Die "Where is my monkey"-Tour hält die Band bis in den Januar 2014 hinein auf Trapp

Die "Where is my monkey"-Tour hält die Band bis in den Januar 2014 hinein auf Trapp © Left Thumb Up

Nachdem die Jungs von Left Thumb Up im Juli mit "Where is my Monkey" ihr Debüt-Album veröffentlichten, ging es im August direkt auf Tour durch Deutschland. Zwei der vier Jungs haben einen kurzen Abstecher in die Redaktion von regioactive.de gemacht, um mit uns über Freud und Leid einer Newcomerband zu quatschen.

Interview in den Redaktionsräumen von regioactive.de - das passiert selten, denn normalerweise müssen wir raus zum Interviewpartner. Kein Wunder also, dass sich Left Thumb Up erst einmal ordentlich verfuhren und in Mannheims Nachbarstadt Ludwigshafen landeten. 

Nach kurzer Lagebesprechung fanden die Jungs dann aber die richtige Stadt und nach kurzer Verzögerung konnte das Interview endlich losgehen.

regioactive.de: Erst einmal herzlichen Dank, dass ihr den "beschwerlichen" Weg von Karlsruhe nach Mannheim über Ludwigshafen zu uns auf euch genommen habt. Aber jetzt wissen wir immerhin, dass es in Ludwigshafen auch eine Hafenstraße gibt... Aber Spaß bei Seite: Wie seid ihr eigentlich auf den Namen Left Thumb Up gekommen?

Gregor: Unser Gitarrist hat es, als er angefangen hat Gitarre zu spielen, anscheinend ein wenig übertrieben. Und so bekam er im linken Daumen einen Nervenfehler und konnte den Daumen dann nicht mehr richtig durchstrecken, also nur noch abgeknickt im 90-Grad-Winkel halten. Und mit ein bisschen Selbstironie und viel Humor kam dann der Name mit dem passenden Logo raus.

regioactive.de: Euch gibt es ja seit 2011, wie habt ihr euch eigentlich kennen gelernt?

"Lass uns eine Band gründen!"

Julian: Ich hatte die Idee mit unserem Gitarristen Anton schon im Jahr 2007. Während einer Busfahrt sagten wir spaßeshalber: "Lass uns eine Band gründen!" Ich hatte bis dato noch kein einziges Mal Drumsticks in der Hand. Aber ich kaufte mir einfach ein Schlagzeug beim Wal-Mart und los ging es.

Anfänglich haben wir erst mal bei Geburtstagen gespielt und überwiegend gecovert. Irgendwann holten wir Gregor als Bassisten dazu. Über Jahre hinweg baute sich alles langsam auf. In den ersten Jahren hatten wir eher gelegentlich Konzerte gegeben, aber so langsam entwickelten wir unseren eigenen Stil. Im Sommer letzten Jahres holten wir schließlich Gregors Bruder Tom ins Boot.

"Wir sind seit einem Jahr ständig unterwegs"

Gregor: Wir saßen im Auto und dachten uns, wir könnten eigentlich einen zweiten Gitarristen gebrauchen. Dann meinte ich, dass mein Bruder Gitarre spielt. Und die anderen sagten sofort: "Lass uns den nehmen." Und seither passt das.

Julian: Genau, mit Tom an Bord dachten wir uns, dass wir jetzt so richtig loslegen können. Denn wir merkten, dass auch unsere eigenen Songs richtig gut ankamen. Das erste Konzert, das wir mit Tom gespielt haben, war ein Contest, den wir auch direkt gewonnen haben. Dann habe ich das Booking in die Hand genommen und mich dahinter geklemmt. Und es funktioniert. Im Prinzip sind wir seit Sommer letzten Jahres dauernd unterwegs.

"Im Großen und Ganzen ist es wohl Punkrock"

regioactive.de: Musik in eine Schublade zu stecken, ist immer so eine Sache. Wie würdet ihr eure Musik beschreiben?

Gregor: Im Großen und Ganzen ist es wohl Punkrock. Man muss wohl auch korrekterweise Alternative Punkrock sagen. In unsere Musik fließt aber auch alles Mögliche mit ein. Wir haben auch Elemente von Ska oder Folk dabei. Natürlich nicht in allen Liedern, aber in einigen. Man siehe Captain Greg, das ist ja quasi Piratenrock. Alles in Allem nennen wir unsere Musik aber Alternative Skatepunk.

regioactive.de: Und eure musikalischen Vorbilder?

Julian: Anfänglich waren es die ganz klassischen Skatepunkbands wie Blink 182, Yellow Car oder The Offspring. Jetzt ist es aber so, dass ich uns gar nicht mehr mit diesen Bands vergleichen würde. Wir schöpfen mittlerweile aus unserem eigenen Stil die Ideen für unsere Songs.

regioactive.de: Wo wir gerade bei Ideen sind... Wie kam es zur Idee eures Debütalbums Where's My Monkey?

Gregor: Wir hatten mal ein ganz altes Lied, das genauso hieß. Das hatte zwar etwas, aber es klang eins zu eins wie ein anderes Lied. Da wir keinen Ärger mit der GEMA wollten, haben wir es nie in dieser Form verwendet. Monatelang wollten wir daran was verändern und etwas draus machen, sind aber nie dazu gekommen.

