Paolo Nutini

Paolo Nutini

Mit seinen beiden Alben "These Streets" und "Sunny Side Up" erreichte der in Italien verwurzelte 22-jährige Schotte Paolo Nutini jeweils Chartplatzierungen. Vor einigen Tagen trat er mit seiner Begleitband im Astra Kulturhaus in Berlin auf.

{image}Dort gab es vor allem eine kunterbunte Mischung aus fröhlicher Reggae-, Funk-, Blues- und Jazzmusik mit eingängigem Songwriterpop, die Paolo Nutini dem Publikum präsentierte. Die mit Bläsern (Saxophon, Trompete und Posaune) und verschiedenen Trommeln wie Bongos oder Rasseln arrangierten Songs sorgten für Atmosphäre, Stimmung und einen schnellstens aufgewärmten Saal. Es war ein Konzert, das insbesondere viele Mädchenherzen höher schlagen ließ, aber auch ein paar Leute der älteren Generation anlockte.

{image}Paolo Nutini sang seine Texte die meiste Zeit mit geschlossenen Augen, sehr vernuschelt, und er beugte sich mit ständig lächelnd-genießerischem Gesichtsausdruck über den Mikrofonständer, hielt sich an diesem fest oder tippelte tief mit seinem Rücken nach unten gebeugt über die Bühne. Es wirkte, als würde er sich von jedem Ton und Akkord tragen lassen und als wäre er auf der Bühne einer Welt entschwunden, in der er mit geschlossenen Augen seine in den Texten erzählten Geschichten als filmische Bilderflut in seinen Träumen wieder fand und sich diese nun in seinem Kopf vergnüglich vergegenwärtigte.

Kommunikation mit dem Publikum konnte so kaum entstehen. Zumindest, wenn man die tranceartig ins Mikrofon gehauchten "Thank you!" außer Acht lässt, die Paolo Nutini mehrmals ekstatisch, und wie unter Drogeneinfluss stehend, ins Mikrofon hauchte. Aber vielleicht lag dies auch im Alkohol begründet, die die Musiker auf der Bühne in großem Maße konsumierten. Vor allem Rotwein war dabei sehr beliebt. Und einmal musste Paolo Nutini dann doch einmal die Augen öffnen. Als er den Zettel aus seiner Hosentasche zog, der ihm half, den Text zum großartigen MGMT-Hit Time To Pretend als Coverversion einwandfrei zu singen.

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