Reel Big Fish (Schlachthof Wiesbaden, 2008)
Foto: Marcel Benoit Fotostrecke starten

Reel Big Fish (Schlachthof Wiesbaden, 2008) Foto: Marcel Benoit © regioactive.de

"Massig gute Laune und eine standesgemäße Party." Die Erwartungen an eine Show der Ska-Fun-Punks von Reel Big Fish (wie es sich für eine Band dieses Genres gehört sind sie in Kalifornien beheimatet), lassen sich so kurz wie treffend formulieren. Einen erheblichen Beitrag zur Zufriedenstellung der rund 1.000 Zuschauer im Wiesbadener Schlachthof leistete auch der Support-Act Streetlight Manifesto, der dem Headliner des Abends locker auf Augenhöhe begegnete.

{image}Nun stand zur Eröffnung schließlich auch nicht irgendwer auf der Bühne. Sänger und Songwriter Tomas Kalnoky war Ende der 90er bereits maßgeblich für das Catch 22 Erfolgswerk Keasbey Nights verantwortlich, das 2006 von Streetlight Manifesto neu eingespielt wurde. Auch wenn Kalnokys charakteristische Stimme und seine Fähigkeiten beim Songwriting unverzichtbar für die Band sind, verkam der Gig in Wiesbaden doch keineswegs zu einer One-Man-Show. Die mit vier Instrumentalisten gut aufgestellte Bläserabteilung sorgte für gehörig Druck und unterstrich ihre ohnehin deutliche Präsenz auf der Bühne auch noch durch mehrstimmigen Background-Gesang. Wie groß der Kredit von Streetlight Manifesto bei den Wiesbadenern ist, wurde bereits bei den ersten Klängen deutlich, die den Schlachthof sofort in intensive Bewegung versetzten. Eine erste Stimmungsspitze markierte We Will Fall Together vom aktuellen Album Somewhere In The Between. Die Kulisse verriet nicht, dass der Headliner des Abends eigentlich erst noch folgen sollte: Die Lyrics saßen, die Masse schwitzte und entledigte sich ihrer verzichtbaren Kleidungsstücke. Crowdsurfing erfreute sich größter Beliebtheit. Dass die Band die Bühne bereits nach 40 Minuten wieder verließ, war der einzige Hinweis auf ihre offiziell untergeordnete Rolle. Auch die vehement vorgetragene Forderung der Fans nach Zugaben konnte daran nichts mehr ändern.

Nun war es an Reel Big Fish, ordentlich nachzulegen. Folgerichtig wurde gleich beim Opener geklotzt und mit Sell Out ein erster Trumpf ausgespielt. Weiter ging es mit dem aktuellen, inhaltlich hervorragend ins Repertoire der Band passenden Another F.U. Song. Der starke Beginn wurde durch das – leider nur angespielte – Enter Sandman komplettiert. Ihren Interpretationen von Songs, die ursprünglich nicht gerade dem Bläserpunk zuzuordnen waren, verdanken Reel Big Fish einen guten Teil ihrer Popularität. Auch beim Konzert in Wiesbaden übernahmen die Cover eine tragende Rolle und sorgten gemeinsam mit den beliebtesten eigenen Stücken für die Hochphasen der Show zu deren Beginn und Ende. Zwar ließ die Stimmung zwischenzeitlich ein wenig nach, in die Nähe eines kritischen Punktes kam sie jedoch zu keiner Zeit.

Spätestens mit Another Day in Paradise, ebenfalls auf dem aktuellen Album Monkeys For Nothin' And The Chimps For Free zu hören, wurde das Finale eingeläutet. Im Gegensatz zur noch relativ originalgetreuen Metallica-Einlage ging man mit mit Phil Collins härter ins Gericht und ließ dem Song – zum Glück – wenig von seinem ursprünglichen Charakter. Mit dem bereits ab Konzertmitte geforderten Beer als Abschluss des regulären Blocks und Zugaben, die durch das mittlerweile zum Klassiker avancierten A-Ha Cover Take On me gekrönt wurden, ließ das Sextett am Ende nichts mehr anbrennen.

Fotos Reel Big Fish

{gallery 2,10}

Fotos Streetlight Manifesto

{gallery 22,10}

Setlist Reel Big Fish

Sell Out – Another F.U. Song – Somebody Hates Me – Ban the Tube Top – I'm Her Man/Everything Sucks – The Set Up – The Fire – Party Down – Good Thing/Your Guts – New Version of You – She has a Girlfriend Now – Kiss me Deadly – Alternative, Baby – You Don't Know – Don't Start a Band – Another Day in Paradise – Where Have You Been – Beer

Zugaben: Trendy – Live Your Dream – Take on Me

Alles zu den Themen:

reel big fish streetlight manifesto