Blick von oben auf das EselRock 2011.

Blick von oben auf das EselRock 2011. © www.wgaikw.de

Das EselRock ist eines der größten Umsonst und Draußen Festivals in Nordrhein-Westfalen. Seit 2008 kommen jährlich über 6.000 Zuschauer nach Wesel, um gemeinsam zu feiern. Beim 5. Jubiläum gibt es erneut richtig gute Musik auf die Ohren. Zeit, um die bisherigen Veranstaltungen in einem Interview mit den vier Hauptorganisatoren Revue passieren zu lassen.

{image}Wer seid ihr und was ist eure Aufgabe?

Karsten: Ich bin Karsten, studiere "International Marketing" in Venlo und komme aus Wesel. Seit 2006 habe ich viel in der Musikszene in Wesel erlebt und mitgemacht. Beim EselRock kümmere ich mich um das Marketing, PR und die Organisation der Seebühne.

Jakob: Ich bin Jakob, 24 Jahre alt und wohne in Wesel. Ich bin seit Beginn an dabei und für Grafik und Design zuständig.

Mirko: Ich bin Mirko, zuständig für die Finanzen und Sicherheit beim EselRock. Außerdem koordiniere ich die Helfer-Crew.

Simon: Und ich bin Simon, der Alterspräsident. Meine Hauptaufgaben sind  Bandkontakte und Programmplanung und vor allem das Geld heranzuschaffen, das der Mirko dann verwaltet. Am Festivaltag kümmere ich mich um die Hauptbühne.

Wie kommt man auf die Idee ein eigenes Festival zu machen?

Jakob: Eigentlich muss man zu viel Zeit und zu viel Geld haben. Leider haben wir nichts von beidem. Man muss wohl doch einfach nur verrückt sein.

Simon: Umsonst & Draußen ist ja jetzt nicht unsere Erfindung. Der Gedanke mal ein Festival zu machen war halt immer da und dann habe ich einfach mal rumgefragt, wer Bock darauf hat und die drei Jungs haben sich netterweise gemeldet.

Warum macht ihr das? Geld, Frauen, Alkohol?

Simon: In Wesel war halt sonst nicht allzu viel los in Sachen Rockmusik. Es gibt echt viele Bands und man kann ja halt nicht immer nur meckern, ohne selbst etwas zu machen.

Mirko: Um das an dieser Stelle mal zu sagen: Wir verdienen alle Nullkommanix am Festival. Wir zahlen eigentlich irgendwie drauf – aber das sehr gerne.

Karsten: Es war damals eine Herausforderung und macht einfach Spaß. Es ist jedes Jahr immer wieder schön zu sehen, wie tausende Menschen in den Heubergpark kommen und einfach Spaß haben.

{image}Übrigens: Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum. Jemals damit gerechnet, dass es soweit kommt?

Karsten: Niemals! Allerdings waren wir nach dem ersten EselRock alle sehr überrascht, dass so viele Besucher gekommen waren. Danach war sofort klar: Das nächste EselRock kommt bestimmt!

Simon: Dass sich die Geschichte so klasse entwickelt, hätte auch ich nicht gedacht.

Wie lange seid ihr mit der Organisation beschäftigt?

Jakob: Geschätzte 364 Tage im Jahr.

Karsten: Stimmt, fast jeden Tag. Gerade in den sechs Monaten vor dem EselRock steigt die Arbeit heftig an!

Mirko: Wenn man fünf Euro pro Stunde bekommen würde, wäre das ein sehr, sehr netter Urlaub! (lacht)

Wie sucht ihr die Bands aus?

Simon: Das ist ein hartes Werk. Wir bekommen circa 1.000 Bewerbungen per Mail. Wobei wir die Hauptbühne mittels Agenturen buchen. Aber für die Seebühne suchen wir uns Bands aus den individuellen Bewerbungen aus. Das heißt 0,6% können spielen und bei den anderen geht’s einfach nicht, obwohl viel geiles Zeug dabei ist.

Karsten: Wir möchten außerdem verschiedene Genres abdecken und schauen natürlich auch auf den Bekanntheitsgrad, gerade bei den Bands der Hauptbühne!

Jakob: Natürlich freut man sich, wenn die eigene Lieblingsband dabei ist.

Mirko: ...wie zum Beispiel Itchy Poopzkid. Die wollten die drei jüngeren unter uns schon immer gern haben. Der alte Sack Simon musste erst überzeugt werden. (alle lachen)

Simon: Na nu ma halblang – es ist halt einfach auch eine Frage der Finanzen. Manche Leute wünschen sich ja auch immer wieder Bands wie die Beatsteaks, AC/DC und Metallica. Die sind leider einfach ein, zwei Euro zu teuer.

{image}Was war euer Highlight in den fünf Jahren?

Karsten: Na endlich Itchy Poopzkid auf dem EselRock zu sehen!

Jakob: Ich genieße es jedes Jahr – und zwar das Gesamtpaket. EselRock an sich ist das Highlight.

Simon: Ein faszinierender Moment war auf jeden Fall bei Die Rakede: Zu Beginn fragende Gesichter und Unverständnis im Publikum. 30 Sekunden später eine ausrastende Menge. Aber generell hat Jakob es auf den Punkt gebracht.

Was ist für euch das Wichtigste am EselRock?

Karsten: Spaß für Jederman! Ein friedliches Festival für ganz Wesel, den Niederrhein und NRW, bei dem der Spaß an der Musik und nicht der Ticketpreis im Vordergrund steht!

Wie lange soll es EselRock noch geben?

Karsten: 100 Jahre... oder mehr!

Simon: Naja schon noch ein bisschen. Wir müssen langsam auch mal für Nachwuchs sorgen. Ich würde mich schon freuen, wenn ich in ein paar  Jahren mit meiner Frau und Kindern zum EselRock gehen könnte, um das Festival als Zuschauer zu genießen.

Jakob: Ich würde sagen, bis keiner mehr kommen will, weil Aliens die Erde befallen haben und uns zu ihren intergalaktischen Festivals entführen. (alle lachen)

Danke euch für das Interview und viel Spaß beim EselRock 2012!

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