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Jamiroquai (live in Stuttgart, 2018) © Dieter Reimprecht

Die Live-Konzerte von Jamiroquai sind stets ein Garant für fetten Groove und tanzende Fans. Bei den Jazzopen Stuttgart zeigt sich die gesamte Band von einer besonderen Seite und geht weit über die Fähigkeiten von Frontmann Jay Kay hinaus.

Als Jamiroquai auf dem Schlossplatz bei den Jazzopen Stuttgart loslegen, herrscht sofort eine Bombenstimmung.

Die Erwartungshaltung ist groß – und die Zuschauer sollen nicht enttäuscht werden. Der neue Song "Shake It On" passt nahtlos zu den Klassikern wie "Little L". Das Opening ist ein groovendes Feuerwerk, bei dem schon jetzt kaum jemand still sitzen oder stehen kann.

Nicht nur Sänger & Band

Was im späteren Verlauf noch deutlicher wird, deutet sich schon zu Beginn an. Jamiroquai sind viel mehr als Sänger Jay Kay plus Begleitband.

Der treibende Sound von Matt Johnson am Keyboard oder die immer wieder hervorstechenden Soundelemente von Rob Harris an der Gitarre und von Paul Turner am Bass, all das vermischt sich zu einem genialen Mix verschiedener Rhythmen und Akzente.

Ein heißer Ritt

So ist das schnell groovende Opening mit seinem elektrisierenden Funk und griffigen Gitarrenrhythmen bis hin zu "Use The Force" ein heißer Ritt, der die Zuschauer energetisch richtig auflädt.

Obwohl Jamiroquai dann bei "Alright" das Tempo deutlich drosseln, bleibt die Energie auf dem Platz durch die dynamische Melodie und das erstklassige Spiel der Band erhalten. Als Sola Akingbola an den Percussions bei "Light Years" die Zuschauer wieder antreibt, entwickelt sich daraus ein famoser Mix verschiedenster Soundelemente.

Stilwechsel zum Jazz

Nach dem Opening, das Jamiroquai auf der gesamten Tour 2018 durchweg immer mit den gleichen Songs gespielt haben, weichen sie beginnend mit "Space Cowboy" von dem ab, was sie auf der letzten Solotour 2017 wie beispielsweise in Düsseldorf präsentiert haben. Von nun an tritt die Show zurück und die Spielkunst der einzelnen Musiker in den Vordergrund.

So erklingt "Space Cowboy" in einer langen instrumentalen Version, die mit zahlreichen Improvisationen versehen wird. Das fachkundige Publikum der Jazzopen reagiert mit nochmal deutlich lauterem Applaus als zuvor. Der nächste Knaller ist "Runaway", dessen Power-Groove von den Soloeinlagen der Percussions durchsetzt ist. Alle Zuschauer auf dem Platz und den Rängen klatschen und tanzen mit.

Auch aus "Cosmic Girl" wird durch das Gitarrensolo von Rob Harris und den Backinggesang von Hazel Fernandes, Valerie Etienne und Elle Cato ein besonderer Moment. Jeder dieser Songs ist ein Ausdruck purer Spielkunst und Freude an der Musik.

Finale furioso

Bei den vielen Hits von Jamiroquai stechen dennoch einige Ohrwürmer hervor, die jeder Fan mit den Königen des Acid Jazz verbindet. Das energetische, mitreißende "Travelling Without Moving" wird noch gewürzt durch die Tanzmoves von Jay Kay, der den Rhythmus des Grooves mit seinen dynamischen Bewegungen befeuert und so das Publikum noch mehr anheizt.

Schon bei "Canned Heat" tanzen und klatschen die Zuschauer in der gut gefüllten Arena auf dem Schlossplatz. Als die ersten Töne von "Love Foolosophy" erklingen, scheint der Platz förmlich zu beben. Das heulende Gitarrensolo von Rob Harris pusht ohne Ende. Schließlich sinkt Jay Kay auf die Knie, springt hoch auf den letzten Schlag von Derrick McKenzie – und die Zuschauer rasten aus.

Als kleine Zugabe gibt es noch "Virtual Insanity", das nun mehr mitgesungen wird und letztlich der entspannte Abgang einer großartigen Show ist, in deren Verlauf Jamiroquai als gesamte Band ihr beeindruckendes Können gezeigt haben.

Setlist

Shake It On / Little L / Use The Force / Alright / Light Years / All Good In The Hood / Space Cowboy / Something About You / Runaway / Smile / Cosmic Girl / Travelling Without Moving / Canned Heat / Love Foolosophy // Virtual Insanity

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