Blur sorgten beim Berlin Festival für das Highlight des Freitags Fotostrecke starten

Blur sorgten beim Berlin Festival für das Highlight des Freitags © Julian Reinecke

Britpop-Helden und Dance-Pop-Könige – am ersten Tag des Berlin Festivals 2013 gaben Blur und die Pet Shop Boys den Ton an und zeigten eindrucksvoll, dass ihre Musik auch noch gut 20 Jahren nichts von ihrer Schlagkraft verloren hat.

Wenige Fans rechneten damit, dass sich Blur nach der zeitweiligen Auflösung durch den Abgang Graham Coxons aufgrund von Alkoholismus-Problemen noch einmal zu einer Reunion aufrappeln würden. Auf dem Berlin Festival bewiesen Damon Albarn, Graham Coxon und Co, dass sie mit ihrer Reunion die richtige Entscheidung getroffen haben.

Feuerwerk an Klassikern

An der dramaturgischen Perfektion ihrer Live-Auftritte und ihrer Spielfreude können sich Kollegen wie Oasis und andere Britpop-Ableger ein Beispiel nehmen. Die vielumjubelten Klassiker der Band tun das Übrige, um die Masse zum Tanzen und Jubeln zu bringen. Boys & Girls zum Anfang ist dabei nur der Startschuss eines Feuerwerks, das sich über eine großartig gespielte Version von Coffee And Tea bis zu Parklife und Tender erstreckt.

Die Entzückung ist den Festivalbesuchern ins Gesicht geschrieben. Sie singen textsicher fast jeden Refrain mit und übertönen das ein oder andere Mal dabei nicht nur den vierköpfigen Chor, sondern auch das dreiköpfige Bläsertrio der Band.

Wie für das Festival gemacht

Aber da fehlt doch noch ein berühmter Gassenhauer-Song? Genau, Song 2 bildet den fulminanten  Hüpfburg-Abschluss des Konzerts: "I got my head checked, by a jumbo jet", diese Zeilen sind dem auf dem Flughafen Tempelhof stattfindenden Berlin Festival wie auf den Leib geschrieben...

Ein ebenso fantastische, engagierte Performance legen auch die Dance-Pop-Könige von den Pet Shop Boys auf die Bühne. Trotz arger Soundproblemen und Aussetzer der Lautsprecheranlagen spielt das Duo brilliant mit Maskierungen. Die Pet Shop Boys illumnieren das Geschehen mit farbenfrohen Videoschnipseln und versehen die alten Hits mit einem so manch amüsanten ironischen Unterton – Go West, und die Menge ist glücklich.

Alte und neue Wunderkinder

Gab es noch weitere Highlights? Ja, die irischen Villagers um Songwriter Conor O'Brien, dessen zerbrechlichen Songs Emotionen wecken, dem abwechslungsreichere Melodien aber nicht geschadet hätte.

Get Well Soon um Konstantin Gropper, der trotz mehrjähriger Bühnenerfahrung immer noch mit belegt-schüchterner Stimme zum Publikum spricht, um dann mit dominant-vorantreibendem Sound doch alle Erwartungen zu übertreffen.

Ein besonderes Highlight war der Auftritt des jungen Dänen Asbjörn, der mit seinen expressiven, gefühlvollen Synthie-Pop-Hymnen und ausgefallenen Tanzeinlagen mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit bald schon als neues Wunderkind am Pophimmel den großen Durchbruch schaffen wird.

Der Samstag bot dann u.a. Auftritte von My Bloody Valentine und Björk. Dazu später mehr.

Alle Berichte und Fotos vom Berlin Festival 2013 findet ihr auf unserer Themenseite.