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Rea Garvey (live in Mannheim, 2015) © Rudi Brand

Nicht nur musikalisch überzeugte Rea Garvey gestern sein Publikum im ausverkauften Rosengarten in Mannheim. Mit viel Charme und Energie bewies er, dass er vor allem ein großer Entertainer ist, der dabei auch die Nähe zu seinen Fans sucht.

Der Abend steht ganz im Zeichen irischer Künstler. So machen White Chalk den Auftakt im ausverkauften Rosengarten und bringen die Zuschauer mit ihrem Gute Laune-Folk-Rock in Stimmung.

Die Band um den Sänger Conor Quinn, der durch das TV-Format "The Voice of Ireland" bekannt wurde, erinnert ein wenig an die Klänge von Of Monsters and Men, doch kann durchaus überzeugen. Und mal ehrlich, wenn die Iren etwas besser können, als Guinness brauen, dann doch wohl einen Saal zum Tanzen zu bringen.

Viel Charme und positive Energie

Nach dieser tollen Einstimmung braucht es auch nicht lange bis Rea Garvey selbst auf der Bühne steht. Ganz allein mit Gitarre eröffnet er die Show, nur von einem einzigen Lichtstrahler beleuchtet. Diese Nahbarkeit zieht sich durch die ganze Show, denn der charmante Sänger unterhält nicht nur mit seinem Mischmasch aus (irischem) Englisch und Deutsch, sondern vor allem durch seine Erzählungen aus seinem Leben. So berichtet er, wie viele seiner Songs von Menschen handeln, die ihm im Laufe seiner Karriere Kraft gegeben haben.

Doch vor allem kann er eines besonders gut – Stimmung machen! So dauert es nicht lange, bis der ganze Saal klatschend und gebannt die Songs mitverfolgt. Bei Hits wie "Can't Say No" oder "Can't Stand The Silence" tobt nicht nur der Saal, sondern die meisten singen textsicher mit. Punkten kann Garvey auch mit seinem gekonnt nachgemachten Mannheimer Dialekt. "Ajooo Mannem", schreit er ins Publikum und hat sofort alle auf seiner Seite.

"Mannheim ist bunt und tolerant"

"Wir waren schon so oft in Mannheim, ich liebe die Stadt und genieße es Undercover die Straßen zu erkunden", so der Sänger. Doch auch politische Statements sollen an diesem Abend nicht fehlen und so erklärt Garve, wie wichtig es sei, dass eine Stadt wie Mannheim bunt ist und tolerant ist. Auch wird er nicht müde immer wieder zu erwähnen wie wohl er sich doch in Deutschland fühlt obwohl er doch von "der Insel" kommt. Die Fans danken es ihm mit tosendem Applaus.

Die Songs von Rea Garvey schlagen nicht nur in den Charts ein, sondern auch beim Publikum und so gibt es bei vielen kein Halten mehr – weniger noch bei Garvey selbst der, um es mit seinen eigenen Worten wiederzugeben "tanzt wie ein Affe"! Die Message seiner Songs ist auch eindeutig, Hoffnung und Liebe stehen hier im Vordergrund und mit seiner positiven Art wird der charmante Ire zum reinsten Lebenscoach.

Wie wichtig ihm seine Fans sind wird vor allem dadurch deutlich, dass er einige Gesichter im Publikum wiedererkennt. Dabei sind nicht nur neue Fans mit denen er vor dem Konzert noch plauderte, sondern auch treue Anhänger seiner ehemaligen Band Reamonn. Ein Fan hat den Sänger sogar schon auf über 70 Konzerten gesehen – einfach "unfuckingfassbar", so Rea.

Auf Tuchfühlung mit den Fans

Besonders Newcomer liegen dem Sänger am Herzen, so hat er nicht nur seine Vorgruppe White Chalks selbst entdeckt, sondern hat auch seinen ehemaligen Schützling, Lina Arndt, aus dem TV-Format "The Voice of Germany" mit auf Tour, mit der er zusammen "Hurt" singt, den Nine Inch Nails-Song, den Johnny Cash kurz vor seinem Tod in einer ergreifenden Version aufgenommen hat. Bei dem anschließenden Solo-Auftritt ihrer aktuellen Single kann Lina jedoch nicht ganz überzeugen. Stimmlich top, doch wirkt sie reichlich nervös.

Danach beginnt der wahre Höhepunkt der Show. "Are you ready?", schreit Garvey immer wieder ins Mikrofon, während er den nächsten Song beginnt. Dabei marschiert er auch gerne mal durch das Publikum. Immer auf Tuchfühlung mit den Fans eben. In den Genuss kommt dabei auch Johannes, der Nummer 1 Fan von Rea Garvey. Der kleine Junge darf zum Ende der Show auf der Bühne Platz nehmen und seinen Star ganz aus der Nähe bewundern. Ein Star zum Anfassen eben.

Nach zwei Zugaben findet jedoch der Abend irgendwann sein Ende und die Band samt Garvey verabschieden sich überschwänglich. Mit vielen positiven Statements und Schmankerln aus seinem Leben konnte der Sänger nicht nur Punkten sondern überzeugte vor allem als Entertainer. Und auch seine Band überzeugte musikalisch und harmonierte perfekt mit dem Iren, dem Deutschland längst zu einer zweiten Heimat geworden ist.

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