DJ RALPH M., TOMAHAWK FUNK, & SONDOOBIE

DJ RALPH M., TOMAHAWK FUNK, & SONDOOBIE © Funkdoobiest

Nach langen Jahren des Wartens gab sich die mittlerweile legendäre Funkdoobiest-Crew aus Los Angeles mal wieder die Ehre in Deutschland, und beglückte im Zuge ihrer Europa-Tour das Backstage in München mit einem Auftritt. DJ Ralph M, Son Doobie und Tomahawk Funk aus dem direkten Umfeld von Cypress Hill lieferten - wie nicht anders zu erwarten - eine überragende Show ab, bei der Liebhaber der Alten Schule voll auf ihre Kosten kamen.

{image}Den Einstieg an diesem Abend machten die Münchner Underground-Locals Doppel D. Die Rap-Crew bestehend aus Monaco Fränzn, Gräm Grämsn und DJ Spliff, bot eine starke Liveperfomance, frei nach ihrem Motto "Wia samma…mia samma…Doppel D!". Zwar ist es zugegebenermaßen nicht immer einfach, wenn man nicht aus dem bayrischen kommt, den Texten des selbsternannten "Bayrisch Rap" der beiden MCs zu folgen, aber darauf wird bei Doppel D auch nicht besonders Wert gelegt. Die Combo hat nicht den Anspruch mit gesellschaftspolitischen Lehren oder politischen Themen zu glänzen, sondern legt mehr Wert darauf das Publikum mit guter Rap-Kost und eingängigen Beats in ihren Bann zu ziehen. Was ihnen mit ihrem sehr breiten Spektrum - von modernen West-Coast-Beats bis hin zu sehr Funkigen Nummern - sehr gut gelungen ist. Jedoch merkte man bei einigen Songs sehr stark den Einfluss amerikanischer Hit-Produzenten wie Pharell Williams (Drop it like it’s hot) oder Dr. Dre (Still Dre). Leider nicht mit innovativen Neuerungen, sondern nur in abgespeckter Version.

Aber dann war es endlich soweit: Ralph M alias The Mexican, DJ und Produzent der legendären Latin HipHop-Crew Funkdoobiest und House of Pain, betrat die Bühne und klemmte sich gleich hinter die 1&2’s. Wer dachte, das jetzt erst einmal eine kurze Einleitung zu ihm und seinen noch im Backstagebereich wartenden Kollegen kommt, wurde eines besseren belehrt. Ohne zu zögern übernahm DJ Ralph M sofort die Kontrolle über die Menge und legte gleichmal mit einer phänomenalen beatjuggling Einlage von Eric B & Rakim's Paid In Full los. Damit war der Einstieg bereitet und der Weg für den Rest des Abends geebnet: Bassbetonter Hardcore-Rap und smoothe Oldschool-Skills.

{image}Zum Klassiker XXX Funk betraten dann die beiden MCs Son Doobie und Tomahawk Funk die Stage. Mit einer ausgewogenen Mischung aus Hits wie Pussy Ain’t Shit, The Funkiest, Lost In Thought und Superhoes, verstanden es die drei Jungs das Publikum in Hochform zu bringen. Als besonderes Highlight stach dabei der Song Wopbabalubop aus dem ersten Album Which Doobie U B? (1993) heraus, der die Crowd das erste mal so richtig ausflippen lies. Als Son Doobie dann noch preisgab, dass er heute Geburtstag habe und ein kleines Ständchen von Seiten des Publikums angestimmt wurde, war die Stimmung fast schon am Siedepunkt. Den größten Banger aber hielt sich das Trio bis zum Schluss auf. Nach mehrmaligen Aufforderungen wurde das Publikum für seine Standhaftigkeit belohnt. Schon bei den ersten Tönen von Bow Wow Wow, dem Alltime-Classic, gab es kein Halten mehr und das Haus wurde komplett abgerissen.

Auch wenn Son Doobie in der Zwischenzeit mit zwei Soloalben und einer kleinen Tour 2005 aufwarten konnte, war den beiden Rappern deutlich anzumerken, mit wie viel Enthusiasmus sie diese Europa-Tour angehen. Bei jedem einzelnen Song spürte man formlich die Energie, die sich während der langjährigen Bühnenabstinenz aufgestaut hatte. DJ Ralph M, der immer wieder sein Können mit kleinen Juggle-Einlagen unter Beweis stellte, gab das Übrige dazu. Einziger Wermutstropfen: der Auftritt in München war der einzige in Deutschland! 

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