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Frank Turner & the sleeping souls (live in Mannheim 2020) © Rudi Brand

Die Konzerte von Frank Turner & The Sleeping Souls sind stets getragen von unbändiger Energie. Diese Musiker sind geboren für die Bühne und das Publikum braucht gerade jetzt solche Konzerte. Interessant sind dazu die neuen, nachdenklichen Songs.

Ganz ungewohnt beginnt Frank Turner das Konzert mit einem ruhigen Akustik-Solo allein an der Gitarre.

Aber schon mitten im Song "Four Simple Words" kommen The Sleeping Souls dazu und das Feuerwerk geht los. Die vier Worte "I Want To Dance" beschreiben exakt den Rahmen für Konzert Nummer 2.612 in der Solokarriere von Frank Turner. 

Rock und Punk

Mit nicht endenwollender Energie zieht Frank Turner alle Register des Rock und Punk. Dabei reihen sich die neuen Songs "The Gathering" und "Haven't Been Doing So Well" perfekt ein. Die Gitarren glühen, das Publikum feiert ausgelassen die bekannten Hits wie "The Road" und "If Ever I Stray".

Für viele Besucher ist es das erste Konzert nach der Zwangspause der Pandemie. Es wirkt wie ein Befreiungsschlag, die Lust am Leben und die Leichtigkeit kehren langsam zurück.

Ganz persönlich

Die harten, schnellen Riffs der E-Gitarren des neuen Powersongs "Punches" stehen im krassen Gegensatz zu zwei Songs aus dem neuen Album "FTHC", die ungewohnt langsam und emotional intensiv sind. Nach 40 Minuten Vollgas wechselt Frank Turner das Tempo und die Stimmung.

Der neue Song "Miranda" beschreibt das Verhältnis zu seinem Vater. Jahrelang hatten sie ein schlechtes Verhältnis, haben nicht miteinander gesprochen. Dann wurde aus seinem Vater plötzlich die Transgender-Frau Miranda und nun sind sie beste Freunde.

Auch "A Wave Across The Bay", der sich mit dem Tod eines guten Freundes beschäftigt, ist langsam und intensiv. Trotzdem ist der Song nicht traurig, sondern soll das Leben feiern. Der Song geht ebenso unter die Haut wie der Akustiksong "Vital Signs", den Frank Turner wieder ganz allein spielt. MIt rauer Intensität, die tief unter die Haut geht, spielt er auch "Long Live The Queen" und die Ballade "Be More Kind", bevor die Sleeping Souls unter tosendem Applaus zurückkehren.

Vollgasparty

Ab jetzt wird nur noch gerockt, gefeiert und getanzt. Ein echt verrückter Punksong, zwei Minuten der totalen Ekstase, ist der neue Song "Non Serviam". Hier gilt es, einfach nur auszuflippen. "Get Better" als Krönung des Konzerts ist das gewohnte Highlight. Es ist sein bester Song, perfekt zum Schreien, Singen und Tanzen.

Die Stimmung ist auf dem Höhepunkt, die gefeierten Hymnen "Recovery" und "I Still Believe" bilden den perfekten Abschluss einer elektrisierenden Show, die einfach nur Spaß macht.

Es war ein großartiges Konzert unter höchsten Sicherheitsbedingungen. Veranstalter wie die halle02 geben sich alle Mühe und inzwischen kehren viele Zuschauer zurück. Wer noch zögert, dem möchte man zurufen: Trau dich. Denn Musik ist Balsam für die Seele – so wie das Konzert von Frank Turner.

Setlist

Four Simple Words / The Gathering / Haven't Been Doing So Well / Photosynthesis / The Road / If Ever I Stray / Punches / 1933 / Glorious You / Miranda / One Foot Before The Other / Out Of Breath / A Wave Across The Bay / Vital Signs / Long Live The Queen / Be More Kind / I Knew Prufrock Before He Got Famous / The Next Storm / Non Serviam / Polaroid Picture / Get Better // The Ballad Of Me And My Friends / Recovery / Try This At Home / I Still Believe

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