Hidden Cameras supporten Scissor Sisters (live im Postbahnhof Berlin, 2010) © Nicole Richwald
{image}Mit wie vielen Mitgliedern The Hidden Cameras dabei zu ihren Konzerten kommen, kann ein objektiver Beobachter nur schwer voraussagen. Mal betreten zwanzig, mal aber auch nur sieben Musiker die Bühne. An diesem Abend waren es acht, die mit sehr viel Leidenschaft, Energie, Kraft und Spielfreude den ganzen Saal anstecken konnten. Vor allem Sänger Joel Gibb und die Trompeten-, Cello- und Geigenfraktionen wollten sich anscheinend bis zur Erschöpfung verausgaben. Besonders der Geiger hüpfte ständig mit einem angestrengten, aber dafür auch umso fröhlicher wirkenden Lächeln über die Bühne, stieß Schreie aus, drehte Pirouetten und versuchte den Sänger mit seinem Tanz herauszufordern, während er nebenbei auch noch seine Geige bediente.
{image}Joel Gibb versuchte das zu kontern und sprang ebenfalls mit viel Power während dem gesamten Konzert über die Bühne, ließ hundeähnliche Schreie los, gestikulierte verspielt mit seinen Händen und zog Grimassen. Man merkte, dass The Hidden Cameras unbedingt das Publikum mit ihrer Fröhlichkeit und Verspieltheit anstecken wollten. Höhepunkt dieser Unternehmungen war zum einen das mit verbundenen Augen praktizierte Spiel eines einzelnen Songs, was eine beeindruckende Leistung war. Zum anderen hatte die Band eine Choreographie einstudiert und diese an das Publikum weiterdirigiert, bei der sie dann auch bereitwillig mit machten. So haben sich die Zuschauer zu einem Song mal die Augen verdeckt, die Ohren zugehalten und weitere Bewegungen dieser Art ausgeführt.
Das Publikum hatte bei dieser Mitmachaktion sehr viel Spaß und war auch sonst von der quirligen Bühnenperformance sichtlich begeistert. The Hidden Cameras sind live wahrlich einfach nur zu empfehlen. Zumindest für jene, die Fröhlichkeit, Begeisterung und Verspieltheit lieben. Ob im Auftreten oder in den Melodien der einzelnen Songs – Prädikat: Sehr wertvoll!
