Nach dem ausverkauften Konzert im Bang-Bang-Club im vergangenen Jahr haben Eight Legs ihren 2009er Auftritt ins Kreuzberger Lido verlegt, wo sie alteingesessene Brit-Popper begeisterten und neue Sympathisanten gewannen.

{image}Auch wenn Stratford-upon-Avon jedes Jahr fast 2 Millionen Menschen zu Shakespeares Geburtsthaus lockt, bringt man das britische Örtchen muskiktechnisch mit etwas ganz anderem in Verbindung: Eight Legs. Ihre Texte sind zwar nicht so inhaltsschwer, treffen dafür aber leichter auf Verständnis, als die des britischen Dramatikers. Eight Legs sind in der Szene schon lange kein Geheimtipp mehr und dementsprechend voll war das Lido. Das zweite Album der britischen Band erwies sich als weniger revolutionär im Vergleich zum Erstling, zeugte jedoch trotzdem von ordentlicher Eight Legs-Qualität, die die Gruppe auch live zu präsentieren wusste. Genretreu, aber nicht außergewöhnlich, bedingte ihre Performance Fußgewippe und verzagtes Tanzen. Rein optisch bot sich "Camden Town Deluxe" und damit ein sehr homogener Kleidungsstil. Passte aber hervorragend zum Publikum, das augenscheinlich ebenfalls sehr britenaffin agierte. Die Abmischung stimmte, der Sound war bestens, die Band in perfekter Laune – und trotzdem fehlte irgendwie das heiße und schummrige Feeling des letzten Jahres.

Weniger ist ja bekanntlich oft mehr, und in dem Fall von Eight Legs war weniger Bekanntheit definitiv gleichbedeutend mit mehr Spaß für den Zuhörer. Der Umkehrschluß, dass es so keinen Spaß machte, wäre aber falsch. Es war nur alles irgendwie anders, dabei aber nicht schlechter. Eingefleischte Fans kamen definitiv zu jeder Menge gute Laune und wer letztes Jahr nicht da war, wird nichts an ihrem Auftritt im Lido zu kritisieren gefunden haben.

Der melodiöse Indie-Rock brachte jedenfalls die anwesenden Jungs und Mädels in die richtige Stimmung, um mithilfe des drauffolgenden Karrera-Klub DJ Teams und der damit verbundenen Party das Ende der Nacht noch lange vor sich her zu schieben.

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