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Eläkeläiset

"Die nehmen Chartsmusik und machen daraus Humppa" – das ist die Laienerklärung, die einem nichts sagt, solange man es nicht in den Beinen spürt. Eläkeläiset im SO36.

{image}Das derzeit bedrohte SO36 in Berlin steht für ein bisschen Anarchie und heißt jeden willkommen, der sich in der Nähe des Berliner Kiez befindet. "Ausverkauft" ist bei den Konzerten dann keine Seltenheit, so ebenfalls bei Eläkeläiset, den rüstigen Finnen, die aus jedem Lied eine ordentliche Humppa-Variante zaubern. Die Vorband, die Wallerts aus Berlin, folgt ebenfalls diesem Prinzip und überzeugt mit Tomatensalat und Spongebob Schwammkopf. Auffällig sind die aussagefreien Text wie z.B. wir haben uns ein Baumhaus gebaut auf die Melodie zu Denkmal von Wir sind Helden. Wenn man allerdings ehrlich ist, sind so manche Originaltexte oftmals noch sinnentleerter. Und genau dieses bewusste Fehlen von Aussage ist das, was es sein soll: Entspannung, Spaß und Party. Mal nicht kopflastig sein, sondern Hüpfspaß für die Füße: Humppa eben. Auch wenn der Sänger Seb in seiner Intonation dann doch sehr an Farin Urlaub erinnert, gelingt etwas Eigenständiges auf der Bühne. Was beim Covern ja immer so eine Sache ist. Ein bisschen Humppa "drunter" macht noch lange keinen Stil. Aber genau den haben die Friedrichshainer, und sind damit die perfekte Einleitung für Eläkeläiset.

Mit einer tendentiell wahnsinnigen Bühnenperformance, die Massenpogo zur Folge hat, überzeugen diese Herren dann nicht nur mit these boots are made for walking oder no limits. In den hinteren Rängen bildet sich eine Polonaise, die sich bis in die zweite Reihe wühlt. Während das Publikum schwitzt und stinkt, und dabei auch noch das Bierduschen perfektioniert, gelingt auf der Bühne indes die schmale Gradwanderung herzhaft loszuspinnen, ohne sich dabei zum Affen zu machen. Für mehr Humppa in dieser Welt!

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