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Quidam, die neue Show des Cirque du Soleil bot Spektakuläres © Akis Konstantinidis

Mit seiner neuen Show Quidam trifft der Cirque du Soleil exakt den Zeitgeist. Die eher düster angehauchte Märchenwelt mit seinen teils sehr bizarren Figuren trifft auf eine Akrobatik, die bei den Zuschauern für Begeisterung sorgt.

In Zeiten, in denen im Fernsehen TV-Serien wie Dexter, Breaking Bad oder The Walking Dead Top-Quoten erzielen, beleuchtet auch der Cirque du Soleil die menschlichen Abgründe. In Quidam sprengen die Künstler die Grenzen der Fantasie und versetzen die Zuschauer in eine eher düstere Welt.

Zum Start dreht sich alles um die junge Zoe (Alessandra Gonzalez), das Mädchen mit dem gelben Kostüm. Sie sitzt in einer Art Wohnzimmer mit ihren Eltern (Patrick McGuire/ Carol Valim). Beide Eltern sind mit sich selbst beschäftigt. Dann plötzlich geht Quidam vorbei. Quidam ist die Gestalt ohne Kopf mit dem Regenschirm. Er übergibt Zoe einen lila Hut. Daraufhin hebt die Wohnzimmerkulisse ab, die Realität verschwindet und die Traumreise beginnt.

Das deutsche Rad trifft auf Diabolo

Ab hier sollte jeder Zuschauer, der versucht, hinter allem eine durchgängige Geschichte zu erkennen, besser den Kopf abschalten. Die genussvollere Variante ist definitiv: Hinschauen, Staunen und sich einfach an den artistischen Darbietungen erfreuen.

Adaptiert vom Gymnastikgerät Rhönrad lässt der Artist (Cory Sylvester) das deutsche Rad tanzen und bewegt sich selbst darin als ein Kreislauf des Möglichen. Mal liegt er fast unter dem Rad, dann ist er wieder dazwischen. 

Ihm folgt der Chinese Wei Liang Lin mit seinem Artistikspiel Diabolo, eine Art chinesischem Yo-Yo. Er hält zwei Stöcke mit einem Gummiseil dazwischen. Darauf balanciert er am Ende drei grüne Kreisel, lässt sie rotieren und wirft sie immer mal wieder einzeln in die Luft.    

Schwerelos und atemberaubend schön

Vom Boden bewegt sich die Show nun das erste Mal in die Luft. Ab diesem Punkt wird deutlich, was den Cirque du Soleil von anderen Artistenshows unterscheidet. Denn jetzt treten die Elemente hervor, die beim Publikum für große Augen sorgen. Zunächst erscheint der scheinbar schwerelose Zeitungsleser, der durch die Luft läuft, ohne dass er irgendetwas zu berühren scheint.

Dann fliegen von hinten zwei lange rote Seidentücher nach vorne. Darin eingewickelt ist Julie Cameron, die Frau für scheinbar unmögliche Verrenkungen. Von einem Beinspagat über 180 Grad bis hin zu einem fast freien Fall tanzt die grazile Schönheit mit der Anmut einer Göttin zwischen den Tüchern hin und her.   

Seilspringen in Hochgeschwindigkeit

Beim Thema Seilspringen könnte so mancher denken: "Jo, kann ich auch." Wenn aber zeitgleich neun Springer über drei Seile im Dreieck kreuz und quer springen, dann wahrscheinlich nicht mehr. Als ein einzelner Springer sich so schnell zwischen zwei Seilen bewegt, dass es aussieht, als wäre er von einem Kokon umhüllt, dann ruft dies beim Publikum laute Begeisterungsstürme hervor. 

Nach weiteren Einlagen vom untoten Totenkopfmann Boum-Boum und dem chaotischen John sowie den Artisten an den Luftreifen ist erstmal Pause.

Slapstick mit Zuschauern

Nach zwei weiteren Einlagen der Balancekraft und einer Gruppenperformance folgt ein absoluter Höhepunkt der Show. Zwei Artisten arbeiten ausschließlich mit Körperspannung und Kraft. Sie halten sich gegenseitig in den unmöglichsten Positionen fest und stehen da wie griechische Götterstatuen.

Für den lustigen Teil der Show holt ein Kameramann vier Zuschauer auf die Bühne. Als Regisseur, verliebtes Paar und eifersüchtiger Freund werden sie vom Kameramann zu den absurdesten Verrenkungen animiert, die von den Zuschauern in Frankfurt bei der Premierenshow sehr unterhaltsam umgesetzt wurden.

Das große Finale

Nach einer letzten großartigen Artistenshow mit fliegenden Menschen kommt es zum großen Finale. Zoe kehrt aus der Traumwelt zurück zu ihren Eltern. Alle Künstler kommen auf die Bühne und verbeugen sich.

Zum Schluss tritt die fantastische Live-Band nach vorne, die das Programm mit exzellenter musikalischer Untermalung begleitet hat. Von arienartiger, melancholisch getragener Musik bis hin zu ungarischen Pusztaklängen war alles dabei.

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