Sara Tavares

Sara Tavares

Von der Herumtreiberin auf Lissabons Straßen über das nationale Pop-Aushängeschild zu einer der Gallionsfiguren der jungen Garde kapverdischer Musikerinnen: Sara Tavares markiert ihren verschlungenen Lebensweg mit Alben, die weit über die Grenzen ihres kleinen Heimatlandes hinaus Beachtung finden. Jüngst trat sie im Berliner Kesselhaus auf.

{image}"It is music to feel, not to explain", sagt Sara Tavares über ihre eigene Musik und vermittelt damit schon alles Wichtige. Die Sängerin begleitet sich selbst auf der Gitarre und hat dazu eine großartige Live-Band, die mit Drums, Bass, Trommeln und Ukulele Akzente setzt. Dennoch ist ganz klar Saras Stimme die Hauptattraktion. Tief und klar ist diese und klingt in Kombination mit der Live-Band nach ursprünglicher, echter Musik. Die Kreationen aus Gospel, Funk und Soul sind zusätzlich mit afrikanischer Musik unterlegt. Was ein bisschen sentimental klingen mag, aber pure Tanzmusik ist.

Der Party, die im Kesselhaus gemacht werden will, stehen aber die Stühle im Weg, denn der Saal ist gespalten in Sitz- und Stehplatz. Auf den Stehplätzen feiert man quasi ein eigenes Fest, man tanzt und strahlt und schließt die Augen. Einfach dem Klang hingeben, der einen glücklich macht. Die Frau mit dem internationalen Background hat sich offensichtlich die gute Laune einverleibt und strahlt mit jeder Pore Liebe und Frieden aus, weswegen es auch gar nicht weiter auffällt, dass es keine Lichteffekte gibt. Sie integriert das Publikum in die Lieder, lässt Männlein und Weiblein Silben singen und ermutigt die Zuhörern, auch mitzumachen. In einer Mischung aus Englisch und Portugiesisch, unterstützt von ein paar Brocken Deutsch, versucht sie zu animieren und gewinnt schließlich. Ihre Musik ist eine ungewöhnliche Mischung aus afrikanischen Klängen mit portugiesischen Popmelodien. Irgendwie schafft Sara Tavares es, sich ins Herz des Publikums zu singen und dabei klingt ihre Stimme so schön, dass man weinen möchte und gar nicht anders kann, als mit ihr glücklich zu sein. Oder um es mit ihren Worten zu sagen: "I feel good – you feel good".