Während der Arbeit am neuen Album beschlossen wir, es nochmal anzugehen. Wir hatten so viel Spaß mit dem Text und ließen unserem Blödsinn freien Lauf. Dabei entstand auch eine Art  Folgelied mit dem Titel There's My Monkey. Von diesem Zeitpunkt an war klar, dass das Album Where's My Monkey heißen muss.

"Peinlich nicht, aber blöd"

regioactive.de: Ihr seid ja bereits seit August auf Tour. Was war da das Beste, was ihr bisher erlebt habt?

Julian: Also das war unser "inoffizieller" Tourauftakt im Radio Oriente in Karlsruhe. Wir hatten eine befreundete Band eingeladen, die mit uns schon viele Konzerte gespielt hatte und eine Newcomerband, die an diesem Abend ihr erstes Konzert gab. Die sind dann auch richtig abgegangen. Und danach gab es eine fette Aftershow-Party. Das war schon echt cool.

regioactive.de: Und gab es auch was richtig Peinliches bisher auf der Tour?

Julian: Peinlich nicht, aber blöd. Das war beim offiziellen Tourauftakt in Wiesloch. Wir sind an diesem Abend erst als Dritter aufgetreten. Am Anfang war die Bude noch voll aber dann war zeitgleich irgendein Weinfest in Wiesloch und alle sind dann dorthin gegangen und wir haben dann vor genau zwei Zuschauern gespielt.

Ist halt schon blöd, weil es ja unser Tourauftakt und somit das erste Konzert war. Aber wir haben es dann natürlich trotzdem durchgezogen. Für uns war es quasi eine Art Generalprobe für die restliche Tour.

"Anfangs habe ich unsere Lebensgeschichte erzählt"

regioactive.de: Seht ihr solche "Generalproben" als größte Herausforderung bei solch einer Tour?

Julian: Für mich als Booker der Band ist es die größte Herausforderung an Locations zu kommen. Wie finde ich Locations, wie schreibe ich diese dann an? Anfangs habe ich in ewig langen Mails unsere halbe Lebensgeschichte erzählt und mich gewundert, wieso ich keine Antwort erhielt. Mittlerweile ist es bei mir so, dass ich in den Betreff schreibe: "Konzertanfrage Left Thumb Up mit dem Datum XY". Und fast neige ich schon dazu in die Mail reinzuschreiben: siehe Betreff. (lacht)

Aber im Ernst: Die Tourvorbereitung ist für mich das Anstrengendste. Aber da muss man auch einmal euch, also regioactive.de und Backstage PRO loben, denn mit diesen Plattformen habe ich erstmals rausgefunden, wie viele Locations es überhaupt gibt. Das hat mir sehr viel Arbeit abgenommen. Da erhalte ich Informationen darüber, ob der Laden eine PA-Anlage hat oder welches Veranstaltungskonzepte der Club verfolgt.

Wünsche und Träume von Left Thumb Up

regioactive.de: Man lernt also nie aus! Aber gibt es auch einen Veranstaltungsort oder ein Festival, wo ihr am liebsten mal spielen würdet?

Julian: Na gut, die meisten greifen hoch und denken Rock am Ring oder ähnliches. Das ist wahrscheinlich der Traum jeder Band. Aber mit dem Happiness-Festival haben wir uns schon einen Teil-Traum erfüllt. Hier sind wir mit Itchy Poppzkid und Madsen aufgetreten. Und das ist einfach Hammer. Ich bin Itchy Poopzkid-Fan der ersten Stunde.

Aber eine richtige Traum-Location habe ich nicht. Vielleicht LKA Longhorn in Stuttgart, da war ich mal auf einem Papa Roach Konzert. Aber ansonsten....? Wir bevorzugen eben diese Punkschuppen.

Was wir aber noch auf jeden Fall angehen werden sind Festivals. Nach unserer Deutschlandtour können wir dann 75 Konzerte vorweisen und dann dürfte das auch nicht so ein großes Problem werden. Wenn wir dann nächstes Jahr die hundert voll machen, dürften wir bestimmt schon auf die kleineren Festivals kommen. Das wäre toll.

"Erst mal eine Pause"

regioactive.de: 75 ist eine Hausnummer. Aber irgendwann muss ja auch mal Pause sein. Was steht nach der Tour im Januar an?

Julian: Erst mal eine Pause. Aber vor allem Songwriting-Pause. Wir haben seit April keine neuen Songs mehr geschrieben. Was für uns eigentlich schon echt übel ist.

Gregor: Ja, wir waren eigentlich bis jetzt immer am Songschreiben.

Julian: Stimmt, und aktuell liegt der Fokus eben mehr auf dem Live-Spielen. Im März wollen wir dann mit Rebels of the Jukebox aus Augsburg ein paar Akustik-Shows machen. Und dann steht bei mir noch mein Staatsexamen an!

Wenn das dann im April alles fertig ist, gibt es bis Juni noch einmal ungefähr 10 Termine, quasi "Wheres my Monkey Part II". Da werden wir die Flecken von Deutschland abgrasen, an denen wir noch nicht waren. Und wenn alles gut läuft spielen wir von Juli bis September auf Festivals.

regioactive.de: Na dann wünschen wir euch hierfür alles Gute und haltet uns auf dem Laufenden. Vielen Dank für euer Kommen!

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