The Enemy © http://www.theenemy.com
{image}regioactive.de war sowohl in Hamburg, als auch in Berlin zu Gast, um mit eigenen Augen und Ohren zu prüfen, ob die Vorschusslorbeeren von der Insel gerechtfertigt sind. Besonders vertrauenserweckend klingt ihr Bandname ja nun wirklich nicht. "The enemy" (= der Feind) drückt eher etwas aus, das man selbst nicht unbedingt kennenlernen möchte. Bei der Band The Enemy bedeutet der Name jedoch nichts Feindliches, sondern ist hier eher als Kampfansage zu verstehen, als etwas Bedrohliches zu verkörpern. Das spürt man vor allem dann, wenn man während dem Konzert auf die Bewegungen der einzelnen Bandmitglieder achtet – diese sind oft stürmisch, sprunghaft, emotionsgeladen. Beispielhaft hierfür war auch der Auftritt am im Berliner Knaack Club.
Sänger Tom Clarke hat seinen üblichen aggressiven Gesichtsausdruck aufgesetzt und wirkt mit seiner wütend-schmollenden Stimme entschlossen, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Und das scheinbar mit möglichst wenigen Worten. So sagt er während dem Konzert kaum ein Wort und wenn er es dann dennoch tut, sind diese Ansagen leider kaum verständlich. Stattdessen gönnt er sich keine Pause, sondern reiht lieber Song an Song aneinander. Beim Autor kommt dabei der Eindruck auf, dass die Band hier möglichst schnell vorankommen möchte. Ihr Motto lautet: "kurz und knackig". Dazu tragen auch ihre Songs bei, die durch druckvolle und vorwärtstreibende Indierock-Melodien eine große Energie freisetzen. Das spürt man auch innerhalb des Publikums, wenn sich mehrmals eine kleine Gruppe von Fans glücklich in den Armen liegt.
Schade nur, dass das die Band das wohl nicht zu schätzen weiß. So verlassen The Enemy schon kurze Zeit später wortkarg die Bühne, ohne eine einzige Zugabe gespielt zu haben. Das war ein etwas enttäuschendes Ende eines eigentlich sonst ganz ordentlichen Konzerts der Briten aus Coventry.
Und wie war es in Hamburg? Das lest ihr hier (plus zahlreiche Live-Fotos!)
