Frei.Wild bleiben in den Medien in der Diskussion. Jetzt richtet sich Alexandra Philipps vom Rockland Radio mit einer Abmahnung gegen den Chefredakteur des “Rheinneckarblogs” wegen "übler Nachrede" Fotostrecke starten

Frei.Wild bleiben in den Medien in der Diskussion. Jetzt richtet sich Alexandra Philipps vom Rockland Radio mit einer Abmahnung gegen den Chefredakteur des “Rheinneckarblogs” wegen "übler Nachrede" © 2011, Rudi Brand

Weil sie die Band Frei.Wild nicht nur interviewt habe, sondern auch anderweitig unterstütze, stellte der Chefredakteur des Rheinneckarblogs bissige Nachfragen an Alexandra Philipps vom Rockland Radio. Jetzt flatterte ihm eine Abmahnung ins Haus.

Nein, nicht alle Medien stellen sich gegen die umstrittene Band Frei.Wild aus Südtirol. Obwohl oft von einer Medienkampagne gegen sie gesprochen wird, so z.B. in der Diskussion bei regioactive.de, finden sich auch Unterstützer unter den Journalisten. Jetzt treffen Pro und Contra in einem Abmahnfall aufeinander.

Die Rockland-Moderatorin Alexandra Philipps ist auch bekannt als ehemalige Miss Germany (1999). Eine Pressemeldung ihres Senders bezeichnet Philipps' Beziehung zur Band als "Freundschaft".

Ihr Auftritt im Frei.Wild-Musikvideo zum Song Weil Du mich nur verarscht hast, ihr Band-Interview bei Rockland, private Promo für das Mannheimer Konzert auf Facebook – so fasst Hardy Prothmann vom Rheinneckarblog seine Gründe zusammen, der Moderatorin einige Recherchefragen bzgl. ihrer Einstellung zu den Südtirolern stellen zu wollen.

Eine seiner Kernfragen sei, so Prothmann in seiner Darstellung der folgenden Geschehnisse, ob nicht größere Zurückhaltung geboten wäre, wenn man sich als Medienvertreter "einer mindestens als problematisch geltenden Musikgruppe" nähere?

Teils öffentlich, emotional und pampig

{image}Doch die wenig eleganten Umgangsformen beider Seiten führten dazu, dass die Parteien recht schnell aneinander gerieten. "Du kannst mir gerne deinen Fragenkatalog zusenden, wenn's denn hilft, auch den letzten Irrgläubigen mit Wissen und Fakten zu bereichern!", formulierte Frau Philipps zickig, wie einem Screenshot auf rheinneckarblog.de zu entnehmen ist.

Hardy Prothmann entgegnete ähnlich bissig und postete auf den Facebook-Seiten des Rheinneckarblogs Folgebeiträge (siehe Bild), von denen sich Philipps möglicherweise über alle Maßen provozieren ließ.

Es tat diesem Aufeinandertreffen sicher nicht gut, dass der Schlagabtausch auf Facebook ausgetragen wurde, teils mitten in einem Wust an Kommentaren, die das Thema Frei.Wild bereits zum emotional geladenen Inhalt hatten.

Mit der Auseinandersetzung soll nun Schluss sein, so der Wunsch von Alexandra Philipps und ihrem Anwalt. Jegliche weitere Korrespondenz solle ausschließlich über die Kanzlei geführt werden.

Vorwurf lautet "üble Nachrede"

{image}“Unterlassung, Löschung, Widerruf, Schadenersatz und Schmerzensgeld" sind die Forderungen der Abmahnung mit einer Gebührengesamthöhe von knapp 5000€, die dem Verantwortlichen des Rheinneckarblogs nun zugestellt wurde.

Alexandra Philipps fühlt sich ganz offenbar unterschwellig ins braune Eck gestellt. "Üble Nachrede, Diffamierung und Denunzierung" lauten die Vorwürfe.

Das wiederum ist für Prothmann mehr als erstaunlich, denn eine dementspechende Berichterstattung habe bis dato noch nicht stattgefunden: "Das Novum dieser Abmahnung ist: Es gab noch gar keine Berichterstattung." Aus seiner Perspektive kann man das sicher so sehen: Bis hierhin hatte Prothmann mit durchaus knurrigen und überspitzten Anmerkungen nur dokumentiert, was Philipps veröffentlicht und wie sie auf seine Anfrage reagiert hatte.

Der weiteren konstruktiven Debatte um die fragwürdigen Texte, Haltungen und Erklärungen der Band Frei.Wild ist all dies jedenfalls nicht zuträglich. Leider bleiben nun auch die im Kern berechtigten Nachfragen an die Moderatorin unbeantwortet.

Die Abmahnung ist ein weiteres Lehrstück darüber, dass heutzutage auf allen Ebenen, von Urheberechtsbelangen bei kleinsten Bagatellen bis zu persönlichen Streitigkeiten, viel zu schnell zu diesem Mittel gegriffen wird. Ein offenes Gespräch in vier Wänden hätte beiden Parteien vielleicht eine bessere und schnellere Lösung bescheren können.

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