Laura Gibson spielte mit dem Support Mighty Oaks im Grünen Salon in Berlin.

Laura Gibson spielte mit dem Support Mighty Oaks im Grünen Salon in Berlin. © City Slang

Laura Gibson ist eigentlich kein Neuling mehr. Ihr Album "La Grande", das sie Anfang des Jahres veröffentlichte, ist schon ihr Drittes. Zwar blieb der ganz große Erfolg bisher aus, aber bei Künstlern wie der Sängerin aus Portland ist das vielleicht auch gut so. Denn die teils ruhige, teils düstere Folk-Musik funktioniert am besten vor einem kleinen, aufmerksamen Publikum. Das zeigte sich auch bei ihrem Konzert im Grünen Salon in Berlin.

{image}Der grüne Salon der renommierten Berliner Volksbühne ist an diesem Abend sehr gut gefüllt und schon beim Reinkommen läuft man einer freundlichen Laura Gibson fast in die Arme, die schon jetzt am Merchandise-Tisch steht und sich mit den Besuchern unterhält. Vorne auf der Bühne sorgt bereits die in Berlin basierte Band Mighty Oaks für beste Unterhaltung. Die Gruppe überrascht und begeistert einen Großteil des Publikums mit ihrem vielstimmigen und -schichtigen Indie-Folk-Sound. Ein Name, den man sich merken sollte.

Kurz darauf beginnt Laura Gibson ihr Konzert mit dem Titelsong ihres aktuellen Albums La Grande. Bei der vorderen Hälfte der Zuschauer stößt sie damit sogleich auf begeisterte Hörer. Leider ist vielen Besuchern an diesem Abend die Musik aber eher egal, denn viele nutzen die eher ruhigeren Sounds, um sich ausgiebig zu unterhalten. So ist es leider oft schwer, die freundlichen Ansagen der sympathischen Amerikanerin zu verstehen. Viele bekommen also auch die Anekdote, die sie gleich zum dritten Song Skin, Warming Skin preisgibt, nicht mit: einige ihrer Songs nahm Laura Gibson nämlich mit dem gleichen Gesangsmikro auf, in das einst Michael Jackson den Gesang seines Hits Thrilller einsang. Ironischerweise enthält Gibsons Song die Worte "Beat It".

{image}Laura Gibson ist während ihres gesamten Konzertes absolut entspannt und unspektakulär. Auf die gute Art. Sie ist einer der Beweise, dass es keine große Bühnenshow, keine Skandale und keine Parolen braucht, um ein gutes Konzert zu spielen. Unterstützt wird die Sängerin mit der zarten Stimme von den drei ebenfalls sympathischen Musikern ihrer Band und manchmal auch einem Fagottspieler, die sich zeitweise aber auch an die Bar zurückziehen, während sie alleine einige Lieder spielt. Darunter auch eine Coverversion des Klassikers Where Did You Sleep Last Night, der den meisten wahrscheinlich durch die Version von Nirvana bekannt sein dürfte.

{image}Nach einer guten Stunde verabschiedet sich die Sängerin und lässt sich bereitwillig vom begeisterten Publikum für eine Zugabe zurück klatschen. Sie bedankt sich immer wieder und betont, wie sehr sie sich in Berlin zu Hause fühlt, was nicht zuletzt daran liegt, das sich hier auch der Sitz ihres Labels City Slang befindet. Für eine weitere Band aus diesem Hause wird sie dann im Herbst auch bei den Deutschlandterminen den Support übernehmen: Calexico. Somit gibt es gleich zwei Gründe sich diese Termine rot im Kalender zu markieren.

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