Kokoroko (2022)

Kokoroko (2022) © Vicky Grout

Kokoroko spielen in der Alten Feuerwache in Mannheim bei Enjoy Jazz 2022 eine begeisternde Show mit viel Energie und zahlreichen Tempowechseln. Garniert wird der Sound mit sphärischen Klängen und Elektroelementen.

Mit sichtlich großer Freude betreten die sieben Musiker der Band Kokoroko die Bühne der Alten Feuerwache in Mannheim. Sie sind zum zweiten Mal bei Enjoy Jazz zu Gast – und ihre Klasse hat sich offensichtlich herumgesprochen, so dass rund 600 Besucher für ein gut gefülltes Haus sorgen.

Leider fehlt aus der sonst achtköpfigen Truppe die Saxofonistin, die aus unbekannten Gründen nicht am Konzert teilnimmt. Das hält den Rest der Band aber nicht ab, die Zuschauer mit einem lauten "Good Evening Everyone" zu begrüßen.

Pure Energie

Mit einem Feuerwerk der beiden Ladies an der Posaune und der Trompete geben Kokoroko gleich einen groovenden Rhythmus bei "Tojo" vor. Auch beim vom Schlagzeug getriebenen "Baba Ayoola" drehen die Ladies an den Blasinstrumenten auf, bevor Keyboarder Yohan Kebede seine melodischen Akzente setzt und am Ende die Ladies auch gesanglich ihre Fähigkeiten zeigen.

Schon hier zeigt sich neben dem durchgängig groovenden Rhythmus der dichte Bandsound mit seinen immer wieder eingestreuten Soloparts. Das gilt sowohl für die Keyboardeinlage mit seinen fast heulenden Klangspitzen, die für Szenenapplaus sorgt, als auch für das gewaltig drückende Posaunensolo von Richie Seivwright, das Begeisterung bei den Zuschauern entfacht.

Tempowechsel

Nach dem energetischen Opening präsentieren Kokoroko mit einem deutlichen Tempowechsel eine ganz andere Facette ihrer Spielkunst. Der entspannte, aber ebenso faszinierende Song wird getragen von einer Soloeinlage der Trompeterin Sheila Maurice-Grey und endet nach Standing Ovations mit einer Soloeinlage des Schlagzeugers gemeinsam mit dem Percussionisten.

Auch die verträumte Melodie des Keyboarders, der allein im abgedunkelten Raum spielt und seinen Sound immer wieder in Klangexplosionen ausbrechen lässt, verdeutlicht die musikalische Vielseitigkeit dieser Band. Wieder gemeinsam lassen Kokoroko dann das Publikum in eine Welt sphärischer Klänge eintauchen, aus der wiederum die Klänge von Leadgitarre und Bass herausstechen.

Feuerwerk

Nun legt die Band wieder deutlich an Tempo zu. Zunächst begeistern sie als Gruppe zu "Dide O" mit einer Gesangeinlage aller Musiker, bevor sie mit ihrem Up-Tempo Groove wieder massiv Energie erzeugen. Sie lassen das Publikum tanzen, bauen die nächste Energiewelle auf und am Ende bekommt der Schlagzeuger noch ein "Happy Birthday" Ständchen vom Publikum zu seinem Geburtstag. 

Der Hauptblock endet mit einer Keyboardeinlage, die durchzogen ist von Elektrosound und spacigen Klängen, aus denen wiederum die durchdringende Trompete heraussticht. Alle Köpfe und Körper im Saal wippen und tanzen, bevor die Band unter großem Applaus die Bühne verlässt.

Spielfreude 

Aus dem "One More" der Zugabe werden am Ende drei weitere gefeierte Songs. Der Leadgitarrist eröffnet mit einem Solo, bevor die Band in die wunderschöne Melodie einsteigt. Der Song entwickelt sich zu einer entspannten Soul-Jazz-Ballade, die ein furioses Klangspektakel entfesselt.

Auch das groovende "Something's Going On" mit seiner glockenhellen Keyboardmelodie sorgt für große Begeisterung im Publikum. Die Zuschauer tanzen im 2Step nach links und rechts, feiern mit Kokoroko eine stets abwechslungsreiche und unterhaltsame Show und verabschieden sie mit begeistertem Applaus.

Setlist

Tojo / Baba Ayoola / Carry Me Home / Ewa Inu / Age Of Ascent / Dide O / Oye Asem / No Condition / Carry Me Home (Outro) / War Dance // Abzsey Junction / Something's Going On / We Give Thanks