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Foto: Simon/actionzoom © regioactive.de

Wichtigste Band 2009 in UK? Starker Tobak. Warum kennt man die Jungs von The Enemy hierzulande dann nicht entsprechend gut? Das fragt man sich nach diesem Auftritt erst recht. Allerdings wird sich das sicher bald ändern - denn ihr Auftritt im Hamburger Knust machte schon einmal Lust auf mehr.

{image}Music For The People heißt die neue Scheibe von The Enemy. "Unsere Musik ist für jedermann, unsere Fans sind klassenlos", erklärt Frontmann und Gitarrist Tom Clarke. Der Blick ins Publikum bestätigt das. Hauptsächlich jung und sehr jung, aber auch reif und gesetzt zeigen sich die Freunde frischer britischer Powermusik im gut gefüllten ehemaligen Schlachthof. Es sind direkte, frivole Texte von jungen Männern, die dem rauen Alltag englischer Arbeitersiedlungen entkommen wollten – und dies geschafft haben. Die Lyrics sprühen vor Energie, gnadenlos fordern sie ihre Gitarren und strapazieren die Ohren der Fans. Bemerkenswert ist, dass The Enemy bei der Aufnahme ihres neuen Albums die analoge Studiotechnik bevorzugten. Es sollte ein Rockalbum der alten Schule werden. Aufgenommen ganz klassisch auf Tonband, ohne jeglichen digitalen Schnickschnack. Er investiere einen Großteil seines Geldes in Gitarren, die grandios klingen, so Tom. Und er wolle sie genauso hören auf dem Album, nicht durch irgendein Tool heruntergeschraubt auf Allerweltsniveau.

Leider ist der Sound im Knust nicht ganz so perfekt und analog-warm wie auf der Platte. Indes, der brutale Sound seiner Gitarren beeindruckt zweifellos. Man hat sofort eine klare Vorstellung davon, was gemeint ist.

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The Enemy kommen mit viel Vorschusslorbeeren nach Deutschland, wählte man sie auf der Insel doch kürzlich zur "Besten UK-Band". So selbstbewusst und kraftvoll wie sie auftreten, fühlt man sich einen Moment an Oasis erinnert, um dann aber schnell zu erkennen, dass The Enemy doch anders sind – und sein wollen. So gesehen haben sie zweifelsohne das Zeug zu einer großen, eigenen, ur-britischen Erfolgsgeschichte. Als das Konzert zu Ende ist, bleibt noch lange das Dröhnen der herzhaften Gitarrenriffs im Kopf. Es muss also was dran sein an der Geschichte.

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