Ayra Starr (Pressebild, 2023) © FKP Scorpio
Das Opening des Konzertabends gestaltet sich sehr gespalten. Zunächst begeistert das Berliner Künstlerkollektiv Freak de l'Afrique das Publikum im Zoom. Die explosive Mischung von DJ's, Mc's und Tänzern mit Bezug zum afrikanischen Dance- und Partysound ist extrem kreativ. Mit ihren Beats und den heißen Dance-Moves bringen sie das Publikum in 45 Minuten voll auf Partystimmung.
Alle warten jetzt auf das Konzert von Ayra Starr. Stattdessen kommt ihr eigener DJ und bespielt das Publikum mit rund 50 Minuten Dosensound. So geht die gerade aufgebaute Energie wieder ein gutes Stück verloren. Letztlich zieht man den Abend dadurch nur unnötig in die Länge.
Beeindruckende Stimmlagen
Als Ayra Starr die Bühne betritt, ist die Energie glücklicherweise sofort wieder da. Mit heißem Rhythmus begeistert sie das Publikum mit ihrer gefühlvollen und kraftvollen Soulstimme. Der ihr eigene Afrosoul lässt die Körper im Saal wippen und tanzen.
Bei ihrer Soul-Ballade "Away" zeigt sie neben einfühlsamem Gesang vor allem eine beachtliche Range und Stabiltät in der hohen Stimmlage. Damit erzeugt sie sehr tiefgängige Emotionen, die beim begeisterten Publikum spürbar ankommen.
Fröhlicher Clubsound
Die Mehrzahl der Songs ist geprägt von gut gelauntem Partysound, der sich perfekt für solche Clubkonzerte eignet. Der enge Kontakt zur Künstlerin direkt an der Bühne, die sich mit voller Energie ihren Fans zuwendet, sorgt für beste Stimmung.
Die Spannungskurve steigert sich perfekt hoch bis zu den letzten drei Songs. Der erste Song ist "Bloody Samatarian". Der heiße Dance-Hit, den Ayra Starr zuletzt mit Destiny's Child Sängerin Kelly Rowland neu aufgenommen hat, heizt den Fans im Zoom mächtig ein.
Hit-Singles
Ihr bisher bekanntester Song ist "Rush". Dieser Song wurde gerade für die Grammys 2024 in der Kategorie "Best African Music Performance" nominiert. Mit ihren Phrasierungen begeistert Ayra Starr das gesamte Publikum. Diese Energie aus sehnsuchtsvoller Musik und kraftvoll, energetischem Soulgesang ist elektrisierend.
Genau so stark ist ihre neue hitverdächtige Single "Sability". Die einsame Gitarre am Anfang lädt die Energie auf, die sich urplötzlich in einer Explosion des Dance-Sounds entlädt. Ayra Starr dreht auf, explodiert mit ihrem modernen Afrosoul zu einer energetischen Mischung aus Dance-Sound und starkem Soulgesang.
Am Ende verabschiedet sie sich vom aufgeheizten Publikum mit dem angesungenen Whitney Houston Hit "I Will Always Love You". Schade, dass es nur rund 60 Minuten geworden sind. Das Potential für größere Shows ist definitiv vorhanden.
