Foo Fighters (live in Hamburg, 2018)

Foo Fighters (live in Hamburg, 2018) © Falk Simon

Musikfans weltweit trauern um einen großen Musiker: Foo Fighters Drummer Taylor Hawkins ist während der laufenden Welttournee der Band in einem Hotel in Kolumbien im Alter von 50 Jahren gestorben.

Es ist eine Nachricht, die fassungslos macht: Foo Fighters Schlagzeuger Taylor Hawkins ist in der vergangenen Nacht seinem Hotelzimmer in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá tot aufgefunden worden.

Eigentlich sollten die Foo Fighters heute (26. März 2022) im Rahmen ihrer aktuellen Welttournee auf dem Festival Estéreo Picnic auftreten. Hawkins wurde nur 50 Jahre alt.

Roger Taylor und Keith Moon als Vorbild

Mit Taylor Hawkins geht einer der ganz großen Schlagzeuger des 21. Jahrhunderts. Sein herzliches Lachen und seine lockere Art wurde von vielen Musikern geschätzt. Sein immenses Talent war unbestritten. Für Dave Grohl ist es nach dem Suizid von Kurt Cobain 1994 nun der zweite herbe Verlust in seiner Karriere. Taylor Hawkins war ein integraler Bestandteil der Foo Fighters.

Als er 1997 zur Band stieß, war diese in einem eher desolaten Zustand. Bassist Nate Mendell hat erst vor kurzem dem Rolling Stone berichtet, wie wichtig Hawkins für die Band in dieser Phase war: "That was Taylor’s thing, like, ‘Why don’t we learn how to be better as a band and pay more attention to what we’re doing live?'"

Zuvor veröffentlichten die Foo Fighter "The Colour and the Shape" – das zwar noch seinem Vorgänger William Goldsmith eingespielt wurde, jedoch stellten diese Parts Dave Grohl nicht zufrieden und er spielte sie kurzerhand selbst neu ein. Goldsmith sah sich hintergangen und verließ die Band. Da Grohl nicht singen und spielen wollte, suchte sich die Band einen neuen Drummer und fand ihn mit Taylor Hawkins.

Brothers in Crime

Beide Drummer spielten auf der Bühne gern Paralleldrums oder tauschten während der Songs die Rollen. Gerade Queen Cover waren für Hawkins eine Art Steckenpferd. Seine Performances von "Under Pressure" oder "Somebody to Love" waren immer wieder eine Freude mit anzusehen.

Als Dave Grohl sich 2015 in Göteborg das Bein brach, war er es, der die Show so lang am laufen hielt, bis der Frontmann mit ruhiggestelltem Bein wieder auf der Bühne Platz nahm.

Auch neben den Foo Fighters war Taylor Hawkins aktiv: Für Coheed & Cambria spielte er im Studio. 2014 brachte er sein Soloprojekt "The Birds of Satan" in die Spur und mit Freunden gründete er die Coverband "Chevy Metal", mit der er Songs von The Who oder Black Sabbath spielte.

Drogenvergangenheit

Doch Hawkins hatte auch dunkle Seiten. Starkes Lampenfieber brachten Hawkins in die Nähe von Alkohol und Drogen – Anfang der 2000er lag er sogar nach einer Überdosis im Koma. Ob die Todesursache hier zu suchen ist, wird zu klären sein.

Am Tag seines Todes veröffentlichten die Foo Fighters ihre neue EP "Dream Widow" begleitend zur selbstproduzierten Horrorkomödie "Studio 666". Es sollte Taylor Hawkins letzte Veröffentlichung  zu Lebzeiten werden.

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