Propaghandi

Propaghandi

Mit ihren Vorbands hatten sich Propaghandi Truppen ähnlichen Stils ausgesucht und schaffen es so, die Anwesenden vorzuheizen, zum Springen zu bewegen und gute Laune ihren Anfang nehmen zu lassen. Noch vor zehn Uhr klebten die T-Shirts fest und der Schweiß floss gnadenlos.

{image}Zusammen mit Propaghandis Erscheinen an diesem Abend im SO36 explodiert die Zuschauermenge. Es wird noch heißer, noch schwüler, noch besser. Der erste Klang des Punk-Vierers aus Kanada bringt das vollgestopfte SO36 zum Pogen und Crowdsurfen. Politisches Engagement ist der Trend 2009 – umso schöner ist es, eine Band zu sehen, die sich seit ihrer Gründung 1986 im Bereich der Menschenrechte und des Tierschutzes für Aufklärung einsetzt, über veganes Leben informiert und die Gleichstellung aller Menschen fordert, ungeachtet ihrer Herkunft, Hautfarbe oder ihres Klassenstandes.

Die Fans der Band sind ein buntgemischtes Publikum jeden Alters, wenn auch vorherrschend Jungs und Männer, die Texte tragen und für den nötigen Pöbelfaktor eines Punkkonzerts sorgen. Mitgesungen wird natürlich alles, auch das neue Album Supporting Caste. Von den Gründungsmitgliedern sind noch Chris Hannah und Jord Samolesky dabei, außerdem vervollständigen heute Todd Kowalski und David Guillas das Quartett.

Ihre langjährige Band-Existenz bedingt sicherlich auch die hohe Live-Qualität. Trotz der Texte, die einen zur Reflexion bringen sollen, hebt sich die Band durch vollen Einsatz und puren Spaß hervor. Es ist großartig zu sehen, wie die Band auf der Bühne genauso viel – oder gar mehr – Vergnügen, als das Publikum zu haben scheint. Die vielen schwitzenden Männer erweitern das Konzert dann ebenfalls noch zur Geruchserfahrung, aber so muss das beim Punk eben sein. Wenn's nicht stinkt, dann ist es nicht gut. Und Punk ist immer gut!