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Hans Zimmer (live in Frankfurt 2023) © Torsten Reitz

Das Live-Erlebnis der Filmmusik von Hans Zimmer ist ein musikalisches und visuelles Spektakel. Die elektrisierende Mischung aus Orchestermusik mit modernen und altertümlichen Instrumenten lässt die Zuschauer in viele Welten eintauchen.

Schon beim Opening gleiten die Zuschauer in der Frankfurter Festhalle in eine andere Welt ab. Die sphärischen Klänge und der ätherische Gesang der ersten Sängerin des Ensembles entführen das Publikum auf den Wüstenplaneten "Dune". Noch verdeckt die Videowand die Hauptbühne.

Doch mit den ersten Trommelschlägen hebt sich die Videowand und dahinter erscheinen Hans Zimmer, seine befreundeten Musiker und das nach dem Kriegsbeginn neu zusammengestellte Odessa Orchestra & Friends.

Zurück in der Heimat

Mit gewaltigem Rock-Sound und explosiven Violinen heizen Musiker und Orchester dem Publikum zu den Klängen des Werkes "Mombasa" aus "Inception" ein. Unter tosendem Applaus begrüßt der in Frankfurt geborene Hans Zimmer sein Publikum und scheint durch den Empfang besonders gerührt zu sein.

Für das nächste Arrangement stellt er den Zuschauern Tina Gua vor. Sie spielt Electric Cello und war nach seinen Worten seine musikalische Inspiration zur Musik von "Wonder Woman". Aus dem lieblichen Gesang zum Spiel am Cello erwächst eine ansteigende Dramaturgie, die zu einem musikalischen Trommelfeuer aller Musiker explodiert.

Zurück zur Antike

Das Opening zur Musik von "Gladiator" liefert Pedro Eustache mit den Tönen einer Flöte aus Armenien. Die Gitarren steigen ein und auch die Videowand liefert mit den antiken Säulen den passenden visuellen Rahmen. Das Tempo der Musik zieht an, die Spannungskurve steigt.

Hans Zimmer wechselt von der Gitarre ans Keyboard. Schließlich erscheint Sängerin Lisa Gerrard (von Dead Can Dance) in einem wallenden Umhang und einer turbanähnlichen Kopfbedeckung. Ihr Gesang ist der Höhepunkt dieser altertümlichen Inszenierung.

Wilde Wellen

Das letzte Stück des ersten Sets beginnt wie ein Ritt auf den Wellen des Ozeans. Das Video zeigt gigantische Wellen, die akustisch durch die Streicher und ein immer weiter eskalierendes Orchester ihre Emotionalität transportieren. Ein Glockenspiel leitet den Übergang in ruhigere Gewässer ein.

Nun scheint das Wasser im Abendrot ruhig zu plätschern, während das Cello, die Violinen und die Hornbläser sanft erklingen. Doch schon zieht das Tempo wieder gnadenlos an und explodiert in der weltbekannten Melodie, die alle Piratenfans seit Jahren lieben: "Fluch der Karibik". Mit tosendem Applaus geht es ab in die Pause.

Fan-Wunsch

Nach der Pause startet Hans Zimmer mit der Musik seines guten Freundes Harold Faltermeyer voll durch. Die dröhnenden Gitarren simulieren die Triebwerke der Jagdflieger aus "Top Gun" und die Melodie des Orchesters lässt die Zuschauer emotional abheben.

Das folgende Arrangement von "The Last Samurai" war laut Hans Zimmer ein großer Wunsch der Fans. Um es perfekt auf die Bühne zu bringen, hat er im Vorfeld 30 verschiedene Arrangements ausprobiert, bis es wie gewünscht gepasst hat. Die Flötenklänge verbreiten fernöstliche Mystik. Zu den Bildern wilder Wälder und fernöstlicher Tempel erklingen die Geigen und Hörner. Alles klingt ganz fein und zart.

Pures Drama

Das glatte Gegenteil ist das pure, aggressive Drama von "Batman: The Dark Knight". Ein Gewitter aus sich schnell bewegenden Lichtkegeln und rockiger Gitarrenpower rast durch den Saal wie eine Armada von Fledermäusen.

Auf "X-Men: Dark Phönix" folgt eine besonders dramatische Inszenierung. Drei Frauen stehen im Publikum und schmettern nacheinander ein Solo in den Saal. Das mystische Spektakel ist das Intro zu "Paul's Dream" aus "Dune". Wieder gelingt Hans Zimmer eine unglaublich fesselnde Inszenierung aus Musik und Show.

Einfach nur Wow

Eines oder vielleicht das Lieblingsstück von Hans Zimmer ist seine Vertonung von "Interstellar". Die sphärische Musik und der leichte Sirenengesang trägt den Zuschauer wie einen Gleiter durch den einsamen Weltraum. Der visuelle Höhepunkt ist eine Luftakrobatin, die an zwei weißen Tüchern zur Decke steigt und dort ihre Bewegungsshow aufführt – fast wie ein schwereloser Astronaut im Weltraum.   

Für einen emotionalen Knall sorgt dann Lebo M., der plötzlich aus der Dunkelheit erscheint. Er ist die originale Stimme aus der Musik von "Der König der Löwen". Der Sänger aus Südafrika singt zu den Klängen der Zulu wie bei einer aufgehenden Sonne über der Steppe von Afrika.

James Bond

Die Zugabe liefert zwei weitere Highlights. Zunächst spielen Skye Emanuel an der Bass-Gitarre und Nile Marr an der Lead-Gitarre die weltberühmte Melodie aus "James Bond". Dann explodiert das ganze Ensemble mit den kubanischen Klängen aus dem letzten Bond-Film "No Time To Die".

Das Finale ist das tiefgründige "Time" aus dem Film "Inception". Hinten dreht sich der aus dem Filmfilm bekannte Drehkreisel. Die spannungsgeladene Melodie akzentuiert Hans Zimmer, nun allein im Spotlight am Piano. Alle Zuschauer lauschen, bis das ganze Publikum am Ende aufsteht und Standing Ovations für diese grandiose Inszenierung gibt. 

Setlist:

Set 1: House Atreides (Dune) / Mombasa (Inception) / Wonder Woman Part 1 - 3 / Man Of Steel Part 1 +2 / Gladiator / Pirates Of The Caribbean Part 1 - 3

Set 2: Top Gun / The Last Samurai / Batman. The Dark Knight / X-MDP (X-Men: Dark Phoenix) / Paul's Dream (Dune) / Interstellar / Der König der Löwen Part 1 - 3 // James Bond: No Time To Die / Time (Inception)

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