Liquid Lightning: "Wave And Smile" heißt das lang erwartete Debütalbum der Düsseldorfer © 2013, Liquid Lightning
"Ich kann mir nix Schöneres vorstellen, als mit den Leuten Musik zu machen, mit denen ich jetzt Musik mache. Wenn ich das in zehn Jahren noch kann, bin ich glücklich – egal ob auf der großen Bühne oder in einem kleinen Düsseldorfer Club", berichtet Liquid Lightning-Gitarrist Tim Potz.
Bescheidenheit wird bei den vier aufstrebenden Elektro-Rockern aus dem Rheinland groß geschrieben. Fernab von divenhaften Newcomer-Allüren hat sich das Quartett seit der Bandgründung im Jahr 2009 immer nur einer Sache hingegeben: der Musik. Auch nach dem Gewinn des "Local Heroes Bundesfinale", der ersten gefeierten EP-Veröffentlichung (Catchlight) und einer flächendeckenden Tour mit Auletta bleiben die Füße der Mannen um Sänger Davis Kirkendall geerdet auf dem Boden.
Dieser Tage wird die Einstellung der Newcomer allerdings auf eine besonders harte Probe gestellt, denn mit der Veröffentlichung ihres Debütalbums Wave And Smile dürfte in den kommenden Wochen die Anzahl an Schulterklopfern und Kopfnickern ungeahnte Ausmaße annehmen.
{image}Innovative Sci-Fi-Sounds im Verbund mit klassischen Rock-Background-Klängen
Selbst schuld, möchte man dem Vierer zurufen. Was schüttelt man auch eine derart homogene und ausgereifte Elektronica-Alternative-Rock-Mixtur aus den Hemdsärmeln?
Mit innovativen Sci-Fi-Sounds im Verbund mit klassischen Rock-Background-Klängen und einer offenbarten Spielfreude, bei der man glauben könnte, den Jungs würde sieben Tage die Woche ununterbrochen die Sonne aus dem Allerwertesten scheinen, präsentiert sich das Album als wahres Festmahl für open-minded-Gemüter.
Fury In The Slaughterhouse und Pink Floyd tanzen auf spiegelglattem Parkett um die Wette
Ob vertrackt und angezerrt (Chaos), mit My Sherona-Einschüben im Handgepäck (Nostradamus) oder im tänzelnden 80s-Dance-Pop-Gewand (Spotlight, Killer): Im Universum von Liquid Lightning wird vermeintlich Gegensätzliches mit Kusshand empfangen.
Hier tanzen Fury In The Slaughterhouse und Pink Floyd auf spiegelglattem Parkett um die Wette, während sich über ihren Köpfen eine überdimensionale Diskokugel schwindelig dreht.
Die Türen in Richtung nationalem Pop-Olymp werden weit aufgestoßen
Mit energetischer Attitüde, dem Mut standardisierter Massenware den Stinkefinger zu zeigen und dem Gespür für nachhaltige Harmonieläufe, stoßen die vier Düsseldorfer die Türen in Richtung nationalem Pop-Olymp weit auf.
Bleibt nur die Frage, wie es denn um die Bodenständigkeit des Quartetts bestellt sein wird, wenn vor den Clubs der Republik demnächst die roten Teppiche ausgerollt werden.
Wertung: ++++ (von +++++)
Wave And Smile von Liquid Lightning wird am 25.01.2013 via Timezone Records/Distribution veröffentlicht.
