Beast

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Beast vermitteln, anstelle von TripHop-typischer Düsterheit und Tristesse, deutlich gute Laune und eine Reise durch die verschiedensten Musikrichtungen. Wieder einmal deutlich zu hören bei ihrem Konzert in der vergangenen Woche in Berlin.

{image}Keine Tristesse, stattdessen bereits beim Soundcheck gute Laune: Betty Bonifassi, Jean-Phi Goncalves, Serge Pelletier und Jonathan Dauphinais boten im Berliner Magnet-Club ein absolut innovatives Bild. Bereits der Opener Fingerprints demonstrierte die Andersartigkeit von Beast. Jedes Lied ein Bruch mit dem vorigen und obwohl die Setlist nur 9 Lieder auswies, eine komplette Reise durch die verschiedenen Musikrichtungen. Im Ganzen hört sich das an wie progressiver Metal mit Soulfaktor und elektronischem Standbein, dazwischen dann noch ein Griff in die Balkanmusik. Wer sich das jetzt nur schwer vorstellen kann, dem mag mit Referenzen geholfen werden, die allerdings nur ähneln: die Sängerin klingt nach Mary J. Blige in ihrer Blütezeit, der Sound nach Rage Against The Machine und alles zusammen vermittelt Energie á la Beasty Boys. Die Performance von Beast wird von den Anwesenden übelst gefeiert. Während der Songs ein bisschen statisch und zwischen den einzelnen Liedern dann johlend und frenetisch. Massentauglich ist die Musik der Kanadier allerdings auf gar keinen Fall. Wer an diesem Abend da ist, der weiß wieso und will bewusst diese eine Band hören, die irgendwie in gar keine Schublade passen will. Durch den wilden Mix von Stilen scheidet Beast als Hintergrundmusik aus und verlangt vom Zuhörer vollste Aufmerksamkeit. Alles andere würde diesem Sound nicht gerecht.

Die Technik ist dabei nicht ganz sauber, wird aber nachreguliert, so dass nach zwei Liedern bis auf das Tasteninstrument alles harmonisch klingt. Kleinerer Störfaktor sind dann noch die Lichtblitze gegen das Publikum.

Wie viel zu oft in den letzten Wochen fehlte diesem Konzert aber vor allem eins: Publikum. Dafür, dass Berlin einem generell soviel gute Musik bietet und wie an diesem Abend etwas anderes als Retortenmusik, blieb der Magnet auch am 21. Mai viel zu leer. Leute, es wird Sommer und gute Musik geht eh immer, also: hingehen, abfeiern!

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