Foo Fighters (live bei Rock am Ring, 2018)

Foo Fighters (live bei Rock am Ring, 2018) © Peter H. Bauer

Nach dem überraschenden Tod von Taylor Hawkins während der laufenden Foo Fighters-Tour durch Südamerika, haben seine Bandkollegen die restliche Welttournee vollständig abgesagt. Sogar die Zukunft der Band scheint derzeit ungewiss zu sein.

Am Abend des 25. März hatte sich Hawkins noch über Schmerzen in der Brust beklagt, die daraufhin eintreffenden Rettungskräfte konnten jedoch bei ihrer Ankunft nichts mehr für den Musiker tun.

Eine bereits durchgeführte toxikologische Analyse ergab, dass sich im Blut des 50-jährige zum Zeitpunkt seines Todes große Mengen an Betäubungsmitteln und Drogen befanden.

Ein großer Verlust

Seit 1997 hatte Hawkins am Schlagzeug einen essenziellen Part bei den Foo Fighters gespielt - der Band, die aus einem drei Jahre zuvor gestarteten Projektes Grohls entstanden war, das dieser nach dem Tod seines Freundes Kurt Cobains und der darauf folgenden Auflösung der gemeinsamen Band Nirvana ins Leben gerufen hatte. 

In seinem Buch "The Storyteller" das Grohl 2021 veröffentlicht hatte, sprach er davon, sofort mit Hawkins auf einer Wellenlänge gewesen zu sein. Es sei eine Art "Liebe auf den ersten Blick" gewesen, die eine musikalische "Zwillingsflamme" entfacht hätte. Über die Jahre sei Hawkins zu seinem "brother from another mother", seinem besten Freund und einem Mann geworden, für den er eine Kugel in Kauf nehmen würde. 

Wie geht es weiter?

Mit Hawkins verliert Grohl also bereits zum zweiten Mal ein ihm sehr nahestehendes Bandmitglied. Wie es nach einem derartigen Verlust mit den Foo Fighters weiter geht, erscheint aktuell ganz unklar. Vorerst werden jedoch alle restlichen Konzerte der Welttournee, auf der sich die Gruppe zum Zeitpunkt von Hawkins Tod befunden hat, abgesagt. Dies betrifft auch ein für den Sommer geplantes Konzert der Gruppe in Berlin.

Diese Mitteilung erreicht die Fans nun über die Social Media Kanäle der Foo Fighters. Die Gruppe betont, dass sie es bedauere und ebenfalls enttäuscht wäre, diese nicht wie geplant zu sehen. Gleichzeitig ruft sie dazu auf, die Zeit stattdessen dafür zu nutzen zu trauern, zu heilen, die eigenen Liebsten in den Arm zu nehmen und all die Musik und Erinnerungen zu schätzen, die gemeinsam mit Taylor Hawkins gemacht wurden. 

Hoffnung auf ein Fortbestehen 

Weitere Informationen über das Bestehen der Band gibt es seitens der Foo Fighters nicht. Eine unveröffentlichte Szene der "Back and Forth"-Doku der Foo Fighters könnte jedoch für eine gemeinsame Zukunft der verbliebenen fünf Musiker sprechen.

In dieser spricht Grohl über den Hintergrund des Songs "On the Mend" der aufgrund des letzten Geschehens besonders tragisch ist. Den Song nämlich hatte Grohl 2001 geschrieben, als Hawkins aufgrund einer Überdosis Heroin im Koma gelegen hatte. 

"ich habe ihm nie gesagt, dass es um ihn geht. Zur Hölle, nein, es ist mein Liebeslied an einen sterbenden, besten Freund."

Das zeigt, dass Musik für Grohl ein wichtiges Werkzeug zu sein scheint, wenn es um die Bewältigung schwieriger Situationen und von Trauer geht. Ein Werkzeug, das gerade im Rahmen der Foo Fighters, die allesamt mit seinem Verlust zu kämpfen haben, am besten aufgehoben sein könnte.

Dennoch darf nicht vergessen werden, dass der Prozess des Verarbeitens von Trauer vor allem Zeit benötigt. Dass sich die genaue Dauer nicht einfach festlegen lässt und sie von den Foo Fighters abseits der Bühne genommen wird, ist nur allzu verständlich. 

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