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Scooter (live in Mannheim 2018) © Rudi Brand

Scooter machten auf ihrer großen 25 Jahre Wild & Wicked Tour Station in der SAP Arena in Mannheim. Dort zeigten sie vor allem das, wofür sie bekannt sind: ihre Partyqualitäten.

Seit ihrem Durchbruch in den 1990er Jahren polarisieren Scooter – entweder man liebt sie oder man hasst sie. Doch trotz allem sind sie eine der bekanntesten deutschen Bands, die zudem auch internationale Erfolge gefeiert hat.

In der nicht ausverkauften SAP Arena hat sich eine bunte Mischung an Fans versammelt – von 16 bis 60 Jahren scheinen alle Altersgruppen vertreten zu sein. Eines lässt sich schon zu Beginn feststellen: Die Partyneigung ist gewaltig, der Absatz von Bier konstant hoch.

Erster Vorgeschmack

Der Einlass für das Konzert beginnt schon um 18:30, Scooter treten allerdings erst um 21:15 Uhr auf. Um die Wartezeit zu überbrücken, heizen zuerst DJ Falk und dann DJ Jerome dem Publikum für fast zwei Stunden ein. 

Mit DJ Jerome wird die Arena etwas voller. Nach einer gewissen Anlaufphase gelingt es ihm, dem Publikum mit einer interessanten Mischung einheizen. So werden 90er-Klassiker wie "Zombie" und "Wonderwall" in Hardstyle-Versionen gespielt, bei dem die Massen lauthals mitsingen. 

Zum Ende seines Sets haben sich fast alle Zuschauer in der Arena eingefunden und sind in guter Stimmung. Die Spannung auf Scooter und die Vorfreude der Fans steigt: Döp-döp-döp-Rufe erschallen in der Arena.

Erstmal Pause, dann der große Knall

Falls jemand im Verlauf der Unterbrechung müde geworden sein sollte, wird er bei Scooter wieder wach. Ein lauter Knall beendet nämlich die Pause und löst großen Jubel bei den Fans aus.

Tänzerinnen betreten die Bühne mit wehenden Fahnen, während Etnik Zarari und Michael Simon von Scooter auf Podesten im Hintergrund stehen. Dann betritt H.P. Baxxter die Bühne und die ganze Halle bebt, als "Always Hardcore" beginnt.

Bass, Licht und Party

Die ersten Lieder geben schon einen ziemlich guten Vorgeschmack auf das gesamte Konzert. Mit einer guten (aber lauten) Soundtechnik, einer grandiosen (aber sehr hellen) Lichtshow, Tänzer und Tänzerinnen und allen voran H.P. Baxxter verbreitet sich in der SAP Arena eine ausgelassene Partystimmung. 

Dass der Fokus auf H.P. Baxxter liegt, ist logisch, dennoch wird seine Bedeutung im ganzen Spektakel augenfällig, als er zweimal die Bühne verlässt. Obwohl die Tänzerinnen und Tänzer den Zuschauern weiterhin einheizen, wenden sich viele Fans ihrem Smartphone zu.

Die Party geht weiter

Nach der kleinen Pause kommt H.P. Baxxter umso spektakulärer zurück. Für "Fire" hat er unpassenderweise eine Gitarre dabei, die er nicht spielt. Aus deren Griff sprühen dann passenderweise Funken – ein unterhaltsames Extra. Auf anderen Konzerten hat er die Gitarre schon auf der Bühne zerschmettert, in Mannheim übersteht sie ihren Auftritt unversehrt. 

Obwohl einige Zuschauer schon etwas früher gehen, steigt die Stimmung zum Ende noch ein weiteres Mal. Nachdem sich Scooter verabschiedet haben, erklingen laute Scooter- und Döp-Döp-Döp-Rufe. Daraufhin gibt die Band eine Zugabe, bei der kaum noch jemand auf den Sitzen bleibt. Nach 110 Minuten Technobeats ist das Konzert zu Ende und die Fans strömen aus der Arena, wobei letzte Döp-Döp-Döp-Rufe erklingen.

Das Phänomen Scooter

Scooter liefern das ab, wofür sie bekannt wurden und wofür sie von ihren Fans geliebt werden. Die Lichtshow ballert so, wie man es bei einem Scooter Konzert erwartet und auch der Sound stimmt. Das hat die gewünschte Wirkung: Kaum ein Zuschauer bleibt während des Konzerts auf seinem Sitz.

Das konsequent durchgezogene Übermaß in Hinblick auf Sound, Licht, Effekte und Tänzer bzw. Tänzerinnen erzeugt eine Partystimmung, die die Besucher mitreißt. Mit H.P. Baxxter als Dompteur der Massen verfügen Scooter zudem noch über einen Frontmann, der es versteht, alle Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zu ziehen und dort zu halten. Was soll man sagen? Das Konzept funktioniert.

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