Record Store Day 2016

Record Store Day 2016 © Record Store Day

Am 16. April lockt der Record Store Day wieder Musikfans und Plattensammler in zahlreiche Plattenläden überall in Deutschland. Damit ihr trotz langer Schlangen einen angenehmen RSD verlebt, haben wir einige Tipps zusammengestellt.

Die Grundidee des Record Store Day stammt aus den USA und ist denkbar einfach. An einem bestimmten Samstag im April sind in allen teilnehmenden Plattenläden besondere Veröffentlichungen als LP, CD oder 7''/10''-Single erhältlich, die (theoretisch) nicht bei Online-Händlern erhältlich sein sollen.

Das Ziel besteht darin, Musikfans in Plattenläden zu locken, die dann natürlich zusätzlichen Umsatz generieren sollen. So weit, so gut.

Gute Idee, aber...

In der Praxis verursacht der Record Store Day immer wieder Ärger. Kunden beschweren sich über zu hohe Preise der Veröffentlichungen, Indie-Labels kritisieren, dass der RSD auf Monate die Presswerke blockiert und schließlich kritisieren die Händler damit verbundene Gebühren, Regeln und die Tatsache, dass sie nicht immer alles erhalten, was sie bestellen.

Ist der Record Store Day also ein Mittel, um Plattensammlern das Geld aus der Tasche zu ziehen? Klar, warum auch nicht! Das heißt aber nicht, dass er keinen Spaß machen kann, wenn man ihn richtig angeht. Die folgenden Tipps sollen dabei helfen.

1. Informiert euch vorher genau

Es lohnt sich, vorher genaue Informationen einzuholen. Die Veröffentlichungsvielfalt am RSD kann Käufer schnell überfordern. Erscheinen die Platten beispielsweise nur einmalig am RSD oder lediglich in einer besonderen Aufmachung? Letzteres kommt ziemlich häufig vor.

Die komplette Liste der deutschen Veröffentlichungen gibt es hier. Die Liste der teilnehmenden Läden ist hier.

2. Schaut bei den Preisen genau hin

Häufig wird pauschal festgestellt, dass die Platten zu teuer seien. Hier sind viele Fehlwahrnehmungen im Umlauf ganz besonders in Hinblick auf die Rolle der Händler. Natürlich legen die Händler die Ladenpreise letztlich fest, aber auf Basis der Einkaufspreise der Ware. Eine Platte, die bereits 20 Euro im Einkauf kostet, muss natürlich 30 Euro und mehr kosten, damit der Händler etwas daran verdient.

In der Praxis sind die Preise der Labels sehr unterschiedlich. Manche Labels bieten günstige Veröffentlichungen an, andere fordern absurde Preise. Man muss von Fall zu Fall entscheiden.

3. Seid keine Heuschrecken!

Besonders Händler in Großstädten stellen am Record Store Day fest, dass die ladenstürmende Kundschaft aus Leuten besteht, die sich ansonsten nie im Geschäft aufhalten. Was liegt näher, als diese Kunden finanziell bluten zu lassen? Da sie sich ansonsten nie blicken lassen, besteht auch keine Gefahr sie zu vergraulen. Eine Win-Win-Situation für die Händler.

Aus Käufersicht wäre es geschickter, nicht nur am RSD die Plattenläden zu stürmen, sondern auch sonst im Jahr zu besuchen. Indem man Kontakte zu Händlern knüpft, erhält man im besten Fall bessere Konditionen und besonderen Service, den diejenigen nicht erhalten, die nur einmal im Jahr kommen.

4. Kauft nicht am Tag danach bei Ebay

Der größte Fehler, den man machen kann, ist Platten, die man nicht erhalten hat, am Tag danach auf Ebay zu kaufen. Dabei bezahlt man in der Regel völlig unverhältnismäßige Preise. Häufig sind die RSD-Veröffentlichungen noch wochenlang erhältlich, es besteht also keinen Grund, am Tag danach die Nerven zu verlieren und 100 Euro für eine Platte zu bezahlen.

Es gibt Veröffentlichungen, die wirklich selten sind und dauerhaft hohe Preise erzielen, aber es sind relativ wenige. Wer jetzt nach Platten vom RSD 2015 sucht, stellt fest, dass die wenigsten Platten unbezahlbar sind.

5. Nutzt die Tage nach dem RSD

Die wenigsten Platten sind direkt am RSD ausverkauft. Es lohnt sich also in den Tagen und Wochen nach dem Record Store Day die entsprechenden Läden nochmals zu besuchen. Viele Platten werden nachgeliefert, solange die Auflage nicht ausverkauft ist. Record Store Day ist nicht nur an einem Tag.

Wer übrigens noch nach Tipps sucht kann sich von dem neunzigminütigen Video von Bull Moose, einem amerikanischen Plattenladen inspirieren lassen. Deren Kommentare beziehen sich auf die US-Liste, aber so unterschiedlich ist die ja nicht.

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