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Impressionen vom Nachtwandel im Jungbusch Mannheim 2017 © Torsten Reitz

Er ist wieder da - der Nachtwandel. Am ersten Tag nach dem Sabbatjahr feiert das Kulturfest im Mannheimer Stadtteil Jungbusch eine entspannte Wiederkehr.

Die wichtigste Nachricht vorweg: der Nachtwandel lebt. Und mehr noch: seinen Charakter als Kulturfest, das aus dem Stadtteil entwickelt wird, hat er auch über die einjährige Pause hinweg bewahrt.

Eine Zeitlang musste man befürchten, der Nachtwandel sei Opfer seines eigenen Erfolgs geworden. Stetig größer werdende Menschenmassen bevölkerten die gerade einmal fünf Straßen im Jungbusch, so dass die verantwortlichen Organisatoren die Notbremse zogen.  

Vertraute Größen

Nachdem der Nachtwandel organisatorisch auf eine neue Basis gestellt wurde, ohne das bewährte Grundkonzept zu verändern, stellt sich die Frage: Was hat sich wirklich geändert?

In vielerlei Hinsicht lautet die Antwort: nicht viel. Zahlreiche wohlbekannte Anlaufstellen sind nach wie vor Hotspots. Von den Bars und Kneipen in der Jungbuschstraße, den Hinterhöfen (nicht nur) in der Böckstraße bis hin zu den "Außenstellen" Popakademie und Musikpark präsentiert sich der Nachtwandel dem erfahrenenen Besucher in vertrautem Gewand.

Neue Attraktionen

Aber da der Jungbusch im Verlauf der letzten zwei Jahre nicht stehengeblieben ist, gibt es auch einiges Neues zu bestaunen. Der Taproom braut ein eigenes Nachtwandel Ale, gegenüber lockt die immer noch ziemlich neue neue Henriette Burger Bar und sogar die Beilerei hat endlich ihre Tore geöffnet.

In der Wendeschleife vor dem Musikpark 2 steht der Red Bull Tourbus, auf dem von der Music Commission Mannheim und Backstage PRO ausgewählte Bands unter dem Motto "UNESCO CITY OF MUSIC" spielen und vorbeischlendernde Beuscher anlocken.

Mehr Spenden, weniger Gedränge

Eine große Veränderung besteht darin, dass der Nachtwandel gut besucht, aber nicht so krass überlaufen ist wie bei der letzten Ausgabe. Für das Kulturfest ist das nicht das Schlechteste, denn dadurch kommt es nur selten zu Gedränge und Überfüllung. Auch der Genuss der zahlreichen kulinarischen Köstlichkeiten aus aller Welt verläuft dadurch problemlos.

Außerdem sind die Spendenmöglichkeiten deutlich prominenter gestaltet und sehr viel besser zu identifizieren als in der Vergangenheit. Die Möglichkeit einen Nachtwandel-Becher für 5 Euro zu erwerben, um dadurch dem Pflichtpfand von 2 Euro zu entgehen und einen kleinen Beitrag zur Finanzierung zu leisten, ist absolut begrüßenswert.

Entspannung allerorten

Zum Gelingen des Comeback des Nachtwandels trägt auch bei, dass die sehr viel stärker präsente Security freundlich, relaxt und unauffällig agiert. Allerdings hat sie dem Anschein nach auch nicht sehr viel zu tun. 

So überrascht es nicht, dass wir gegen 23:30 einen entspannt lächelnden Michael Scheuermann treffen, der als Quartiermanager des Jungbuschs eine zentrale Rolle bei der Organisation des Nachtwandels spielt. "Alles in Ordnung", erklärt er. Für die Zukunft des Nachtwandels ist das wohl die beste denkbare Nachricht.

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