noch zahlreiche weitere Klassiker auf dem Programm.

Die Gänseblümchen streuen nämlich auch Passagen aus Black Sabbaths “Heaven & Hell“, “Rock ‘n‘ Rock All Night“ von KISS, AC/DCs “Highway To Hell“ oder Led Zeppelins “Nobody’s Fault But Mine“ ein. Man merkt zu jeder Sekunde, aus welcher Ära die fünf Dead Daisies stammen und welche Art von Musik sie hochleben lassen möchten – den Hardrocksound der 1970er und 1980er. Das gelingt ihnen knapp zwei Stunden lang vortrefflich.

Runde Sache

Ihre eigenen Nummern brauchen sich hinter den zitierten Evergreens nämlich keinesfalls hinten anzustellen. “Mexico“ etwa entführt die Zuschauer auf eine groovende Reise jenseits der Grenze, während die Band mit “Mainline“ demonstriert, dass sie ebenso schnelle Rocker beherrscht. Auch die Stücke des neuen Albums wie “Can’t Take It With You“ oder die Zugabe “Judgement Day“ können sich durchaus hören lassen.

Als sich The Dead Daisies nach einer fast zweistündigen Achterbahnfahrt von der Bühne verabschieden, sind die zahlreichen Fans im Schlachthof eindeutig auf ihre Kosten genommen. Wer nach dem Ende der Show von der Band immer noch nicht genug bekommen hat, kann sich sogar ein Autogramm von allen fünf Musikern abholen. An einem Abend frei nach dem Motto “Make Some Noise“ darf es eben auch nach Ladenschluss nicht ganz ruhig zugehen.

Setlist

Resurrected / Rise Up / Make Some Noise / Song & A Prayer / Dead & Gone / Mexico / What Goes Around / Last Time I Saw The Sun / Can’t Take It With You / All The Same / Deen Castronovo Drum Solo / Bitch / With You & I / Band Intros / Mainline / Long Way To Go / Midnight Moses // Judgement Day / Helter Skelter

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